BOSTON (awp international) - Der Mischkonzern General Electric (GE) hat im ersten Quartal die Auswirkungen der Corona-Pandemie erheblich zu spüren bekommen. Allein der milliardenschwere Verkauf der Tochter BioPharma sorgte für einen deutlichen Anstieg des Nettogewinns, wie der Siemens -Rivale am Mittwoch in Boston mitteilte. Operativ musste GE jedoch Einbussen hinnehmen, vor allem im Segment Luftfahrt, wo derzeit nahezu Stillstand herrscht.

Einen Ausblick gab General Electric nicht - wie so viele andere Konzerne hatte das Unternehmen im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Corona-Krise seine Prognose zurückgezogen. Das zweite Quartal werde sich jedoch im Vergleich zum Vorquartal nochmals verschlechtern, schätzt GE.

Der Umsatz sank im ersten Quartal um 8 Prozent auf 20,5 Milliarden US-Dollar. Die Auftragseingänge sanken um 5 Prozent auf 19,5 Milliarden Dollar. Das bereinigte Ergebnis der Industriegeschäfte wurde mit knapp 1,1 Milliarden Dollar fast halbiert. Hier waren vor allem die Rückgänge im Luftfahrtgeschäft verantwortlich. Aber auch das Energiegeschäft sowie die Windanlagen-Sparte mussten Einbussen hinnehmen und schrieben Verluste. Einzig das Medizintechnikgeschäft profitierte von der Covid-19-Krise und verbuchte höhere Ergebnisse.

Unter dem Strich erzielte GE einen Gewinn von knapp 6,2 Milliarden Dollar nach 3,5 Milliarden Dollar im Vorjahr, massgeblich getrieben durch den Verkaufserlös von BioPharma, welches GE für 20 Milliarden Dollar veräussert hatte. Bereinigt um den Verkaufsgewinn bei BioPharma, Abschreibungen auf den Ölfeldausrüster Baker Hughes sowie um verschiedene Sondereffekte fiel das Ergebnis je Aktie jedoch deutlich niedriger aus. Es betrug noch 0,05 Dollar, verglichen mit 0,13 Dollar im Vorjahr.

Dank des Verkaufs von BioPharma kann GE auch auf ein dickes Finanzpolster blicken. Das Unternehmen verfüge über eine Liquidität von 47,3 Milliarden Dollar, erklärte GE./nas/men/fba