Seattle Genetics und Takeda veröffentlichen auf ASH-Jahrestagung Daten der klinischen Phase-3-Studie AETHERA für ADCETRIS® (Brentuximab Vedotin) bei Hodgkin-Lymphom-Patienten mit Rückfallrisiko nach einer Transplantation

– Randomisierte klinische Phase-3-Studie zu ADCETRIS zeigte statistisch signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens –

– Datenpräsentation im Rahmen des ASH-Presseprogramms sowie in einem Vortrag am Montag, 8. Dezember 2014, 16.30 Uhr Ortszeit –

Seattle Genetics, Inc. (Nasdaq: SGEN) und Takeda Pharmaceutical Company Limited (TSE: 4502) haben heute Daten vorgestellt, die zeigen, dass Hodgkin-Lymphom-Patienten mit Rückfallrisiko nach einer autologen Stammzelltransplantation (ASCT), die unmittelbar nach der ASCT als Konsolidierungstherapie ADCETRIS (Brentuximab Vedotin) erhalten, eine signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) im Vergleich zu Patienten aufwiesen, denen ein Placebo verabreicht wurde (medianer Zeitraum von 43 vs. 24 Monaten, Hazardrate = 0,57, p = 0,001). Die Daten aus der AETHERA-Studie waren heute Thema des Presseprogramms der 56. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) und werden bei einem Vortrag am 8. Dezember 2014 vorgestellt. ADCETRIS ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (antibody-drug conjugate, ADC), das sich gegen das Antigen CD30 richtet, einen typischen Marker für das klassische Hodgkin-Lymphom (HL). ADCETRIS ist in mehr als 45 Ländern für die Behandlung des rezidivierenden oder refraktären HL und des systemischen anaplastisch-großzelligen Lymphoms (sALCL) zugelassen. Zur Behandlung im Rahmen von AETHERA ist ADCETRIS bisher nicht zugelassen.

„In den vergangenen 20 Jahren haben sich bei den Ergebnissen der Behandlung von aggressiven Lymphomen wie dem Hodgkin-Lymphom durch autologe Stammzelltransplantationen keine Verbesserungen eingestellt“, so Dr. Craig Moskowitz, M. D., Klinischer Direktor der Abteilung Hämatologische Onkologie am Memorial Sloan Kettering Cancer Center. „Etwa die Hälfte der Patienten, die sich einer autologen Stammzelltransplantation unterziehen, erleidet einen Rückfall. Dementsprechend besteht ein dringender medizinischer Bedarf an wirksameren Behandlungsmöglichkeiten. Wie Daten der klinischen Studie AETHERA belegen, bewirkt die Verabreichung von Brentuximab Vedotin unmittelbar nach einer Transplantation eine statistisch signifikante Verbesserung der PFS und weist ein akzeptables Sicherheitsprofil auf.“

„Die Ergebnisse von AETHERA sind ein wichtiger Meilenstein. Sie zeigen, dass eine frühzeitige ADCETRIS-Konsolidierungsbehandlung von Hodgkin-Lymphom Patienten, bei denen nach einer autologen Transplantation das Risiko eines Rückfalls besteht, das progressionsfreie Überleben im Vergleich zu Placebo verlängert“, erläutert Dr. Clay B. Siegall, Ph. D., President und CEO bei Seattle Genetics. „Wir freuen uns, diese Daten der Ärztegemeinschaft auf der ASH präsentieren zu können. In Kürze werden wir mit der FDA die Einreichung einer ergänzenden Biologics License Application in der ersten Jahreshälfte 2015 erörtern, um die Zulassung für eine Konsolidierungsbehandlung zu erreichen.“

„Die AETHERA-Daten liefern einen überzeugenden Nachweis der potenziellen Wirksamkeit von ADCETRIS als Konsolidierungsbehandlung für Hodgkin-Lymphom-Patienten nach einer erfolgten Transplantation. Diese Daten werden wir Gesundheitsbehörden rund um den Globus zur Verfügung stellen“, berichtet Dr. Michael Vasconcelles, M.D., Global Head, Oncology Therapeutic Area Unit, Takeda Pharmaceutical Company Limited. „Weiterhin verfolgen wir mit unseren laufenden Phase-3-Studien ECHELON-1 und ECHELON-2 ein robustes klinisches Entwicklungsprogramm zur umfangreichen Erforschung des Potenzials von CD30-Targeting durch ADCETRIS bei HL und ausgereiften T-Zell-Lymphomen.“

Die AETHERA-Studie: Ergebnisse einer randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Phase-3-Studie für Brentuximab Vedotin zur Behandlung von Patienten mit Hodgkin-Lymphom, bei denen nach einer autologen Stammzelltransplantation Progressionsrisiko besteht (Abstrakt 673, Vortrag um 16.30 Uhr Ortszeit, 8. Dezember 2014 im Moscone Center West Building, 3001-3003-3014-3016)

AETHERA ist eine Phase-3-Studie zur Beurteilung des Potenzials des Einzelwirkstoffs ADCETRIS für eine Verlängerung des PFS nach einer ASCT bei HL-Patienten, die mindestens einen Risikofaktor für eine Progression aufweisen. Zusätzlich zum primären Endpunkt PFS umfassten die sekundären Endpunkte das Gesamtüberleben sowie Sicherheit und Verträglichkeit. Die Patienten mussten über eine Vorgeschichte mit refraktärem HL verfügen, innerhalb eines Jahres nach einer Frontline-Chemotherapie einen Rückfall erlitten oder zum Zeitpunkt eines Rückfalls vor der ASCT einen extranodalen Befall außerhalb der Lymphknoten aufgewiesen haben. Diese Faktoren werden übereinstimmend mit ungünstigen Prognosen nach einer Transplantation assoziiert. Die Patienten erhielten etwa ein Jahr lang alle drei Wochen entweder ADCETRIS oder Placebo. Die multizentrische Studie wurde an 78 Standorten in den USA, in Ost- und Westeuropa sowie in Russland durchgeführt.

Insgesamt wurden für die Studie 329 HL-Patienten mit Rückfallrisiko angemeldet, davon 165 Patienten für den ADCETRIS-Arm und 164 Patienten für den Placebo-Arm. Die Patienten erhielten im Mittel 15 Behandlungszyklen in beiden Studienarmen. Dabei wurden durchschnittlich 12 Zyklen im ADCETRIS-Arm und 11 Zyklen im Placebo-Arm angewandt. Zu den wichtigsten Ergebnissen, die von Dr. Moskowitz vorgestellt wurden, gehörten:

  • Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt und zeigte bei einer Hazardrate von 0,57 und einem p-Wert von 0,001 eine statistisch signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS), die von einer unabhängigen Überprüfungsstelle (Independent Review Facility, IRF) bestätigt wurde. Das mediane PFS betrug laut IRF 43 Monate bei Patienten des ADCETRIS-Arms und 24 Monate bei Patienten des Placebo-Arms. Die Zwei-Jahres-PFS laut IRF war 63 Prozent im ADCETRIS-Arm gegenüber 51 Prozent im Placebo-Arm.
  • Die Hazardrate laut Prüfarzt betrug 0,50. Die Zwei-Jahres-PFS laut Prüfarzt entsprach 65 Prozent im ADCETRIS-Arm im Vergleich zu 45 Prozent im Placebo-Arm. Das mediane PFS laut Prüfarzt war bei den Patienten des ADCETRIS-Arms noch nicht erreicht und beträgt 16 Monate bei Patienten des Placebo-Arms. Nach 2 Jahren und darüber hinaus wurden nur sehr vereinzelt Progressionsereignisse beobachtet.
  • Die Verbesserung des progressionsfreien Überlebens wurde durchgängig für alle Untergruppen berichtet: primär refraktäre Patienten, innerhalb von 12 Monaten nach der Frontline-Therapie rezidivierte Patienten sowie innerhalb von 12 Monaten rezidivierte Patienten mit extranodaler Erkrankung.
  • Patienten in beiden Studienarmen, bei denen eine Progression der Erkrankung festgestellt wurde, erhielten eine Vielzahl an Folgetherapien. Im ADCETRIS-Arm wurden nur 8 von 51 Patienten (16 Prozent), die eine Folgetherapie erhielten, nach einem Rückfall mit ADCETRIS behandelt. Im Placebo-Arm wurden 72 von 85 Patienten (85 Prozent), die eine Folgetherapie erhielten, mit dem Einzelwirkstoff ADCETRIS behandelt. 24 Patienten des Placebo-Arms und 13 Patienten des ADCETRIS-Arms erhielten als Folgetherapie eine Stammzelltransplantation, in den meisten Fällen handelte es sich dabei um eine allogene Transplantation.
  • Die Daten zum Gesamtüberleben (OS) sind noch unausgereift. Beim OS konnte kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Studienarmen festgestellt werden (Hazardrate 1,15, p-Wert = 0,62). Eine weitere Analyse des Gesamtüberlebens ist für das Jahr 2016 geplant.
  • Im ADCETRIS-Arm gehörten zu den häufigsten nachteiligen Ereignissen periphere sensorische Neuropathie (56 Prozent), Neutropenie (35 Prozent), Infektionen der oberen Atemwege (26 Prozent), Müdigkeit (24 Prozent) und periphere motorische Neuropathie (23 Prozent). Im Placebo-Arm waren die häufigsten nachteiligen Ereignissen Infektionen der oberen Atemwege (23 Prozent), Müdigkeit (18 Prozent), periphere sensorische Neuropathie (16 Prozent), Husten (16 Prozent) und Neutropenie (12 Prozent). Bei 85 Prozent der Patienten im ADCETRIS-Arm, bei denen eine periphere Neuropathie auftrat, konnten die Symptome innerhalb eines mittleren Zeitraums von 23,4 Wochen beseitigt oder gelindert werden.
  • Im ADCETRIS-Arm traten als nachteilige Ereignisse dritten oder höheren Grades Neutropenie, periphere sensorische Neuropathie, periphere motorische Neuropathie, Übelkeit, Müdigkeit und Durchfall auf. Zu den nachteiligen unerwünschten Ereignissen dritten oder höheren Grades im Placebo-Arm zählten Neutropenie, Müdigkeit, periphere motorische Neuropathie, Durchfall und periphere sensorische Neuropathie. Es wurde keine Ereignisse vierten Grades im Zusammenhang mit peripherer Neuropathie festgestellt.
  • Innerhalb von 30 Behandlungstagen mit ADCETRIS trat ein Todesfall infolge eines behandlungsbedingten akuten Atemnotsyndroms (ARDS) in Verbindung mit einer Lungenentzündung auf. Am 40. Behandlungstag kam es im ADCETRIS-Arm zu einem Todesfall durch ARDS nach einer Episode behandlungsbedingter akuter Pankreatitis, die zum Todeszeitpunkt zurückgegangen war.

Die Einreichung der AETHERA-Sicherheitsdaten bei der FDA ist eine Anforderung für die Zeit nach erfolgter Markteinführung, die Seattle Genetics im Zuge der geplanten ergänzenden BLA erfüllen wird. Takeda plant die Einreichung der AETHERA-Daten bei den jeweils zuständigen Aufsichtsbehörden in den Regionen seiner Zuständigkeit.

Die wichtigen Sicherheitshinweise befinden sich am Ende dieser Pressemitteilung.

Über ADCETRIS
ADCETRIS (Brentuximab Vedotin) ist ein ADC aus einem monoklonalen Anti-CD30-Antikörper, das mithilfe geschützter Technologien von Seattle Genetics mit einem durch Protease spaltbaren Linker an Monomethylauristatin E (MMAE) gebunden wird, einen Wirkstoff, der das Gleichgewicht der Mikrotubuli stört. Das ADC nutzt ein Linker-System, das im Blutkreislauf stabil bleibt, aber nach dem Einschluss in CD30 exprimierende Tumorzellen MMAE freisetzt.

ADCETRIS zur intravenösen Injektion hat von der US-amerikanischen Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA eine beschleunigte Zulassung und von Health Canada eine bedingte Zulassung für zwei Indikationen erhalten: (1) zur Behandlung von HL-Patienten nach dem Versagen von ASCT oder nach dem Versagen von mindestens zwei vorherigen Polychemotherapien bei Patienten, bei denen keine ASCT in Betracht kommt, und (2) zur Behandlung von Patienten mit sALCL nach dem Versagen von mindestens einer vorherigen Polychemotherapie. Die Indikationen für ADCETRIS basieren auf der Ansprechrate. Es liegen keine Daten vor, die eine Verbesserung der Behandlungsergebnisse aus Patientensicht oder des Überlebens durch ADCETRIS nachweisen.

ADCETRIS hat im Oktober 2012 von der Europäischen Kommission eine bedingte Marktzulassung für zwei Indikationen erhalten: (1) zur Behandlung erwachsener Patienten mit rezidivierendem oder refraktärem CD30-positivem HL nach einer ASCT oder mindestens zwei vorherigen Therapien, wenn ASCT oder Polychemotherapien nicht in Betracht kommen, und (2) zur Behandlung erwachsener Patienten mit rezidivierendem oder refraktärem sALCL. ADCETRIS hat von Aufsichtsbehörden in mehr als 45 Ländern die Marktzulassung erhalten. Bitte beachten Sie die wichtigen Sicherheitshinweise weiter unten.

Seattle Genetics und Takeda entwickeln ADCETRIS gemeinsam. Laut den Bedingungen der Vereinbarung hält Seattle Genetics die Vermarktungsrechte an ADCETRIS in den USA und Kanada, während Takeda die Vermarktungsrechte im Rest der Welt besitzt. Seattle Genetics und Takeda bringen die Finanzierungskosten für die gemeinsame Entwicklung von ADCETRIS zu gleichen Teilen auf, einzig in Japan ist Takeda für sämtliche Entwicklungskosten allein verantwortlich.

Über das Hodgkin-Lymphom
Lymphom ist ein Sammelbegriff für Tumore, die im Lymphgewebe entstehen. Es gibt zwei große Kategorien von Lymphomen: HL sowie Non-Hodgkin-Lymphome. HL unterscheidet sich von den anderen Lymphomen durch das Vorkommen einer besonderen Zellart, der so genannten Reed-Sternberg-Zellen. Diese Reed-Sternberg-Zellen exprimieren in der Regel das Antigen CD30.

Laut der American Cancer Society werden im Jahr 2014 voraussichtlich rund 9.200 HL-Fälle in den USA diagnostiziert, und über 1.200 Patienten werden an der Krankheit sterben. Weltweit werden jährlich mehr als 62.000 HL-Fälle diagnostiziert. Obwohl mit einer Frontline-Polychemotherapie ein dauerhaftes Ansprechen erreicht werden kann, erleiden bis zu 30 Prozent dieser Patienten einen Rückfall oder sind therapierefraktär. Außer ASCT kommen dann nur wenige Behandlungsoptionen in Frage.

Über Seattle Genetics
Seattle Genetics ist ein Biotechnologie-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Vermarktung innovativer Therapien auf Antikörperbasis zur Krebsbehandlung spezialisiert hat. Seattle Genetics ist auf dem Gebiet der Entwicklung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADC) führend. Dabei wird die Selektivität von Antikörpern genutzt, um Krebszellen mit zytostatischen (zelltötenden) Wirkstoffen unmittelbar zu bekämpfen. Das wichtigste Produkt des Unternehmens, ADCETRIS® (Brentuximab Vedotin), ist ein ADC, das in Zusammenarbeit mit Takeda Pharmaceutical Company Limited für zwei Indikationen in über 45 Ländern erhältlich ist, so etwa in den USA, in Kanada, Japan und in EU-Mitgliedsstaaten. Außerdem wird ADCETRIS derzeit in mehr als 30 laufenden klinischen Studien genauer untersucht. Seattle Genetics führt zudem eine robuste Pipeline mit ADC-Programmen in der klinischen Erprobung durch, darunter SGN-CD19A, SGN-CD33A, SGN-LIV1A, SGN-CD70A, ASG-22ME und ASG-15ME. Seattle Genetics arbeitet im Zusammenhang mit seinen ADC-Technologien mit etlichen namhaften Biotech- und Pharmaunternehmen zusammen, darunter AbbVie, Agensys (eine Tochtergesellschaft von Astellas), Bayer, Genentech, GlaxoSmithKline und Pfizer. Weitere Informationen sind erhältlich unter www.seattlegenetics.com.

Über Takeda Oncology
Die Geschäftseinheit Takeda Oncology mit Sitz in Cambridge, US-Bundesstaat Massachusetts, ist bei der Leitung der weltweit integrierten onkologischen Forschungs- und Entwicklungsorganisation von Takeda angesiedelt, die der Oncology Therapeutic Area Unit unterstellt ist. Takeda Oncology versorgt Krebspatienten weltweit mit neuartigen Medikamenten durch seinen Einsatz für Forschung, bahnbrechende Innovationen und eine höhere Lebensqualität der Patienten. Takeda Oncology war zuvor unter dem Namen Millennium: The Takeda Oncology Company bekannt. Weitere Informationen zu Takeda Oncology sind verfügbar auf der Website des Unternehmens unter www.takedaoncology.com.

Über Takeda Pharmaceutical Company Limited
Takeda ist ein in Osaka (Japan) ansässiges, weltweit tätiges Forschungsunternehmen mit dem Schwerpunkt Pharmazeutika. Als größtes Pharmaunternehmen in Japan und als einer der globalen Marktführer der Branche hat sich Takeda dem Ziel verschrieben, durch bedeutende medizinische Innovationen die Gesundheit von Menschen weltweit zu verbessern. Weitere Informationen zu Takeda erhalten Sie auf der Website des Unternehmens unter www.takeda.com.

Wichtige Sicherheitshinweise zu ADCETRIS (Brentuximab Vedotin) für die USA

SCHWARZ GERAHMTER WARNHINWEIS
Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML): Bei Patienten, denen ADCETRIS verabreicht wird, kann eine Infektion mit dem JC-Virus zu PML und in der Folge zum Tod führen.

Gegenanzeigen:
Die gleichzeitige Anwendung von ADCETRIS und Bleomycin ist aufgrund von pulmonaler Toxizität kontraindiziert.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen:

  • Periphere Neuropathie: Die Behandlung mit ADCETRIS verursacht eine vorwiegend sensorische periphere Neuropathie. Fälle von motorischer peripherer Neuropathie wurden ebenfalls berichtet. Eine durch ADCETRIS ausgelöste periphere Neuropathie ist kumulativ. Patienten sollten auf Anzeichen einer Neuropathie überwacht werden, wie beispielsweise Hypästhesie, Hyperästhesie, Parästhesie, Unwohlsein, ein brennendes Gefühl, neuropathische Schmerzen oder Schwäche. Bei einem Auftreten dieser Symptome sind entsprechende Modifizierungen der Dosis einzuleiten.
  • Infusionsbedingte Reaktionen: Infusionsbedingte Reaktionen, einschließlich Anaphylaxie, sind im Zusammenhang mit ADCETRIS aufgetreten. Patienten sollten während der Infusion überwacht werden. Wenn eine infusionsbedingte Reaktion auftritt, muss die Infusion unterbrochen werden und es müssen geeignete medizinische Maßnahmen eingeleitet werden. Wenn eine anaphylaktische Reaktion auftritt, muss die Infusion sofort dauerhaft abgebrochen und eine geeignete medizinische Behandlung durchgeführt werden.
  • Hämatologische Toxizität: Unter ADCETRIS können Anämie dritten oder vierten Grades, Thrombozytopenie und anhaltende (≥ 1 Woche) schwere Neutropenie auftreten. Unter ADCETRIS sind auch Fälle von febriler Neutropenie berichtet worden. Vor jeder Dosis ADCETRIS sollte ein komplettes Blutbild erstellt werden. Patienten mit einer Neutropenie dritten oder vierten Grades sollten eventuell häufiger überwacht werden. Patienten müssen engmaschig auf Fieber überwacht werden. Wenn sich eine Neutropenie dritten oder vierten Grades entwickelt, muss diese entweder durch G-CSF-Gabe, Verzögerung oder Senkung der Dosis behandelt oder die Therapie muss abgebrochen werden.
  • Schwere Infektionen und opportunistische Infektionen: Bei Patienten, die mit ADCETRIS behandelt wurden, sind Infektionen wie Lungenentzündung, Bakteriämie und Sepsis beziehungsweise septischer Schock (einschließlich tödlicher Ausgänge) berichtet worden. Die Patienten sollten während der Behandlung engmaschig auf mögliche bakterielle, virale oder Pilzinfektionen überwacht werden.
  • Tumorlysesyndrom: Patienten mit rasch proliferierenden Tumoren und hoher Tumorlast sollten engmaschig überwacht werden.
  • Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML): Bei mit ADCETRIS behandelten Patienten sind Infektionen mit dem JC-Virus berichtet worden, die zu PML und in der Folge zum Tod geführt haben. Weitere Faktoren neben der Therapie mit ADCETRIS, die möglicherweise dazu beitragen, umfassen frühere Therapien sowie Grunderkrankungen, die eine Immunsuppression verursachen könnten. Ein Verdacht auf PML sollte bei allen Patienten erwogen werden, die neu auftretende Anzeichen und Symptome von Störungen des Zentralnervensystems aufweisen. Zur Evaluation von PML sind unter anderem neurologische Konsultationen, eine MRT des Gehirns sowie eine Lumbalpunktion oder eine Hirnbiopsie angezeigt. Die Verabreichung von ADCETRIS muss bei einem Verdacht auf PML unterbrochen und bei einer Bestätigung der Diagnose dauerhaft eingestellt werden.
  • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS): Unter ADCETRIS sind Fälle von SJS berichtet worden. Wenn ein SJS auftritt, muss die Behandlung mit ADCETRIS abgebrochen und eine geeignete medizinische Behandlung eingeleitet werden.
  • Embryofötale Toxizität: Es kann zu Schädigungen des Fötus kommen. Schwangere Frauen müssen über die potenzielle Gefahr für den Fötus aufgeklärt werden.

Unerwünschte Reaktionen:
ADCETRIS wurde in zwei Studien der Phase 2 als Monotherapie an 160 Patienten untersucht. In beiden Studien waren die häufigsten unerwünschten Reaktionen (≥ 20 Prozent) unabhängig von der jeweiligen Ursächlichkeit Neutropenie, periphere sensorische Neuropathie, Müdigkeit, Übelkeit, Anämie, Infektionen der oberen Atemwege, Durchfall, Fieber, Hautausschlag, Thrombozytopenie, Husten und Erbrechen.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln:
Die gleichzeitige Anwendung von starken CYP3A4-Inhibitoren oder -Induktoren und von P-gp-Inhibitoren beeinflusst möglicherweise die Exposition gegenüber MMAE.

Anwendung in besonderen Patientenpopulationen:
Die MMAE-Exposition ist bei Patienten mit eingeschränkter Leber- und stark eingeschränkter Nierenfunktion erhöht. Diese Patienten sind engmaschig auf Nebenwirkungen zu überwachen.

Weitere wichtige Sicherheitshinweise sowie schwarz gerahmte WARNHINWEISE finden sich in den vollständigen US-Verschreibungsinformationen zu ADCETRIS unter www.seattlegenetics.com oder www.ADCETRIS.com.

Wichtige internationale Sicherheitshinweise zu ADCETRIS

ADCETRIS® wird bei der Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidivierendem oder refraktärem CD30-positivem Hodgkin-Lymphom (HL) angewendet:

1. Nach einer autologen Stammzelltransplantation oder

2. Nach mindestens zwei vorangegangenen Therapien, wenn eine autologe Stammzelltransplantationen nicht als Behandlungsoption in Betracht kommt

ADCETRIS wird bei der Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidivierendem oder refraktärem systemischem anaplastisch-großzelligem Lymphom (sALCL) angewendet.

ADCETRIS ist bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen ADCETRIS kontraindiziert. Überdies ist die kombinierte Anwendung von Bleomycin und ADCETRIS kontraindiziert, weil sie pulmonale Toxizität verursacht.

ADCETRIS kann unter anderem die folgenden ernsten Nebenwirkungen auslösen:

  • Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML): Bei mit ADCETRIS behandelten Patienten ist eine Reaktivierung des John-Cunningham-Virus (JCV) berichtet worden, die zu PML und in der Folge zum Tod führen kann. Patienten sollten engmaschig auf neue oder sich verschlechternde neurologische und kognitive Anzeichen oder Symptome für Verhaltensveränderungen, die möglicherweise auf PML hinweisen, überwacht werden.
  • Pankreatitis: Bei Patienten, die mit ADCETRIS behandelt wurden, ist akute Pankreatitis beobachtet worden. Fälle mit tödlichem Ausgang wurden berichtet. Patienten sollten engmaschig auf neu auftretende oder sich verschlimmernde Bauchschmerzen überwacht werden.
  • Pulmonale Toxizität: Es sind Fälle von pulmonaler Toxizität bei Patienten berichtet worden, denen ADCETRIS verabreicht wurde. Im Fall von neu auftretenden oder sich verschlechternden pulmonalen Symptomen (zum Beispiel Husten, Dyspnoe) sollte umgehend eine diagnostische Einschätzung vorgenommen werden.
  • Schwere Infektionen und opportunistische Infektionen: Bei Patienten, die mit ADCETRIS behandelt wurden, sind schwere Infektionen wie Lungenentzündung, Staphylokokken-Bakteriämie, Sepsis beziehungsweise septischer Schock (einschließlich tödlicher Ausgänge) und Herpes zoster sowie opportunistische Infektionen wie Pneumocystispneumonie und orale Kandidose berichtet worden. Die Patienten sollten während der Behandlung sorgfältig darauf überwacht werden, ob sich möglicherweise eine schwere oder opportunistische Infektion entwickelt.
  • Infusionsbedingte Reaktionen: Bei ADCETRIS sind infusionsbedingte Sofort- und Spätreaktionen sowie anaphylaktische Reaktionen aufgetreten. Patienten sollten während und nach einer Infusion sorgfältig überwacht werden.
  • Tumorlysesyndrom (TLS): Unter ADCETRIS sind Fälle von TLS berichtet worden. Bei Patienten mit rasch proliferierenden Tumoren und hoher Tumorlast besteht das Risiko eines TLS. Diese Patienten sollten engmaschig überwacht und mit den besten medizinischen Verfahren behandelt werden.
  • Periphere Neuropathie (PN): Die Behandlung mit ADCETRIS kann eine vorwiegend sensorische PN verursachen. Fälle von motorischer peripherer Neuropathie wurden ebenfalls berichtet. Die Patienten sollten auf Anzeichen einer PN überwacht werden, wie beispielsweise Hypästhesie, Hyperästhesie, Parästhesie, Unwohlsein, ein brennendes Gefühl, neuropathische Schmerzen oder Schwäche.
  • Hämatologische Toxizität: Unter ADCETRIS können Anämie dritten oder vierten Grades, Thrombozytopenie und anhaltende (eine Woche oder länger) Neutropenie dritten oder vierten Grades auftreten. Vor der Verabreichung jeder Dosis sollte ein komplettes Blutbild erstellt werden.
  • Febrile Neutropenie: Fälle von febriler Neutropenie sind berichtet worden. Patienten sollten engmaschig auf Fieber überwacht und nach dem besten medizinischen Verfahren behandelt werden.
  • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN): Das Auftreten von SJS und TEN ist beobachtet worden. Fälle mit tödlichem Ausgang wurden berichtet.
  • Hyperglykämie: In Studien wurden bei Patienten mit einem erhöhten Body-Mass-Index (BMI) mit oder ohne Diabetes mellitus in der Krankengeschichte Fälle von Hyperglykämie berichtet. Bei Patienten, bei denen ein hyperglykämisches Ereignis auftritt, sollten die Glukosewerte im Serum engmaschig überwacht werden.
  • Eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion: Es liegen nur begrenzte Erfahrungen zu Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion vor. Pharmakokinetische Analysen zu dieser Population deuten darauf hin, dass die MMAE-Clearance bei moderaten und schweren Nierenfunktionsstörungen und durch niedrige Serum-Albumin-Konzentrationen beeinträchtigt werden könnte. Erhöhte Werte von Alanin-Aminotransferase (ALT) und Aspartat-Aminotransferase (AST) sind berichtet worden. Die Leberfunktion sollte bei Patienten, die Brentuximab Vedotin erhalten, regelmäßig überprüft werden.
  • Natriumgehalt der sonstigen Bestandteile: Eine Dosis dieses Arzneimittels enthält maximal 2,1 mmol (47 mg) Natrium. Dies ist bei Patienten unter natriumarmer Diät zu berücksichtigen.

Schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelreaktionen waren: Neutropenie, Thrombozytopenie, Verstopfung, Durchfall, Erbrechen, Fieber, periphere motorische Neuropathie und periphere sensorische Neuropathie, Hyperglykämie, demyelinisierende Polyneuropathie, Tumorlysesyndrom und Stevens-Johnson-Syndrom.

ADCETRIS wurde in zwei Studien der Phase 2 als Monotherapie an 160 Patienten untersucht. In beiden Studien wurden die folgenden unerwünschte Reaktionen als sehr häufig (≥ 1/10) klassifiziert: Infektionen, Neutropenie, periphere sensorische Neuropathie, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall, Juckreiz, Myalgie, Müdigkeit, Fieber und infusionsbedingte Reaktionen. Als häufig (≥ 1/100 bis < 1/10) wurden folgende Reaktionen klassifiziert: Infektionen der oberen Atemwege, Herpes zoster, Lungenentzündung, Anämie, Thrombozytopenie, Hyperglykämie, periphere motorische Neuropathie, Schwindel, demyelinisierende Polyneuropathie, Husten, Dyspnoe, Verstopfung, Hautausschlag, Arthralgie, Rückenschmerzen und Schüttelfrost.

ADCETRIS kann allerdings noch weitere mögliche Nebenwirkungen hervorrufen. Lesen Sie bitte die Zusammenfassung der Produktmerkmale (Summary of Product Characteristics, SmPC), bevor Sie dieses Arzneimittel verschreiben.

Für Seattle Genetics
Bei bestimmten Aussagen in dieser Pressemitteilung handelt es sich um zukunftsgerichtete Aussagen, so unter anderem jene, die sich auf das therapeutische Potenzial von ADCETRIS und auf das Vorhaben zur Einreichung des ergänzenden Zulassungsantrags sowie auf die Erteilung der Zulassung durch die FDA (Food and Drug Administration) beziehen. Die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen können maßgeblich von den in diesen zukunftsgerichteten Aussagen gemachten Prognosen oder Andeutungen abweichen. Zu den Faktoren, die zu Abweichungen führen können, gehört das Risiko, dass die Ergebnisse zu Sicherheit und/oder Wirksamkeit aus der AETHERA-Studie zu gefährdeten Patienten mit Hodgkin-Lymphom nach ASCT nicht ausreichen, um die Marktzulassung in den USA oder in anderen Ländern zu erhalten. Entsprechend könnte verlangt werden, dass wir unsere Zulassungsanträge abändern, und diese Anträge könnten auch abgelehnt werden. Außerdem können sich unsere Pläne bezüglich einer Zulassung infolge unserer Gespräche mit der FDA ändern. Weitere Informationen über die Risiken und Ungewissheiten für Seattle Genetics sind auf dem Formblatt 10-Q des Unternehmens für das Quartal bis zum 30. September 2014 aufgeführt, das bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereicht wurde. Seattle Genetics lehnt jegliche Absicht oder Verpflichtung zur Revision oder Aktualisierung zukunftsgerichteter Aussagen infolge neuer Informationen, zukünftiger Ereignisse oder anderweitigen Gegebenheiten ab.

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