NEW YORK (dpa-AFX) - Eigentlich sieht es für das Online-Immobilienanzeigengeschäft gut aus. Die Wachstumsraten dürften sich beschleunigen, schrieb Analyst Marcus Diebel US-Bank JPMorgan am Donnerstag. Findige Anbieter erweiterten ihre Geschäftsmodelle um Angebote, die weit über das reine Anzeigengeschäft hinausgehen - und generierten so neue Umsatzquellen.

Doch alldies helfe nicht, wenn die negativen Nachrichten überwiegen, wie es bei Scout24 der Fall sei. Laut Diebel mangelt es der Aktie des Portalbetreibers mittlerweile an positiven Kurstreibern. Er stufte sie am Donnerstag von "Overweight" auf "Neutral" ab und reduzierte das Kursziel von 80 auf 64 Euro.

Dem Onlineanzeigenanbieter machen nach Ansicht des Analysten gleich mehrere Dinge zu schaffen. Da sind zunächst erforderliche Investitionen, die von Analysten mit gesenkten Schätzungen quittiert werden. Hinzu kommt die mäßige Entwicklung des Geschäfts mit den Partnern von Scout24. Zudem könnte sich der Ausgang der Wahlen in Deutschland als Hemmschuh erweisen. Diebel schließt nicht aus, dass es für die Gebühren der Immobilienmakler zu Änderungen kommen wird.

Da die Bewertung im Vergleich zu anderen Branchenvertretern auch noch ungünstig ist, rechnet der Analyst auf Sicht eines Jahres mit keiner allzu guten Kursentwicklung. Stattdessen empfiehlt er die Aktien von Konkurrenten wie Adevinta und Schibsted, die er beide weiter mit "Overweight" einstuft.

Gemäß der Einstufung "Neutral" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten im Gleichklang mit dem jeweiligen Sektor entwickeln wird. Mit "Overweight" geht die Bank davon aus, dass sich die Aktie in dieser Zeit besser als der jeweilige Sektor entwickeln wird./mf/tih/men

Analysierendes Institut JPMorgan.

Veröffentlichung der Original-Studie: 29.09.2021 / 20:12 / BST Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 30.09.2021 / 00:15 / BST