BILBAO (awp international) - Der spanische Energiekonzern Iberdrola spürt die Folgen der Corona-Krise. Infolge des Lockdowns in vielen Ländern wurde weniger Strom benötigt, die Nachfrage ging zurück. Zudem kam es bei Kunden zum Teil zu Zahlungsverzug, teilte der Konzern am Mittwoch in Bilbao mit.

Deshalb ging das operative Ergebnis (Ebit) im Jahresvergleich in den ersten sechs Monaten um 10,6 Prozent auf 2,67 Milliarden Euro zurück. Die Umsätze sanken in dem Zeitraum auf 16,47 Milliarden Euro nach 18,28 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Experten hatten bereits mit schwachen Zahlen gerechnet, beim Ebit waren sie allerdings etwas zuversichtlicher.

Unterm Strich legte der Gewinn zwar um mehr als 12 Prozent auf 1,84 Milliarden Euro zu. Allerdings beinhaltet der Betrag auch positive Einmaleffekte - im ersten Quartal hatte der Energiekonzern seine Beteiligung an Siemens Gamesa veräussert. Seine Investitionen hat der Konzern im ersten Halbjahr trotz Corona-Krise aufgestockt. Der Konzern sei finanziell robust, heisst es im Halbjahresbericht.

Die Lage derzeit sei zwar unsicher, daher traut sich Iberdrola auch keine Prognose für die kommenden Monate zu. Allerdings wirke sich die Corona-Krise mittel- und langfristig nicht auf die Schätzungen des Konzerns aus. Analysten bleiben optimistisch, dass die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte wieder anziehen wird./knd/mne/eas