--Zusatzgewinn dank Raffineriemargen von bis zu 1 Mrd USD

--Abschreibungen von bis zu 4,5 Mrd USD rückgängig gemacht

(NEU: Details zum Raffinieriegeschäft, Hintergrund)

Von Jenny Strasburg

LONDON (Dow Jones)--Die steigenden Öl- und Gaspreise kommen Shell bei der Bewertung seiner Vermögensgegenstände und im Raffineriegeschäft zugute. Wie der Öl- und Gaskonzern mitteilte, kann er zuvor vorgenommene Wertberichtungen in seinem Förder- und Gasgeschäft von 3,5 bis 4,5 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal wieder rückgängig machen. Außerdem rechnet Shell mit höheren Raffineriemargen, die den Gewinn um 800 Millionen bis 1 Milliarde US-Dollar aufpolstern könnten.

Shell hat seinen mittel- und langfristigen Ausblick für die Öl- und Gaspreise im zweiten Quartal angehoben, um das aktuelle makroökonomische Umfeld sowie aktualisierte Nachfrage- und fundamentale Angebotsdaten zu berücksichtigen, so der Konzern.

Noch 2020 hatten Shell und seine Rivalen historisch hohe Verluste eingefahren und in Vorbereitung auf eine lange und schmerzhafte Pandemie Vermögenswerte abgeschrieben.

Shell wird jetzt zwar von höheren Energiepreisen profitieren, das Unternehmen hat aber weiterhin mit den Folgen seines Rückzugs aus Russland zu kämpfen. So erwartet der Konzern eine Belastung aus dem Ausstieg bei einem Erdgasprojekt in Russland in Höhe von 300 bis 350 Millionen Dollar für das zweite Quartal.

Im Mai hat Shell 3,9 Milliarden Dollar wegen des Russland-Ausstiegs abgeschrieben. Der Großteil stand im Zusammenhang mit dem Öl- und Gasprojekt Sakhalin-2. Moskau hat vergangene Woche die Kontrolle über das internationale Konsortium hinter dem Projekt übernommen.

Seine Zahlen für das zweite Quartal wird Shell am 28. Juli vorlegen. Im Vertriebssegment erwartet Shell einen gleichbleibenden Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, allerdings eine Steigerung im Vergleich zum ersten Quartal. Im Erdgasgeschäft werde der Gewinn niedriger ausfallen als im ersten Quartal, das außerordentlich erfolgreich war.

Shell warnte zudem, dass Schwankungen der Rohstoffpreise weiterhin die Cashflows belasten. Die Volatilität habe bis Ende Mai für Barmittelabflüsse in Höhe von rund 6 Milliarden Dollar gesorgt.

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DJG/DJN/mgo/smh

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July 07, 2022 05:00 ET (09:00 GMT)