Zürich (awp) - Die Aktien des Warenprüfkonzerns SGS sind am Dienstag deutlich fester in den Handel gestartet. Nach zahlreichen kleineren Zukäufen setzen die Genfer nun mit der geplanten Übernahme der zur Münchner Synlab-Gruppe gehörenden Prüfsparte Analytics & Services (A&S) zu einem grösseren Wachstumsschritt an. Zudem erholt sich das bestehende Geschäft von dem im Frühjahr erlittenen Rückschlag. Begrüsst wird am Markt vor allem die positive Margenentwicklung.

Gegen 09.30 Uhr gewinnen SGS 1,6 Prozent auf 2'496 Franken - nachdem die Titel am Montag dank dem allgemeinen Marktaufschwung bereits mit 2 Prozent zugelegt hatten. Der Gesamtmarkt (SMI) verliert aktuell 0,3 Prozent.

SGS habe eine Reihe guter Nachrichten verkündet, schreibt Jean-Philippe Bertschy von der Bank Vontobel. Die Übernahme von A&S stelle einen Meilenstein mit Blick auf den Ausbau des Dienstleistungsportfolios dar, mit dem SGS Mehrwert schaffen wolle. In Zukunft rechnet Bertschy mit weiteren Zu- und Verkäufen, die in diese Richtung gehen.

Mit dem geplanten Zukauf der in den Bereichen Umwelt, Lebensmitteltests und Tribologie vor allem in Europa tätigen A&S strebe SGS Wachstum in den von ihr angepeilten Wachstumssegmenten an, was positiv zu werten sei, meint auch Daniel Bürki von der ZKB. Die positive Überraschung seien aber die Aussagen zur Margenentwicklung im zweiten Halbjahr. Das zeige, dass die intensiven Massnahmen auf der Kostenseite Früchte tragen.

SGS gab nebst dem A&S-Zukauf auch bekannt, dass der Umsatz von Juli bis Oktober noch um knapp 4 Prozent zurückgegangen ist, dies nach dem Einbruch um 10 Prozent im ersten Halbjahr. Deutlich erhöht habe sich derweil die operative Marge, hiess es.

Das Geschäft des Warenprüfers habe sich im zweiten Halbjahr soweit gut entwickelt, meint auch Bertschy. So sei der Umsatzrückgang weniger stark ausgefallen als etwa beim Konkurrenten Bureau Veritas, wo die Einnahmen im dritten Quartal um 4,4 Prozent zurückgegangen seien. Und zudem habe sich die operative Marge stark verbessert.

Der Vontobel-Analyst begrüsst weiter die angekündigte Vereinfachung der Organisation mit neu nur noch fünf Divisionen. Das dürfte für die künftige Entwicklung von Vorteil sein. Und so rechnet Bertschy damit, dass SGS im nächsten Jahr einen attraktiven Mittelfristplan auflegen wird.

mk/rw