PARIS (dpa-AFX) - Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) sieht die SGL Group nach dem Verkauf des Kathodengeschäfts vor einer schwungvolleren Zukunft. Durch den Schritt werde der Graphit- und Karbonhersteller zu einem wachstumsstarken Hightech-Unternehmen, schrieb Analyst Sebastian Ubert am Montag. "Das Unternehmen entfesselt sich selbst", titelte der Experte in seiner Studie.

Das Kursziel erhöhte er daraufhin von 12 auf 15 Euro und bekräftigte seine Kaufempfehlung. Beim aktuellen Niveau von 11 Euro je Aktie sieht er damit mehr als 30 Prozent Kurspotenzial.

Nach Einschätzung von Ubert erfolgt der Verkauf nicht nur zu sehr vorteilhaften Konditionen. Er sorge auch dafür, dass sich SGL voll und ganz auf die wachstumsträchtigen Sparten Carbon Fibers & Materials (CFM) und Graphite Materials & Systems (GMS) konzentrieren kann. Das Unternehmen profitiere dort vom strukturellen Wandel, den die Autoindustrie derzeit mit Elektro-Antrieben durchmache. Fahrzeugeffizienz stehe hier im Zusammenhang mit Gewichtsreduktion, die mit den Materialien von SGL ermöglicht werde.

Seiner Ansicht nach sei der Kohlenstoff-Spezialist nun auf gutem Weg, um wieder höhere Margen zu erzielen. Dazu dürfte auch der bis 2018 weiter rückläufig erwartete Schuldenstand beitragen. SGL verbessere damit seine Refinanzierungsmöglichkeiten. 2019 könne dann ein idealer Zeitpunkt sein, um den Anteil von BMW am Kohlefaser-Gemeinschaftsunternehmen zu übernehmen.

Gemäß der Einstufung "Buy" wird die Aktie nach Einschätzung der Analysten von SocGen auf Sicht von zwölf Monaten einen absoluten Gewinn (Kursentwicklung + Dividende) von mindestens 15 Prozent aufweisen./tih/ck/stb

Analysierendes Institut Societe Generale S.A.