Das Mainzer Biotechunternehmen BioNTech will dazu mit dem chinesischen Arzneimittelhersteller Fosun Pharma zusammenarbeiten. Für die Forschung erhält BioNTech bis zu 120 Millionen Euro aus China, davon 44 Millionen Euro im Austausch gegen BioNTech-Aktien, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die 1,58 Millionen Aktien stammen aus einer Kapitalerhöhung, Fosun Pharma übernimmt dadurch einen Anteil von 0,7 Prozent an BioNTech. Den neuen Impfstoff will das Biotechunternehmen erstmals Ende April am Menschen testen, wenn die behördlichen Genehmigungen vorliegen. Neben der Impfung ist auch eine Arznei zur Behandlung bereits am Coronavirus erkrankter Menschen geplant.

Den Impfstoff will Fosun in China vermarkten, BioNTech behält die vollen Rechte für den Rest der Welt. Weltweit befinden sich Pharmaunternehmen in einem Rennen zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus, darunter auch die Tübinger Biotechfirma CureVac und große Konzerne wie Johnson & Johnson und Moderna. Zuletzt gab es schon Anzeichen für einen Streit zwischen den nationalen Regierungen um medizinische Ausrüstung und das Recht auf Therapeutika. So buhlen die USA offenbar um den BioNTech-Rivalen CureVac. Die Curevac-Hauptaktionäre, allen voran SAP-Gründer Dietmar Hopp, wollen den Impfstoff aber nicht nur einem Land zur Verfügung stellen.

BioNTech befindet sich für seinen Coronavirus-Impfstoff auch in fortgeschrittenen Gesprächen mit seinem bereits bestehenden Partner Pfizer über die Entwicklung des Impfstoffs außerhalb Chinas. Der US-Pharmariese hatte Anfang dieses Monats erklärt, eine Zusammenarbeit mit den Mainzern bei der Entwicklung eines Impfstoffs zu prüfen. BioNTech setzt dabei auf seine hauseigene mRNA-Plattform. Ein Impfstoff auf Basis des Botenmoleküls Messenger-RNA (mRNA) kann möglicherweise schneller entwickelt und hergestellt werden als herkömmliche Impfstoffe. BioNTech plant die Herstellung des Impfstoffs für die klinischen Studien zusammen mit seinem Partner Polymun in seinen Produktionsstätten in Europa.