Genf (awp) - Der Warenprüfkonzern SGS hat sich in der zweiten Jahreshälfte vom Einbruch während des Corona-Lockdowns erholt. Das Geschäft habe im zweiten Semester wieder allmählich an Fahrt aufgenommen, teilte SGS am Dienstag mit. Die Marge konnten die Genfer sogar klar steigern.

In den Monaten Juli bis Oktober sei der Umsatz organisch zwar noch zurückgegangen, erklärte das Unternehmen. Der Rückgang habe sich mit 3,8 Prozent allerdings in Grenzen gehalten. Insbesondere in China verzeichne man Wachstum. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr fiel der SGS-Umsatz um 10 Prozent zurück.

Das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis konnte SGS von Juli bis Oktober hingegen sogar steigern, wie es weiter heisst. Dazu hätten stetige Verbesserungen auf der Kostenseite einen wesentlichen Beitrag geleistet. Als Folge davon sei die operative Marge stark angestiegen, schreibt SGS ohne konkrete Angaben zur Margenentwicklung zu machen.

Während sich das Geschäft von SGS in der zweiten Jahreshälfte erholt, wurden im Herbst in verschiedenen Ländern mit Blick auf die zweite Coronawelle erneut Lockdown-Massnahmen durchgesetzt. Die letzten beiden Monate des Jahres seien sehr wichtig für das Geschäft, hält SGS fest. Aufgrund der Unsicherheiten könne für das Gesamtjahr 2020 nach wie vor keine Guidance abgegeben werden.

Übernahme von Synlab

Der Warenprüfer gab ausserdem die Übernahme von Synlab Analytics & Services (A&S) bekannt. Diese gehört zur Münchner Synlab-Gruppe und erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Umwelt, Lebensmitteltests und der sogenannten Tribologie und ist vor allem in Europa tätig.

A&S generierte laut Mitteilung 2019 mit 2'000 Mitarbeitenden einen Umsatz von 202 Millionen Euro. 60 Prozent stammten aus Umwelttests, 20 Prozent aus Lebensmitteltests und je 10 Prozent aus Tests in den Bereichen Biowissenschaften und Ölreinheitsüberwachung.

Damit tätigen die Genfer eine vergleichsweise grosse Akquisition; normalerweise kauft SGS Firmen mit einem Umsatz im tief zweistelligen oder gar nur einstelligen Bereich.

Den Kaufpreis beziffert SGS auf "voraussichtlich etwa" 550 Millionen Euro. Diese Betrag werde aus den vorhandenen finanziellen Mitteln bestritten.

mk/ra