Genf (awp) - Der Warenprüfkonzern SGS gibt am Donnerstag, 26. Januar, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2022 bekannt. Zum AWP-Konsens haben insgesamt neun Analysten beigetragen.

2022E
(in Mio Fr.)          AWP-Konsens     2021A  
 
Umsatz                    6720         6405
- org. Wachstum (in %)    +6,3         +8,9    
EBIT adj.                 1033         1055     
- Marge (in %)            15,4         16,5 
Reingewinn adj.            663          670  
Reingewinn                 601          613
  
(in Fr.)
Dividende je Aktie       80,00        80,00

FOKUS: Auch dem Warenprüf- und Inspektionskonzern SGS machen die steigenden Kosten zu schaffen. Das Management musste vor diesem Hintergrund im Vorfeld des Mitte November durchgeführten Investorentags bezüglich Margenziel zurückbuchstabieren. Analysten sind den auch gespannt, wie die Margenaussichten fürs Geschäftsjahr 2023 formuliert werden.

ZIELE: Für das Gesamtjahr 2022 hatte SGS Mitte November noch mit einem organischen Wachstum am oberen Ende des mittleren einstelligen Prozentbereichs gerechnet. Dies nachdem für die ersten zehn Monaten, also von Januar bis Oktober, ein organisches Wachstum von 6,2 Prozent gemeldet worden war. Preiserhöhungen sind da eine Stütze.

Zurückhaltender zeigte sich das Unternehmen beim operativen Gewinn: Trotz einem anhaltend hohen organischen Wachstum werde es im 2022 nicht möglich sein, die operative Marge auf dem Level des Vorjahres zu halten, hiess es. Der Ukraine-Krieg habe sich negativ auf die Volumen in bestimmten europäischen Endmärkten ausgewirkt, was die Margen belaste.

PRO MEMORIA: Am Investorentag im November hatte SGS zudem Details zum abgekündigten Restrukturierungsprogramm bekanntgegeben. SGS will in den nächsten Jahren mehr als 50 Millionen Franken einsparen, wovon mehr als die Hälfte in der EMEA-Region erzielt werden. Es dürften etwa 1500 der rund 96'000 Stellen wegfallen, hiess es.

Bei den Geschäftseinheiten werden den Plänen zufolge vor allem die Sparten Industries & Environment und Natural Resources von der Restrukturierung betroffen sein. Laut Finanzchef Dominik de Daniel liegt der Fokus auf Geschäfte, "die nicht die gewünschte Performance zeigen."

Mit Blick auf die Dividende soll es vorerst zu keinen Anpassungen kommen. SGS werde die Dividende bei 80 Franken belassen, sagte der Finanzchef. Erst wenn die Ausschüttungsquote bei rund 75 Prozent liege, gebe es wieder Spielraum für eine Erhöhung.

Im Dezember hat SGS das im Sommer gestartete Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen. Insgesamt wurden 113'499 Namenaktien zu einem durchschnittlichen Kaufpreis von 2202,66 Franken pro Aktie im Umfang von 250 Millionen Franken zurückgekauft. Das waren 1,51 Prozent des Aktienkapitals. Die gekauften Aktien sollen vernichtet werden.

Zudem hat SGS weitere Firmen dazugekauft. Im November übernahm SGS das in Rumänien beheimatete Lebensmittelprüfunternehmen Industry Lab. Im September wurde der Kauf der im Bereich Cybersicherheit tätigen US-Firma Penumbra Security kommuniziert.

AKTIENKURS: Die SGS-Aktie hat sich vom Kurstaucher im Zuge der im November ausgesprochenen Gewinnwarnung wieder erholt. Das ist auch dem sehr guten Start ins Börsenjahr zuzuschreiben. Nun steuert der SGS-Kurs auf die Marke von 2400 Franken zu, wo er zuletzt im Mai 2022 lag.

ab/an/mk