FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkten haben am Mittwoch kaum verändert geschlossen. Die Stimmung war dennoch gut, am Vormittag markierte der DAX einmal mehr ein Rekordhoch bei 16.284 Punkten. Fundamental stützend wirkte die anhaltende Euro-Schwäche, die Gemeinschaftswährung war kurzzeitig unter die Marke von 1,13 Dollar gefallen. Kursschwächen wurden am Aktienmarkt zuletzt immer wieder zum Kauf genutzt, was bislang eine schärfere Korrektur an den Börsen verhinderte. Der DAX schloss 3 Punkte höher bei 16.251, für den Euro-Stoxx-50 ging es um nur einen Zähler auf 4.401 nach oben.

Auch wenn es sich momentan anfühlt, als ob die Börse eine Einbahnstraße sei, gab es mahnende Stimmen. Investoren sollten sich auf eine gedämpftere Stimmung an den Finanzmärkten einstellen, hieß es zum Beispiel von Metzler. Die Analysten verwiesen zur Begründung auf die wieder deutlich steigende Zahl an Corona-Neuinfektionen und die Notenbanken, die im Hinblick auf die hohe Inflation kritisch beäugt würden. "Die Mehrheit der Anleger lässt sich noch immer vom Mantra der Zentralbanken von der 'Vergänglichkeit' einlullen", hieß es mit Blick auf die hohe Inflation. Angesichts der Tatsache, dass selbst die Preisvorläufer weiterhin positiv überraschen, ist nach Ansicht von Metzler auch mit weiter steigenden Verbraucherpreisen zu rechnen.


   Semperit nach neun Monaten mit Rekordergebnis 

Für die Aktie von Semperit ging es nach guten Geschäftszahlen um 5 Prozent auf 29,65 Euro nach oben. Bis zum Kursziel der Erste Group von 45,50 Euro hat die Aktie allerdings noch viel Platz. Die vergangenen Monate haben belegt, dass das Industriesegment von der globalen Wirtschaftserholung profitiert. Hier spricht das Unternehmen von Umsätzen nahe Vorkrisenniveau. Weil sich der Cashflow in den ersten drei Quartalen mehr als verdoppelt hat, sehen die Analysten auf Grund der staken Bilanz die Option, dass im Industriesegment zugekauft werden könnte. Der pandemiebedingte Sondereffekt bei den Handschuhpreisen im Medizingeschäft sieht sich nach Aussage des Unternehmens dagegen seit dem zweiten Quartal zusehends mit sinkenden Durchschnittspreisen konfrontiert.

Für SSE ging es dagegen an der Londoner Börse um 4,3 Prozent nach unten. Der Versorger hat laut UBS gute Halbjahreszahlen vorgelegt. Grund für die Kursschwäche dürfte vielmehr die Weigerung von SSE sein, der Forderung des aktivistischen Investors Elliott nach einer Aufspaltung des Konzerns nachzukommen. Elliott verlangt eine Abspaltung der Renewable-Sparte, die zuletzt unter ungünstigen Wetterbedingungen gelitten hatte. Nach Einschätzung von AJ Bell dürfte die ablehnende Haltung des Managements nicht zur Folge haben, dass Elliott von den Forderungen Abstand nehmen werde.

Positiv wurde der Ausblick von Sage für das kommende Geschäftsjahr aufgenommen. Das Ziel für die wiederkehrenden Umsätze liege über den Erwartungen, so die Citigroup. Das Unternehmen spreche von einem verbesserten Geschäftsmomentum. Die Sage-Aktie zog in London um knapp 10 Prozent an.


   Mittelfristziele von Siemens Healthineers kommen gut an 

Positiv wurden die neuen Mittelfristziele von Siemens Healthineers (+5,6%) gewertet. Angestrebt werden mittelfristig ein vergleichbares Umsatzplus von jährlich 6 bis 8 Prozent sowie jeweils 12 bis 15 Prozent mehr bereinigter Gewinn je Aktie. Die Anhebung wurde von den UBS-Analysten positiv gewertet. Die neue Prognosespanne lasse Antigen-Tests außen vor und impliziere auf Basis der Erwartungen für den Gewinn je Aktie 2022 Steigerungen bei den Konsenserwartungen von im Mittel 2 Prozent. Die Prognose sei zwar nur leicht angehoben worden, doch habe es positive Überraschungen im Bereich Bildgebung und bei Varian gegeben.

"Die hohen Vorräte sprechen für die Umsatzentwicklung im vierten Quartal und damit auch für die Aktie", sagte Heino Ruland von Ruland Research zu Auto1. "Die Preise für Gebrauchtwagen sind hoch und im vierten Quartal sollte das Unternehmen davon stark profitieren, da es zum Quartalsbeginn bereits über hohe Vorräte verfügt hat", sagte er weiter. Im dritten Quartal erzielte Auto1 einen Rekordeinkauf von über 160.000 Fahrzeugen. Die Titel gewannen 1,8 Prozent.


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Index                  Schluss-  Entwicklung  Entwicklung   Entwicklung 
                          stand      absolut         in %          seit 
                                                           Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50          4.400,81        -0,68        -0,0%        +23,9% 
Stoxx-50               3.808,42        +8,26        +0,2%        +22,5% 
Stoxx-600                489,95        +0,68        +0,1%        +22,8% 
XETRA-DAX             16.251,13        +3,27        +0,0%        +18,5% 
FTSE-100 London        7.291,20       -35,77        -0,5%        +13,4% 
CAC-40 Paris           7.156,85        +4,25        +0,1%        +28,9% 
AEX Amsterdam            827,57        +1,07        +0,1%        +32,5% 
ATHEX-20 Athen         2.212,15       +20,97        +1,0%        +14,3% 
BEL-20 Brüssel         4.285,61       -15,48        -0,4%        +18,4% 
BUX Budapest          51.549,36      -269,05        -0,5%        +22,4% 
OMXH-25 Helsinki       5.560,84       +23,77        +0,4%        +21,3% 
ISE NAT. 30 Istanbul   1.868,37       +24,90        +1,4%        +14,2% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.900,17        +3,92        +0,2%        +29,7% 
PSI 20 Lissabon        5.654,18       +21,54        +0,4%        +15,9% 
IBEX-35 Madrid         8.993,40       -46,80        -0,5%        +11,4% 
FTSE-MIB Mailand      27.824,94       +20,01        +0,1%        +25,1% 
RTS Moskau             1.802,52       +34,94        +2,0%        +29,9% 
OBX Oslo               1.097,91        +0,77        +0,1%        +27,8% 
PX  Prag                   0,00         0,00         0,0%        +34,7% 
OMXS-30 Stockholm      2.384,10        -1,53        -0,1%        +27,2% 
WIG-20 Warschau        2.317,49       -22,54        -1,0%        +16,8% 
ATX Wien               3.893,87        -4,39        -0,1%        +38,7% 
SMI Zürich            12.600,15       +42,81        +0,3%        +17,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut         +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,25                    -0,00           +0,33 
US-Zehnjahresrendite        1,62                    -0,02           +0,70 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mi, 8:09 Uhr  Di., 18:25 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1323      +0,0%        1,1301          1,1324    -7,3% 
EUR/JPY                   129,48      -0,4%        129,84          129,80    +2,7% 
EUR/CHF                   1,0517      -0,1%        1,0528          1,0539    -2,7% 
EUR/GBP                   0,8396      -0,4%        0,8401          0,8435    -6,0% 
USD/JPY                   114,35      -0,4%        114,85          114,62   +10,7% 
GBP/USD                   1,3486      +0,4%        1,3426          1,3425    -1,3% 
USD/CNH (Offshore)        6,3780      -0,2%        6,3884          6,3936    -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                60.338,51      -0,5%     59.470,51       60.398,51  +107,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %         +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  79,08      80,76         -2,1%           -1,68   +65,9% 
Brent/ICE                  81,05      82,43         -1,7%           -1,38   +60,2% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %         +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.865,72   1.850,99         +0,8%          +14,73    -1,7% 
Silber (Spot)              25,08      24,83         +1,0%           +0,26    -5,0% 
Platin (Spot)           1.067,50   1.065,65         +0,2%           +1,85    -0,3% 
Kupfer-Future               4,28       4,35         -1,7%           -0,07   +21,4% 
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DJG/thl/flf

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November 17, 2021 12:13 ET (17:13 GMT)