FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):

1. Bayer mit deutlich weniger Gewinn erwartet

Bei Bayer rechnen die Analysten mit rund 15 Prozent weniger operativem Gewinn im Auftaktquartal. In der Pharmasparte schmilzt das hochprofitable Geschäft mit dem nicht mehr patentgeschützten Blutverdünner Xarelto schneller, als neue Arzneien dies mit Zuwächsen auffangen können. Noch deutlicher wird der Rückgang im Agrargeschäft erwartet, wo der Preisdruck hoch ist und ein neues Vertriebsmodell beim Unkrautvernichter Glyphosat zu Umsatzverschiebungen ins zweite Quartal geführt haben dürfte. Die Ergebnisverbesserung im kleinsten Geschäftsfeld Consumer Health wird alles dies nicht auffangen. Gut zuhören werden Investoren überdies, wenn es um die Folgen von Zöllen und Dollar-Abwertung geht.

>>> Dienstag, 13. Mai 2025; 07:30

2. Munich Re und Hannover Rück federn Waldbrandschäden ab

Das schwerste Waldbrand-Ereignis aller Zeiten für die Rückversicherungsbranche hat bei der der Munich Re und der Hannover Rück im ersten Quartal ins Kontor geschlagen. Die Münchener erwarten eine Belastung von 1,2 Milliarden Euro aus den Bränden, die im Januar Los Angeles und das Umland heimgesucht haben. Bei den Hannoveranern sind es um die 700 Millionen Euro. Doch beide haben starke Bilanzen, um diese Schäden ohne Probleme abfedern zu können. Senken werden die beiden DAX-Konzerne ihre Ausblicke nicht. Tatsächlich dürften sie sich verhalten optimistisch geben mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf.

>>> Munich Re: Dienstag, 13. Mai 2025; 07:30

>>> Hannover Rück: Dienstag, 13. Mai 2025; 07:30

3. ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland steigen im Mai

Die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobenen Konjunkturerwartungen für Deutschland dürften im Mai gestiegen sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte rechnen damit, dass sich der ZEW-Index auf plus 16,4 (April: minus 14,0) Punkte erhöht hat. Auslöser dürfte die Erleichterung der befragten Finanzmarktteilnehmer darüber sein, dass die USA ihre hohen Einfuhrzölle tatsächlich als Verhandlungsgrundlage betrachten und nicht um jeden Preis an ihnen festhalten wollen. Sogar mit China sollen nun Gespräche beginnen. Die Daten werden am Dienstag (11.00 Uhr) veröffentlicht.

>>> Dienstag, 13. Mai 2025; 11:05

4. US-Inflationsdruck nimmt im April etwas zu

Der Inflationsdruck in den USA dürfte im April zugenommen haben. Analysten rechnen laut Factset-Konsens damit, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen sind und um 2,5 (März: 2,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Für die Kernverbraucherpreise werden Raten von 0,4 und 2,9 (2,8) Prozent erwartet. Bei der ohne die volatilen Preise von Energie und Nahrungsmitteln berechneten Kernteuerung wäre es der erste Anstieg seit September - seither stagniert oder sinkt diese Rate.

>>> Dienstag, 13.05.2025; 14:30

5. Keine Überraschungen bei den Erstquartalszahlen von Eon erwartet

Die Eon-Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als ein Drittel an Wert zugelegt. Der Netzbetreiber ist von der erratischen Zollpolitik des US-Präsidenten nicht betroffen und insofern auch nicht von den dadurch erzeugten Kursturbulenzen. Analysten sind überzeugt, dass vor allem die Netzinvestitionen dafür gesorgt haben, dass die Gewinnkennziffern für das erste Quartal - sowohl operativ als auch netto - um rund 14 Prozent über denen des Vorjahres liegen werden. Damit wären dann schon etwa ein Drittel beziehungsweise 40 Prozent der erwarteten Gewinne für 2025 eingefahren, heißt es von der HSBC. Auf der Hauptversammlung am Tag nach der Zahlenveröffentlichung wäre dann wenig zu kritisieren.

>>> Mittwoch, 14. Mai 2025; 07:00

6. Brenntag-Investoren schauen auf Ausblick und CEO-Suche

Der Chemikalienhändler Brenntag dürfte im ersten Quartal ein einstelliges Wachstum bei Umsatz und operativem Ergebnis verzeichnet haben. Angesichts der Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Zöllen dürften sich die Anleger auf den Ausblick konzentrieren. Die Analysten von Morgan Stanley weisen zudem darauf hin, dass die Jahresprognose auf einem stärkeren Dollarkurs als dem aktuellen basiere. Brenntag hat für 2025 ein operatives EBITA zwischen 1,1 und 1,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Thema dürfte auch die Suche nach einem neuen CEO ein, Christian Kohlpaintner scheidet mit Ablauf seines Vertrages zum Jahresende aus. Der neue Finanzvorstand Thomas Reisten hat sein Amt am 1. April angetreten.

>>> Mittwoch, 14. Mai 2025; 07:00

7. Daimler Truck mit Gewinnwarnung?

Das erste Quartal dürfte bei Daimler Truck noch ganz ordentlich ausgefallen sein: Zwar sollte der Umsatz leicht nachgegeben haben und die operative Marge spürbar auf 8,1 von noch 9,3 Prozent im Vorjahr gesunken sein. Das würde aber immer noch im Rahmen der für das Gesamtjahr in Aussicht gestellten Bandbreite mit 8 bis 10 Rendite liegen. Angesichts der spürbaren Marktabkühlung auf dem wichtigsten Truckmarkt Nordmarika gehen Analysten mittlerweile davon aus, dass Daimler Truck womöglich den Prognose-Korridor für 2025 zumindest leicht reduzieren muss. Bei Morgan Stanley rechnet man mit einer Rendite von 7 bis 9 Prozent für das Gesamtjahr.

>>> Mittwoch, 14. Mai 2025; 07:00

8. Fokus bei Merck KGaA auf Springworks-Übernahme und Electronics-Aussichten

Der Pharma- und Technologiekonzern Merck dürfte mit einem soliden Umsatz- und Ergebniswachstum in das neue Geschäftsjahr gestartet sein. Bei der Vorlage der Zahlen am Donnerstag stehen weitere Aussagen zur Übernahme des US-Krebsspezialisten Springworks Therapeutics, etwa zu Integrationskosten und Synergien, sowie der Ausblick für den Geschäftsbereich Electronics im Fokus, der von den Trends der Künstlichen Intelligenz (KI) profitiert. Im Life-Science-Geschäft könnten in den USA einerseits Budgetkürzungen der National Institutes of Health (NIH) die Nachfrage nach Laborverbrauchsmaterialien dämpfen, andererseits könnte der Aufbau von Lagerbeständen vor Inkrafttreten von Zöllen für Rückenwind bei Bioprocess Solutions sorgen.

>>> Donnerstag, 15. Mai 2025; 07:00

9. Bei Siemens geht es um Zölle und Dollarschwäche

Was bedeuten die neuen Zollschranken für einen weltweit tätigen Technologiekonzern wie Siemens? Diese Frage dürfte bei Vorlage der Halbjahreszahlen im Vordergrund stehen. Dabei lassen sich längerfristige Effekte noch kaum abschätzen, weil Trumps Handelspolitik bisher alles andere als fix ist. Siemens könnte aber davon profitieren, wenn vermehrt wieder lokal produziert wird. Neue Fabriken müssen schließlich auch automatisiert werden. Da die Münchner selbst stark in den USA produzieren, lassen sich die direkten Zolleffekte mutmaßlich begrenzen. Die Dollar-Schwäche dürfte Siemens aber nicht ganz ungeschoren lassen, zumindest ab dem laufenden Quartal. Das abgelaufene Jahresviertel scheint allerdings wie angekündigt verlaufen zu sein. Die Konsensprognosen der Analysten zu den Siemens-Sparten passen ziemlich genau zu dem, was Finanzchef Ralf Thomas im Februar als Ziele ausgegeben hat.

>>> Donnerstag, 15. Mai 2025; 07:00

10. Allianz nach drei Monaten klar auf Kurs

Getragen von allen drei Sparten dürfte die Allianz ihren Gewinn im ersten Quartal gesteigert haben. Daran dürfte auch das relativ hohe Aufkommen an Naturkatastrophen nichts ändern. Analysten prognostizieren einen Anstieg um 6 Prozent. Damit ist der Konzern klar auf Kurs, seinen Gewinn in diesem Jahr erneut deutlich zu steigern. Die Analysten sind zuversichtlich: Ihre Schätzung liegt bereits am oberen Ende der Prognosespanne. Von besonderem Interesse ist wie üblich die Entwicklung des Asset Management.

>>> Donnerstag, 15. Mai 2025; 07:00

11. Bei Deutscher Telekom Trend auf dem Heimatmarkt im Blick

Die Deutsche Telekom dürfte nach dem ersten Quartal ihre Jahresziele weiter fest im Blick haben. Bislang wurde ein Anstieg des bereinigten EBITDA AL um 4,5 Prozent auf 44,9 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Der Free Cashflow soll um 4,0 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro und das bereinigte Ergebnis je Aktie um 4 Prozent auf rund 2,00 Euro zulegen. Der Blick dürfte sich auf die Trends auf dem Heimatmarkt richten, nachdem die Telekom dort im vierten Quartal schlechter abgeschnitten hatte als erwartet. Die US-Tochter hat bereits über den Erwartungen liegende Quartalszahlen vorgelegt, den Markt aber mit verlangsamten Wachstum im wichtigen Mobilfunkgeschäft aufgeschreckt.

>>> Donnerstag, 15. Mai 2025; 07:00

12. Japans Wachstum kommt fast zum Stillstand

Die japanische Wirtschaft dürfte im ersten Quartal 2025 fast stagniert haben. Bei der ersten Veröffentlichung rechnen Ökonomen damit, dass sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber dem Vorquartal auf annualisiert 0,4 (Vorquartal: 2,2) Prozent abgeschwächt hat. Der Rückgang beruht hauptsächlich auf einer schwachen Inlandsnachfrage und ein Ungleichgewicht im Außenhandel. Die privaten Konsumausgaben, die rund zwei Drittel des BIP ausmachen, dürften nur sehr schwach gestiegen sein, denn die Haushaltsausgaben wurden durch steigende Lebensmittelpreise und eine zunehmende Sparneigung der Verbraucher belastet. Die Exporte profitierten von einem Anstieg der Fahrzeugausfuhren vor der Einführung neuer US-Zölle, jedoch übertrafen die Importe die Exporte, was das BIP geschmälert hat.

>>> Freitag, 16. Mai 2025; 01:50

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May 09, 2025 11:12 ET (15:12 GMT)