MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die beiden Finanzinvestoren Hellmann & Friedman haben nach dem Scheitern der Übernahme von Scout24 ihr Aktienpaket des Betreibers von Kleinanzeigenportalen verkauft. 6,7 Millionen Papiere - das entspricht etwas mehr als sechs Prozent aller Scout24-Aktien - gingen für insgesamt rund 348 Millionen Euro an institutionellen Investoren. Dies geht aus Unterlagen hervor, die der Nachrichtenagentur Bloomberg vorliegen. Umgerechnet bedeutet das einen Preis von 52 Euro je Anteilsschein und damit einem Abschlag von rund zwei Prozent zum Mittwochsschlusskurs von 53 Euro.

Damit wurden die beiden Investoren wieder die Scout24-Aktien los, die sie im Zusammenhang mit der geplatzten Offerte erworben hatten. Sie waren im Mai mit dem Gebot für den Betreiber von Vermittlungsplattformen wie Immobilienscout24 und Autoscout24 gescheitert. Die Finanzinvestoren hatten 46 Euro je Scout24-Anteil geboten. Das war der Mehrheit der Aktionäre aber zu wenig. Der Kurs der im MDax notierten Aktie hatte erst Anfang der Woche mit 54 Euro den höchsten Kurs seit dem Börsengang im Jahr 2015 erreicht.

Mittlerweile sind dem Vernehmen nach einige Hedgefonds bei dem an der Börse derzeit mit 5,7 Milliarden Euro bewerteten Unternehmen investiert. Erst Anfang Juni hatte der aktivistische Investor Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott seine Anteile an dem Konzern auf knapp 7,5 Prozent erhöht. Er drängt das Management zur Steigerung des Unternehmenswertes durch mehr Aktienrückkäufe und eine Ausgliederung der Plattform Autoscout24./mis/zb