Für Bestandswohnungen erhöhten sich die Angebotsmieten 2021 um durchschnittlich 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, für Neubauwohnungen lag die bundesweite Steigerung bei sieben Prozent, wie ImmoScout24 am Mittwoch mitteilte. Vor allem in den begehrten Metropolen erhöhten sich die in Inseraten geforderten Mietpreise. Im längeren Rückblick hat sich der Preisanstieg aber gerade in den größten Städten Deutschlands zuletzt etwas abgeschwächt, wie der Immobiliendienstleister JLL mitteilte. Dagegen zögen inzwischen auch die Preise in ländlicheren Gegenden an, was in der Pandemie bereits in den Speckgürteln großer Städte beobachtet worden war.

"Die Mietpreise in den Metropolen sind im letzten Jahr noch einmal angezogen", erklärte ImmoScout24-Geschäftsführer Thomas Schroeter. Weiterhin übersteige die Nachfrage das Angebot um ein Vielfaches. "Für viele Suchende ist es weiterhin schwer, eine passende Wohnung zu finden." In den Blick rückten deshalb zunehmend sogenannte Mittelstädte, wo die Mieten deshalb nun ebenfalls stiegen. Dies werde sich auch in den kommenden zwölf Monaten fortsetzen, prognostizierte ImmoScout24 für Orte wie Cottbus oder Schwerin, die im weiteren Umkreis von Metropolen wie Berlin oder Hamburg liegen. Das direkte Umfeld von Großstädten werde aber weiterhin noch begehrter sein.

Auch in den meisten Metropolen wie vor allem Berlin gehen die Mieten laut ImmoScout24 noch weiter nach oben. Für die boomende Hauptstadt selbst rechnet das Portal mit einem Preiswachstum von acht Prozent für Bestands- und sieben Prozent für Neubau-Mietwohnungen. Für Köln erwartet ImmoScout24 ein Plus von drei Prozent, für Düsseldorf und Stuttgart von je zwei und für Hamburg und Frankfurt/Main von je einem Prozent. In München sind die Mieten demnach schon so hoch, dass sie zumindest für Bestandswohnungen vorerst nicht mehr steigen.

Laut Dienstleister und Berater JLL entwickelten sich die mittleren Angebotsmietpreise im zweiten Halbjahr 2021 in München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart auf Jahressicht schwächer als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Dagegen liege das Wachstum in sogenannten peripheren Standorten - also in weniger urbanen Regionen und gemessen in den Landkreisen - mit 5,5 Prozent auf Jahressicht über dem Fünfjahresschnitt.