Monaten 2020

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- mehrfache Erhöhung der Jahresprognose dank pandemiebedingter Sonderkonjunktur
und Restrukturierungserfolgen 

Quartalsbericht

Wien -

* Leichter Anstieg des Konzernumsatzes von 0,8% auf 657,2 Mio. EUR
* Starker Umsatzanstieg im Sektor Medizin (+27,5%) konnte Rückgang im Sektor
  Industrie (-13,4%) in absoluten Zahlen etwas überkompensieren
* EBITDA auf 118,5 Mio. EUR beinahe verdoppelt, EBITDA-Marge mit 18,0% nach 9,3%
  ebenfalls fast zweimal so hoch
* EBIT in den ersten drei Quartalen durch die Wertaufholung im Segment Sempermed
  signifikant auf 159,5 Mio. EUR verbessert, EBIT-Marge von -2,1% auf 24,3%
  gesteigert
* Bereinigtes EBIT von 92,6 Mio. EUR mehr als verdreifacht
* Jahresprognose für 2020 wiederholt nach oben geschraubt
* Vorzeitige Rückzahlung des Hybridkapitals geplant


19. November 2020 - Als Folge der pandemiebedingten Sonderkonjunktur bei
medizinischen Schutzhandschuhen, des mehrjährigen konsequenten
Restrukturierungs- und Transformationsprozesses sowie strikter und
unverzüglicher Kostensenkungsmaßnahmen zur Eindämmung des negativen externen
Marktschocks durch CoViD-19 im Sektor Industrie konnte die Semperit-Gruppe in
den ersten neun Monaten 2020 ein Rekordergebnis erzielen und gleichzeitig die
Liquidität des Konzerns signifikant erhöhen. "Semperit hat das von einer
absoluten Ausnahmesituation geprägte Jahr 2020 bisher höchst erfolgreich
bewältigt: Dies wurde unter anderem in der dreimaligen Verbesserung der
Ergebnisprognose und unserem Plan, das Hybridkapital innerhalb der nächsten
sechs Monate zurückzuführen, sichtbar", sagt Dr. Martin Füllenbach, CEO der
Semperit AG Holding.

2021 weitere Ergebnisverbesserung möglich

"Die positiven Entwicklungen sind in erster Linie auf die Sonderkonjunktur bei
Medizinprodukten zurückzuführen. Sie sind aber auch Resultat unserer umfassenden
Restrukturierungsmaßnahmen sowie des stringenten Krisenmanagements in der
gesamten Semperit-Gruppe", so Füllenbach weiter. "Selbst wenn in absehbarer Zeit
eine breitenwirksame Impfung gegen CoViD-19 zur Verfügung stehen sollte, werden
wir bis weit in das Jahr 2021 hinein pandemiebedingt positive Effekte aus dem
Medizingeschäft sehen: In Summe gehen wir daher aus heutiger Sicht in unseren
Planungen davon aus, dass wir das Ergebnis 2020 im kommenden Jahr in der
Größenordnung halten beziehungsweise nochmals übertreffen können."

Langsame Erholung der Märkte erwartet

Auch wenn nach der Lockerung der Produktionsstopps in vielen Ländern und der
Beeinträchtigung des öffentlichen Lebens zwischen Juni und September eine
kurzzeitige Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten und Lieferketten
einsetzte, gab es doch immer wieder Rückschläge und stellenweise neue Shutdowns
aufgrund regionaler Corona-Cluster. Im Umfeld der neuerlichen Zuspitzung der
Krise im 4. Quartal wird sich die Erholung der Märkte bei steigenden
Rohstoffpreisen noch länger hinziehen. Die Preise von Basisrohstoffen, die für
Semperit relevant sind, sind in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Die
marktrelevanten externen Faktoren werden das Geschäft der Semperit-Gruppe weiter
beeinflussen.

Gegenläufige Umsatzentwicklung in den Sektoren Industrie und Medizin

Die Ergebnisse des Sektors Industrie werden seit 1. Jänner 2020 in der neuen
Struktur berichtet. Der Sektor besteht nun aus vier Segmenten (Semperflex,
Sempertrans, Semperseal und Semperform), nachdem Semperform in zwei separate
Segmente unterteilt wurde: Semperseal beschäftigt sich mit Dichtungsprofilen und
Elastomerplatten; Semperform umfasst die Business Units Handläufe,
Seilbahnringe, Schifolien und Engineered Solutions (SES).

Die Semperit-Gruppe verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2020 einen
leichten Umsatzanstieg von 0,8% auf 657,2 Mio. EUR im Vergleich zum
entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die
Semperit-Gruppe waren in den Sektoren Industrie und Medizin erneut gegenläufig:
im Sektor Industrie ging der Umsatz um 13,4% zurück; der Sektor Medizin konnte
hingegen eine Steigerung von 27,5% verzeichnen.

Rekordergebnis bei hoher Liquidität

Das EBITDA hat sich in den ersten drei Quartalen von 60,4 Mio. EUR in 2019 auf
118,5 Mio. EUR in 2020 nahezu verdoppelt. Das ist insbesondere auf das gute
Ergebnis des Sektors Medizin zurückzuführen, das zum einen auf der
Sonderkonjunktur durch die Corona-Pandemie und zum anderen auf den erfolgreichen
Restrukturierungs- und Transformationsmaßnahmen basiert. Die EBITDA-Marge stieg
entsprechend von 9,3% auf 18,0%. Im Vergleich zu dem um die
Rückstellungsauflösung iHv 4,0 Mio. EUR bereinigten EBITDA in den ersten drei
Quartalen 2019 von 56,4 Mio. EUR war das EBITDA im gleichen Zeitraum 2020 mehr
als doppelt so hoch.

Der Ausbruch der Corona-Pandemie in einer Phase der globalen
Konjunkturabschwächung machte es Ende des zweiten Quartals erforderlich,
sämtliche Segmente der Semperit-Gruppe auf das Vorliegen von beobachtbaren
Anhaltspunkten für eine Wertveränderung des Segmentvermögens zu untersuchen. Für
die Segmente Sempermed bzw. Sempertrans führte diese Untersuchung zu einem
Wertaufholungs- (von 86,7 Mio. EUR) bzw. Wertminderungsbedarf (von -19,9 Mio.
EUR), die bereits zum Halbjahr erfasst wurden.

Das EBIT verbesserte sich auf 159,5 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen 2020
gegenüber -13,7 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen 2019. Die EBIT-Marge stieg
von -2,1% auf 24,3%. Das um die Wertberichtigungen bereinigte EBIT lag bei 92,6
Mio. EUR und damit mehr als dreimal so hoch wie in den ersten drei Quartalen
2019 (29,0 Mio. EUR). Die bereinigte EBIT-Marge erreichte mit 14,1% ebenfalls
das rund Dreifache des Wertes der Vergleichsperiode.

Die zahlungswirksamen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte lagen in den ersten drei Quartalen mit 17,4 Mio. EUR unter dem
Vorjahresniveau von 25,1 Mio. EUR. Die liquiden Mittel lagen per 30. September
2020 bei 157,3 Mio. EUR und damit über dem Niveau per Jahresende 2019 von 141,4
Mio. EUR. Der Anstieg resultierte aus der höheren Profitabilität - vor allem im
Segment Sempermed.

Restrukturierungsmaßnahmen machen Sektor Industrie widerstandsfähig

Der Sektor Industrie wurde sowohl von dem seit 2019 erkennbaren konjunkturellen
Abschwung als auch von den Corona-Auswirkungen getroffen. Der Umsatz des Sektors
ging daher in Summe von 426,2 Mio. EUR um -13,4% auf 369,0 Mio. EUR zurück.
Durch die zuvor eingeleiteten Restrukturierungs- und Transformationsmaßnahmen -
sowie durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, gesteigerte
Kundennähe, auch in der Krisensituation und striktes Kostenmanagement - konnten
die negativen Wirkungen teilweise aufgehoben werden.

Der Sektor Industrie war auf die wirtschaftliche Abkühlung in 2020 gut
vorbereitet. Die Profitabilität lag leicht über dem Vorjahresniveau und zeigte
dadurch eine resiliente Entwicklung. Das EBITDA nahm zwar aufgrund des
Umsatzrückgangs um -12,6% auf 65,3 Mio. EUR ab, die EBITDA-Marge stieg in den
ersten drei Quartalen 2020 jedoch leicht auf 17,7% an. Das EBIT ging um 51,1%
auf 26,9 Mio. EUR und die EBIT-Marge von 12,9% auf 7,3% in den ersten drei
Quartalen 2020 zurück. Das bereinigte EBIT lag bei 46,8 Mio. EUR um 14,9% unter
dem Vorjahresniveau, die bereinigte EBIT-Marge lag bei 12,7%, nur geringfügig
unter dem Vergleichswert.

Sektor Medizin: gestärkt durch Restrukturierung und hohe Nachfrage

Die Entwicklung des Segments Sempermed war in den neun Monaten 2020 durch zwei
wesentliche Faktoren gekennzeichnet. Einerseits wurden die Produktionsmengen und
die operative Effizienz infolge der erfolgreichen Restrukturierungs- und
Transformationsmaßnahmen gesteigert. Andererseits war infolge der Corona-
Pandemie die - insbesondere seit dem zweiten Quartal - deutliche
Nachfrageerhöhung sowohl nach Untersuchungs- und Schutzhandschuhen wie auch nach
Operationshandschuhen bzw. auch der marktseitig getriebene Anstieg der
Preisniveaus für das Ergebnis ausschlaggebend. Die Absatzmengen stiegen
signifikant an, gegenüber dem Vorjahr wuchs der Umsatz um 27,5% auf 288,2 Mio.
EUR.

Neben dem positiven Corona-Effekt zeigten die Maßnahmen des Restrukturierungs-
und Transformationsprozesses im Sektor Medizin ihre nachhaltig positiven
Auswirkungen nicht nur in der Produktionsmenge und dem Umsatzanstieg, sondern
auch bei der Produktivität und Profitabilität: Das EBITDA lag in den ersten drei
Quartalen 2020 bei 67,3 Mio. EUR nach 5,6 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen
2019, welcher auch einen positiven Einmaleffekt beinhaltete (4,0 Mio. EUR aus
der Auflösung einer Rückstellung für Verfahren zu Verkehrssteuern in Brasilien).
Das EBIT betrug, auch infolge des zusätzlichen positiven Effektes der
Wertaufholung, 147,5 Mio. EUR nach -47,2 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen
2019, als eine Wertberichtung von 46,8 Mio. verbucht werden musste. Das um die
Wertaufholung bereinigte EBIT verbesserte sich ebenfalls deutlich auf 60,7 Mio.
EUR gegenüber dem bereinigten EBIT des Vorjahres (-4,5 Mio. EUR); die bereinigte
EBIT-Marge lag über dem Vorjahresniveau bei 21,1% (in den ersten drei Quartalen
2019: -2,0%).

Ausblick

Die rezessive Wirtschaftsentwicklung und die Effekte der Corona-Krise führen zu
gegenläufigen Entwicklungen in den Sektoren Industrie und Medizin: Im Geschäft
mit medizinischen Schutzhandschuhen sind seit dem Ausbruch der Corona-Krise ein
deutlicher Nachfrageanstieg sowie eine kräftige Erhöhung des Preisniveaus zu
beobachten.

Die sich abzeichnenden Effekte der globalen Pandemie werden als bedingt
nachhaltig bewertet. Aus diesem Grund ist die strategische Grundsatzentscheidung
vom 28. Jänner 2020, wonach Semperit in Zukunft auf das Geschäftsfeld
Industriegummi fokussieren und sich vom Medizingeschäft trennen wird, unabhängig
von den im Gefolge der Corona-Krise jüngst zu beobachtenden Entwicklungen weiter
aufrecht. Angesichts der äußerst positiven Ergebnisbeiträge und der hohen
Margen, die derzeit aus der Sonderkonjunktur resultieren, wird die Semperit-
Gruppe das Medizingeschäft allerdings voraussichtlich bis mindestens Mitte 2021
weiterführen.

Der Sektor Industrie wurde von der globalen Rezession, die sich in den
vergangenen Monaten aufgrund der Corona-Krise verschärft hat, getroffen. Die
Ergebnisse des Sektors Industrie im laufenden Geschäftsjahr werden daher
erkennbar unter dem Vorjahresniveau liegen.

Die sich weiter beschleunigende CoViD-Pandemie schlägt sich bei Nachfrage und
Preis von Medizinprodukten stärker positiv nieder, als zum Halbjahr 2020
angenommen. Vor diesem Hintergrund und unter der Maßgabe weiterhin ungebrochener
Rohstoffverfügbarkeit ist auf Basis aktueller Zahlen davon auszugehen, dass das
EBITDA der Semperit-Gruppe auf Gesamtjahres-Sicht bei EUR 200,0 bis 225,0 Mio.
und damit deutlich über dem Wert des Vorjahres liegen wird. Demnach wird für das
EBIT der Semperit-Gruppe im Gesamtjahr 2020 zwischen EUR 230,0 und 255,0 Mio.
erwartet.

Die Sonderkonjunktur im Sektor Medizin hatte in den ersten drei Quartalen
positive Effekte auf die Liquidität der Semperit-Gruppe. Daher plant der
Vorstand der Semperit AG Holding, das durch den Kernaktionär B & C Holding
Österreich GmbH zur Verfügung gestellte Hybridkapital innerhalb der nächsten
sechs Monate zurückzuführen.

Der Anfang 2018 eingeleitete Restrukturierungs- und Transformationsprozess der
Semperit-Gruppe, der zu signifikanten Verbesserungen auf unterschiedlichsten
Ebenen geführt hat, wurde durch die Corona-Krise weiter beschleunigt. In diesem
Zusammenhang wird in den kommenden Monaten der Fokus auf Kostensenkungsmaßnahmen
nochmals geschärft werden.

Das Semperit-Management beobachtet die Lage weiter sehr genau. Die größte Gefahr
ist, dass in Schlüsselbereichen der Wertschöpfungskette an ein- und demselben
Standort eine kritische Zahl der Mitarbeiter aufgrund einer Infektion mit dem
Corona-Virus ausfällt. Im Sektor Industrie kommt das größte erkennbare Risiko
aus potenziellen nachfrageseitigen Einbrüchen. Im Sektor Medizin könnte die
aktuell positive Entwicklung durch eine baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffes
oder den Markteintritt neuer Mitbewerber gebremst werden. Die Sicherstellung der
Rohstoffverfügbarkeit ist von externen Faktoren abhängig und steht im Fokus der
Einkaufsorganisation der Semperit-Gruppe. Über die Auszahlung einer Dividende
für das Jahr 2020 wird erst entschieden werden. Zudem beabsichtigt der Vorstand
der Semperit AG Holding nun, das durch den Kernaktionär B & C Holding Österreich
GmbH zur Verfügung gestellte Hybridkapital innerhalb der nächsten sechs Monate
zurückzuführen.

Der weitere Ausblick für 2021 ist aus heutiger Perspektive ebenfalls positiv:
Selbst, wenn in absehbarer Zeit eine breitenwirksame Impfung gegen CoViD-19 zur
Verfügung stehen sollte, werden die pandemiebedingte positiven Effekte aus dem
Medizingeschäft voraussichtlich weit in das Jahr 2021 hinein reichen. Aufgrund
der Planungsannahmen geht der Vorstand aus heutiger Sicht davon aus, dass das
Ergebnis 2020 im kommenden Jahr in der Größenordnung gehalten beziehungsweise
nochmals übertroffen werden könnte.




Rückfragehinweis:
Monika Riedel
Director Group Brand Management, Corporate Spokesperson
+43 676 8715 8620
monika.riedel@semperitgroup.com	

Judit Helenyi
Director Investor Relations
+43 676 8715 8310
judit.helenyi@semperitgroup.com

www.semperitgroup.com

Ende der Mitteilung                               euro adhoc
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