SCHWERPUNKTFRAGEN 2022: ANTOWRTEN DER SEMPERIT-GRUPPE

Auch in diesem Jahr hat der IVA gemeinsam mit Partnern zwölf Schwerpunktfragen ausgearbeitet und lädt die börsenotierten Unternehmen zur Beantwortung ein. Die Antworten der Unternehmen werden unterwww.iva.or.at veröffentlicht.

1) Investitionen:

  • a) Investitionen in die "Erhebung von ESG-relevanten Daten" 2020 und 2021: Wie hoch sind die internen/externen Kosten (Beratung, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, IT-Dienstleister)?

    Die Kosten des Nachhaltigkeitsberichts 2020 betrugen in Summe rund 70 TEUR und beinhalteten die Honorare für Beratung, Prüfung, Grafik, Lektorat und Übersetzung des Berichtes in die englische Sprache. Die Kosten des Nachhaltigkeitsberichts 2021 sind insbesondere aufgrund der Einarbeitung der Anforderungen der EU-Taxonomie-Verordnung mit rund 74 TEUR (dies beinhaltet Honorare für Beratung im Zusammenhang mit den nicht finanziellen Angaben inklusive Beratungsleistung zur Berichtserstellung und zur EU-Taxonomie, bzw. die Prüfung des Berichts) etwas höher ausgefallen. Weitere rund 60 TEUR entfielen auf die visuelle Neugestaltung des Berichts, der nun mit einer klaren Gliederung und Bildsprache eine bessere Orientierung gibt (inklusive Übersetzung in die englische Sprache und Lektorat).

  • b) Investitionen in "Social Media" 2020 und 2021: Wie hoch sind die internen/externen Kosten (Mitarbeiter, Mediaagentur, Strategieberatung usw.)?

    Interne Kosten: In Summe wurden die Social Media-Themen der Semperit-Gruppe 2020 und 2021 mit rund 0,6 FTE abgedeckt.

    Externe Kosten: Für Videocontent fallen jährlich externe Kosten von rund 20 TEUR an. Eine Mediaagentur gibt es nicht.

c)Investitionen in die "Weiterentwicklung des IKS-Systems" 2020 und 2021: Welche Maßnahmen wurden gesetzt? Wie hoch sind die internen/externen Kosten (Beratung, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer)?

In den Jahren 2020 und 2021 wurde in Bezug auf das Thema IKS eine Vielzahl der im Jahr 2019 implementierten Maßnahmen fortgeführt und weiterentwickelt, um die kontinuierliche Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen bzw. zu verstärken. Dies wird im Sinne eines "State-of-the-Art" Kontroll-Frameworks unter Hinzuziehung der Datenanalytik (im Gegensatz zu einer rein papierbasierten Überprüfung), welches die Früherkennung und Überwachung von Risiken und betrügerischen Handlungen gewährleisten soll, laufend überprüft und evaluiert.

Als solches hat es in diesen beiden Jahren eine Vielzahl von Testing-Aktivitäten in Legal Entities aller Segmente und Regionen gegeben (in Summe 18). Dies erfolgte vorrangig durch die damit befasste Abteilung Interne Revision, aber auch unter Hinzuziehung externer Berater. Speziell in Hinblick auf eine stetige Weiterentwicklung, wurde Ende

2020 darüber hinaus eine automatisierte Überprüfung von Zahlläufen implementiert, gefolgt von der Einführung einer Continuous Monitoring-Lösung Ende 2021. Die Aktivitäten fanden unter teilweiser Hinzuziehung externer Berater statt. In diesem Zusammenhang fielen in den Jahren 2020 und 2021 Kosten von rund 160 TEUR an, in denen Lizenzgebühren von rund 15 TEUR inkludiert sind.

2) ESG-Reporting:

  • a) Wie hoch belaufen sich die ESG-Kosten im Reporting in 2021 (externe Berater, Dienstleister usw.)?

    Siehe Frage 1):

    Die Kosten des Nachhaltigkeitsberichts 2021 sind insbesondere aufgrund der Einarbeitung der Anforderungen der EU-Taxonomie-Verordnung mit rund 74 TEUR (dies beinhaltet Honorare für Beratung im Zusammenhang mit den nicht finanziellen Angaben inklusive Beratungsleistung zur Berichtserstellung und zur EU-Taxonomie, bzw. die Prüfung des Berichts) etwas höher ausgefallen. Weitere rund 60 TEUR entfielen auf die visuelle Neugestaltung des Berichts, der nun mit einer klaren Gliederung und Bildsprache eine bessere Orientierung gibt (inklusive Übersetzung in die englische Sprache und Lektorat).

  • b) Wie viele Mitarbeiter sind ausschließlich für diese Aufgaben vorgesehen?

    Auf Gruppenebene ist das Thema Nachhaltigkeit im COO-Ressort angesiedelt und umfasst aktuell zwei Vollzeitstellen. Diese Positionen beschäftigten sich ausschließlich mit ESG (Umwelt, Soziales und Governance) relevanten Aufgaben. Der Group Head of Sustainability untersteht dem Director Group Brand Management, welcher ebenso für Nachhaltigkeitsagenden zuständig ist und direkt an den Gesamtvorstand berichtet. Der Vorstand treibt das Thema in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen voran. Daher gibt es innerhalb der Semperit-Gruppe zahlreiche Funktionen, die sich zu einem gewissen Anteil, aber nicht ausschließlich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Auf Werks- und damit nationaler Ebene gibt es weitere Positionen, die sich mit spezifischen Fragestellungen rund um Themen wie Energie, Abfall oder Wasser, Compliance sowie Human Resources beschäftigen, und deren Arbeitsleistung ebenso in den übergeordneten Themenbereich ESG einzahlen.

c)Werden die UN-PRI (Prinzipien für Verantwortliches Investieren der Vereinten Nationen) eingehalten?

Ja, die Prinzipien des UNGC werden eingehalten. Semperit ist seit 2020 Mitglied des UN Global Compact. Die Nachhaltigkeitsberichte 2020 und 2021 der Semperit-Gruppe gelten als Fortschrittsberichte und wurden offiziell beim UNGC eingereicht.

3) Aufsichtsrat:

Die hoch sind die Nebenkosten wie Reisekosten, Sekretariat, Beratung, Klausuren, Weiterbildung?

Für den Aufsichtsrat sind im Jahr 2021 die folgenden Kosten (gerundet) angefallen: 50 TEUR für die Protokollführung sowie administrative und Assistenzleistungen, 38 TEUR für Rechtsberatung (insbes. für Vorstandsverträge und in Zusammenhang mit der Hauptversammlung), 5 TEUR für die Selbstevaluierung des Aufsichtsrats und 2 TEUR an Reisekosten.

4) Investor Relations-Aktivitäten:

  • a) Anzahl der Roadshows im In- und Ausland?

    Im Jahr 2021 nahm Semperit an 9 Investorenkonferenzen bzw. Investorenveranstaltungen teil. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden alle Konferenzen im Online-Format statt. Die Organisatoren der Veranstaltungen waren in Österreich die Wiener Börse, Raiffeisen und die Erste Bank und im Ausland Kepler Cheuvreux und die Baader Bank.

  • b) Anzahl der Kontakte mit institutionellen und privaten Investoren?

    Die Kontakte zu den Investoren der Semperit AG Holding wurden regelmäßig unter anderem bei den Investorenkonferenzen, in One-on-one oder Group Meetings, welche im Geschäftsjahr 2021 online stattfanden, oder auch bei den Investoren-Calls im Rahmen der Quartalsberichterstattung gepflegt. Darüber hinaus fanden anlassbezogen bilaterale Telefon- bzw. Videokonferenzen mit Investoren statt. In Summe gab es dadurch im Jahr 2021 mehr als 120mal Kontakt mit Investoren.

  • c) Aufwand für Research und Analysen?

    Im Jahr 2021 haben vier Investmenthäuser Analysen über Semperit veröffentlicht. Mit einigen von ihnen hat Semperit Verträge, die zum Teil umfassende Corporate-Brokerage-, Market-Making- bzw. Investor-Relations-Support-Dienstleistungen beinhalten. Diese sind allerdings in Art und Umfang untereinander nicht vergleichbar. Daher ist eine genaue Zuordnung der Aufwendungen für Research-Tätigkeiten nicht möglich; die Verträge unterliegen zudem Vertraulichkeitsbestimmungen

  • d) Printauflage des Geschäftsberichts und des Nachhaltigkeitsberichts?

    Im Jahr 2021 wurden 200 Stück des deutschen Geschäftsberichts 2020 gedruckt. Aus Nachhaltigkeitsüberlegungen wurden konsequenterweise keine Druckexemplare des Nachhaltigkeitsberichts 2020 sowie auch keine englischsprachigen Geschäftsberichte für das Jahr 2020 gedruckt.

  • e) Kosten der Veröffentlichungen in der "Wiener Zeitung"?

    Die Kosten für Investor Relations für die Veröffentlichungen in der "Wiener Zeitung" betrugen im Jahr 2021 rd. 50 TEUR.

5) Steuerzahlungen 2021:

Wie hoch sind die Steuerzahlungen in Österreich und in den drei umsatzstärksten Auslandsmärkten (Angabe Land, Umsatz, Steuerzahlung)?

In der nachfolgenden Tabelle sind die Länder, die Umsätze und die Steuerzahlungen dargestellt. Die Beträge sind in EUR.

Land

Umsatz

Steuerzahlung

Germany

300 415 980,75

653 538,13

USA

173 969 487,87

3 497 886,81

Austria

65 558 020,47

236 877,00

France

57 140 232,88

762 163,86

  • 6) Lieferketten:

    Das Beispiel des deutschen Lieferkettengesetzes scheint die Richtung der EU-Kommission in Bezug auf den ESG-Faktor "Social" vorzuzeichnen. Welchen operativen und finanziellen Einfluss auf Ihr Geschäftsmodell erwarten Sie von einer solchen (gesetzlichen) Vorgabe?

    In Hinblick auf ein kommendes Lieferkettengesetz plant die Semperit-Gruppe auch weiterhin, verstärkt mit den Lieferanten zusammenzuarbeiten, um soziale wie ökologische Themen in der Lieferkette voranzutreiben und sicherzustellen, dass die Standards der Semperit-Gruppe eingehalten werden. Um hierbei strukturiert und erfolgreich vorgehen zu können, ist die Semperit-Gruppe bereits 2021 dem Together for Sustainability (TfS)-Netzwerk beigetreten: So kann der Konzern gemeinsam mit anderen Unternehmen Lieferketten nachhaltig gestalten. 2021 konnten bereits einige der Lieferanten durch EcoVadis (international anerkannte Lieferantenbewertungs-plattform) bewertet lassen werden. Aktuell sind 33% unserer Ausgaben für "direct materials" durch Lieferanten, die von EcoVadis geprüft wurden, gedeckt. Dieser Prozentsatz soll in den kommenden Jahren sukzessive gesteigert werden.

    Auf Basis dieses Ansatzes sowie bezugnehmend auf den aktuell vorliegenden Entwurf des Lieferkettengesetzes wird kein großer operativer und finanzieller Einfluss auf das Geschäftsmodell erwartet.

  • 7) Förderung junger Menschen:

Wie viele Praktikanten sind in Ihrem Unternehmen tätig (2020 und 2021)? Wie viele Praktikanten erhalten eine Vergütung und wie hoch ist diese durchschnittlich? Beschreiben Sie die Alters- und Ausbildungsstruktur der Praktikanten.

2020 waren in Österreich insgesamt 28 Praktikanten beschäftigt. 2021 stieg die Anzahl der Praktikanten in Österreich auf 44. In den genannten Werten sind freiwillige Praktika in den gesetzlichen Ferienzeiten sowie Pflicht- und Berufspraktika enthalten. Ein Großteil der Studenten, die eine Abschlussarbeit bei Semperit schreiben, war mittels eines geringfügigen Dienstvertrags oder direkt über die Universität angestellt und scheint somit nicht in dieser Auswertung auf.

Alle Praktikanten erhalten eine Vergütung. Je nach schulischer Ausbildung und Art des Praktikums (freiwilliges oder verpflichtendes Praktikum) wurden die Praktikanten wie folgt vergütet:

  • • 2020: zwischen EUR 960,- und EUR 1.570,- brutto/Monat

  • • 2021: zwischen EUR 980,- und EUR 1.600,- brutto/Monat

Die Praktikanten sind in der Regel zwischen 15 und 30 Jahre alt und entweder Schüler an berufsbildenden höheren Schulen oder Studenten an verschiedenen Fachhochschulen und Universitäten.

8) Young Shareholders Austria - Fragen zu Arbeitsmarkt und Ausbildung:

Die Nachfrage nach Facharbeitern kann aktuell mit in Österreich ansässigen Arbeitnehmern kaum mehr gedeckt werden, daher ist der Zuwachs zum Beispiel an Leasingkräften aus dem EU-Ausland enorm.

a) Welche konkreten Maßnahmen werden Ihrerseits gesetzt, um künftig die Nachfrage an Fachkräften in Ihrem Unternehmen nachhaltig abdecken zu können?

Die Semperit-Gruppe setzt vermehrt Employer Branding Maßnahmen, (Videodrehs, regelmäßige Printschaltungen, Plakate, Zapfsäulenwerbung, Nutzung hokify, Neugestaltung Karriereseite, Postings in div. Jobgruppen in Social Media) um erhöhte Präsenz zu schaffen. Des Weiteren wurde ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm eingeführt sowie die Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern, die aus dem Ausland rekrutieren ausgedehnt. Hinzu kommen der Präsenz des Unternehmens auf Karrieremessen & Schulen wie auch das Angebot von Traineeprogrammen (zur internen Ausbildung von Fachkräften).

  • b) Wie viele Lehrlinge befinden sich im Unternehmen?

    Per Stichtag 31. Dezember 2021 waren 16 Lehrlinge in Österreich beschäftigt.

  • c) Wie viele Leasingkräfte sind im Unternehmen tätig?

    Per Stichtag 31. Dezember 2021 waren 74 Leiharbeiter in Österreich beschäftigt.

  • d) Wie hoch waren die Aufwendungen für interne und externe Aus- und Fortbildungen gesamt und pro Mitarbeiter?

    Die Aufwendungen für interne und externe Aus- und Fortbildungen bei österreichischen Mitarbeitern lagen in Summe bei 292 TEUR, pro Mitarbeiter lag der Wert bei 315 EUR im Geschäftsjahr 2021

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Semperit AG Holding published this content on 15 April 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 22 April 2022 07:27:01 UTC.