COMPANY TALK/Siemens steckt Varian-Belastung komplett weg
Am 24. Juni 2021 um 11:53 Uhr
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Die Freistellung der Siemens-Gewinnprognose vom Vorbehalt der Belastungen aus der Varian-Übernahme ist komplett auf die aktuell gute Geschäftsentwicklung bei den Münchnern zurückzuführen. Finanzchef Ralf Thomas beantwortete auf dem Kapitalmarkttag eine entsprechende Nachfrage mit dem Hinweis, die Einschätzung vom Mai, dass es durch den Krebsspezialisten Varian zu Sonderbelastungen in der Größenordnung von 300 bis 500 Millionen Euro nach Steuern komme, bestehe nach wie vor.
Mittlerweile steckt Siemens dies komplett weg, weil sich das Geschäft aktuell in einigen Bereichen besser entwickle als erwartet, sagte Vorstandschef Roland Busch. Er nannte hier insbesondere China. Außerdem sei es gelungen, die Probleme in der Lieferkette weitgehend zu lösen. Gegenwärtig sind vor allem Halbleiter sehr knapp. Einige Autokonzerne mussten deshalb zuletzt ihre Produktion drosseln.
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).