Zürich (awp) - Die Aktien des Industrieunternehmens SFS legen am Dienstag nach der Veröffentlichung einer optimistischeren Guidance deutlich zu. Die Nachfrage hat sich in einer Reihe von Märkten stärker erholt als erwartet, was auch die Profitabilität stützt. Die Analysten sehen den nun genannten Ausblick über ihren Schätzungen und einige bewerten die Aktien neu.

Die SFS-Aktien notieren um 09.45 Uhr 4,3 Prozent fester auf 104,10 Franken und steigen damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2018. Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, gewinnt aktuell 0,2 Prozent hinzu. Im März war der SFS-Kurs zeitweise bis unter die Marke von 60 Franken gefallen, hatte sich dann aber bis Juni wieder bis auf das Vor-Corona-Niveau von 90 Franken erholt. Zuletzt war der Kurs wieder über 100 Franken geklettert.

Das Management von SFS habe bereits am Investorentag im September angedeutet, dass es beim Ausblick für das Gesamtjahr ein gewisses Aufwärtspotenzial gebe, schreibt der Analyst der Bank Vontobel. Die nun genannte Spanne mit einem Umsatz von 1,63 bis 1,68 Milliarden Franken liege jedoch leicht über der Markterwartung von rund 1,62 Milliarden. Der Ausblick beim Betriebsgewinn liege mit 10 bis 20 Prozent noch deutlicher über der Konsenserwartung. Hier wurde ein EBIT von 180 bis 200 Millionen als Zielmarke genannt, verglichen mit einem Marktkonsens von 162 Millionen. Aufgrund der neuen Guidance hebt Vontobel das Kursziel auf 105 von 91 Franken an und bestätigt die Hold-Bewertung.

Die ZKB erhöht ihre Gewinnschätzung und stuft SFS neu auf "Marktgewichten" hoch. Aufgrund der positiven Meldung sei die Einstufung "Untergewichten" nicht mehr gerechtfertigt, heisst es hier.

Der Aktienkurs sei in den vergangenen Wochen stark gestiegen. Der Markt habe offenbar bereits begonnen, eine Guidance-Anhebung zu erwarten, schreibt der Analyst der UBS. Auch er nimmt die neue Guidance zum Anlass, um sowohl das aktuelle Kursziel von 95 Franken als auch die "Buy"-Bewertung zu überprüfen. Die EBIT-Guidance biete ein Aufwärtspotenzial von 15 bis 20 Prozent, heisst es hier. Auch der Analyst von Baader Helvea betont, dass der Konsens zu niedrig gelegen habe. Er habe den Ausblick des Managements im August als zu vorsichtig angesehen.

Die Analystin der Bank Berenberg rechnet zwar ebenfalls mit einer Konsensanhebung und geht davon aus, dass SFS von der Post-Covid-19-Erholung profitieren kann. Bei der Bewertung der Aktien ist sie insbesondere angesichts der mittelfristigen Profitabilität aber deutlich zurückhaltender und belässt SFS auf "Sell" bei einem Kursziel von 60 Franken.

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