FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag etwas leichter in den Handel gestartet. Der DAX verliert im frühen Handel 0,6 Prozent auf 15.567 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 4.069 Punkte nach unten. Die steigenden Preise für Öl werden zusehends als Belastungsfaktor für die Wirtschaft gewertet. Die Ölpreise profitieren aktuell von der Absage des Opec+-Treffens am Montag. Aufgrund der internen Differenzen musste die Sitzung ohne Einigung abgebrochen werden. Ein Termin für die Fortsetzung der Verhandlungen steht noch nicht fest. Am Dienstagmorgen geht es mit den Preisen weiter nach oben, das Barrel der Sorte Brent kostet 77,80 Dollar.

Im Blick stehen in Europa zahlreiche Konjunkturdaten, allen voran der ZEW-Index für Juli als Vorlauf für den Ifo-Indikator. Hier wird ein leichter Rückgang auf 75 nach zuvor 79,8 Zählern erwartet. Dies wäre allerdings nur eine Konsolidierung auf sehr hohem Niveau. Für die Börsen stellt sich damit langsam die Frage, was sich angesichts der boomenden Wirtschaftserholung denn noch weiter verbessern soll. Erste Kritiker warnen, dass nun wirklich jedes denkbare positive Szenario eingepreist sei und die unterdurchschnittliche Entwicklung des DAX im Vergleich zu den US-Börsen bereits eine Warnung für industriezyklische Aktien darstelle.


   Shop-Apotheke sieht Ausblick in Gefahr 

Als "enttäuschend" stufen die Analysten von Jefferies die Zahlen zum zweiten Quartal der Shop Apotheke ein. Das Gesamtwachstum verlangsamte sich im Quartal auf 7,3 Prozent und im ersten Halbjahr 2021 auf 14,9 Prozent, die Zahl der aktiven Kunden stieg nur noch um 0,3 Millionen. Nun sehe das Management die Jahresprognose in Gefahr. Jefferies geht davon aus, dass das Geschäft der Online-Apotheke stärker als erwartet vom Bonusverbot beeinträchtigt wird. Die Aktie verliert im frühen Handel knapp 8 Prozent.

Im Vergleich dürfte die Geschäftsentwicklung des Wettbewerbers Zur Rose weniger stark betroffen sein, da dieser auch im Wachstumsmarkt Österreich vertreten sei. Hier geht es zunächst um 2,7 Prozent nach unten.


   DAX-Aspirant Sartorius hebt wie erwartet den Ausblick an 

Für die Aktie von Sartorius geht es dagegen um 1,8 Prozent aufwärts. Die Analysten von Stifel hatten mit der Anhebung des Ausblicks bereits gerechnet. Die Göttinger Sartorius sieht nun ein Umsatzwachstum von rund 45 nach 35 Prozent und eine operative EBITDA-Marge von rund 34 nach 32 Prozent. Im Herbst sollte die Aktie dann in den DAX einziehen. Die Performance kann sich sehen lassen, auch im internationalen Vergleich. So hat der Aktienkurs auf Sicht von fünf Jahren um knapp 600 Prozent zugelegt, der von Apple um 520 und Amazon um 380. Das zeigt, in welcher Wachstumsliga das Unternehmen spielt.

Für die Aktie von Alstom geht es um knapp 7 Prozent nach unten, hier kommen Aussagen vom Kapitalmarkttag nicht gut an. So deckten sich die neuen Ziele bis 2024/2025 weitgehend mit den Erwartungen der Analysten der Deutschen Bank. Allerdings habe das Unternehmen gewarnt, dass der freie Cashflow im laufenden Geschäftsjahr 2021/2022 einschließlich eines Abflusses zwischen 1,6 und 1,9 Milliarden Euro im ersten Halbjahr deutlich negativ sein wird. Der anfängliche Liquiditätsabfluss durch die notleidenden Verträge von Bombardier und Lieferverzögerungen sei viel höher als erwartet. Auf der Basis eines erwarteten Abflusses von 1,2 Milliarden Euro im Gesamtjahr senken die Analysten das Kursziel auf 48 Euro.


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Aktienindex                 zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50              4.069,45  -0,4%   -17,92     +14,6% 
Stoxx-50                   3.533,58  -0,2%    -6,67     +13,7% 
DAX                       15.566,80  -0,6%   -95,17     +13,5% 
MDAX                      34.496,69  -0,1%   -37,73     +12,0% 
TecDAX                     3.571,91  +0,1%     5,05     +11,2% 
SDAX                      16.310,20  -0,3%   -55,11     +10,5% 
FTSE                       7.159,35  -0,1%    -5,56     +10,9% 
CAC                        6.537,03  -0,5%   -30,51     +17,8% 
 
Rentenmarkt                 zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         -0,22           -0,01      -0,46 
US-Zehnjahresrendite           1,43           -0,01      -1,25 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mo, 17:09 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1872      +0,1%     1,1861         1,1864   -2,8% 
EUR/JPY           131,53      -0,1%     131,64         131,61   +4,3% 
EUR/CHF           1,0938      -0,0%     1,0944         1,0940   +1,2% 
EUR/GBP           0,8560      -0,1%     0,8566         0,8569   -4,2% 
USD/JPY           110,78      -0,2%     110,97         110,94   +7,3% 
GBP/USD           1,3871      +0,2%     1,3848         1,3845   +1,5% 
USD/CNH           6,4613      -0,0%     6,4635         6,4637   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD        34.887,70      +2,1%  34.182,73      33.761,51  +20,1% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          76,90      76,36      +2,3%           1,74  +59,0% 
Brent/ICE          77,80      77,16      +0,8%           0,64  +52,2% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.807,33   1.791,90      +0,9%         +15,43   -4,8% 
Silber (Spot)      26,65      26,48      +0,7%          +0,18   +1,0% 
Platin (Spot)   1.114,20   1.100,78      +1,2%         +13,43   +4,1% 
Kupfer-Future       4,39       4,28      +2,5%          +0,11  +24,5% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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July 06, 2021 04:04 ET (08:04 GMT)