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Zürich, 24. März 2017

Zahlungsbilanz und Auslandvermögen der Schweiz

4. Quartal 2016 und Jahr 2016

Übersicht 4. Quartal 2016

Der Leistungsbilanzüberschuss belief sich im 4. Quartal 2016 auf 22 Mrd. Franken. Er fiel damit um 5 Mrd. Franken höher aus als im 4. Quartal 2015. Die Zunahme war zum einen auf den Warenhandel zurückzuführen, dessen Einnahmenüberschuss um 2 Mrd. auf 16 Mrd.

Franken stieg. Zum anderen fiel der Einnahmenüberschuss bei den Diensten mit 5 Mrd. Franken um 1 Mrd. höher aus. Zudem verringerte sich der Ausgabenüberschuss bei den Sekundäreinkommen (laufende Übertragungen) um 3 Mrd. auf 1 Mrd. Franken. Dagegen ging der Einnahmenüberschuss bei den Primäreinkommen (Arbeits- und Kapitaleinkommen) um

1 Mrd. auf 3 Mrd. Franken zurück.

Die Kapitalbilanz wies im 4. Quartal 2016 auf der Aktivseite einen Nettozugang von 18 Mrd. Franken aus (4. Quartal 2015: Nettozugang von 60 Mrd. Franken). Der Zugang war grösstenteils auf die Währungsreserven zurückzuführen. Auf der Passivseite ergab sich ein Nettozugang von insgesamt 1 Mrd. Franken (4. Quartal 2015: Nettozugang von 49 Mrd.

Franken). Die «Übrigen Investitionen» verzeichneten einen Nettozugang, während bei den Direktinvestitionen und den Portfolioinvestitionen ein Nettoabbau resultierte. Unter Berücksichtigung der Derivate wies die Kapitalbilanz einen positiven Saldo von 20 Mrd. Franken aus.

Im Auslandvermögen stieg der Bestand der Aktiven im 4. Quartal 2016 um 83 Mrd. auf 4482 Mrd. Franken. Zu diesem Anstieg trugen neben den in der Kapitalbilanz ausgewiesenen Transaktionen vor allem Wechselkursgewinne auf in US-Dollar gehaltenen Aktiven bei. Der

Bestand der Auslandpassiven erhöhte sich um 49 Mrd. auf 3628 Mrd. Franken. Hierfür waren

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Wechselkurseffekte und statistische Änderungen ausschlaggebend. Das Nettoausland- vermögen stieg um 34 Mrd. auf 854 Mrd. Franken.

Jahr 2016

Für das Jahr 2016 betrug der Leistungsbilanzüberschuss 70 Mrd. Franken. Er war damit um 5 Mrd. Franken tiefer als im Vorjahr. Die Abnahme war in erster Linie auf die Primärein- kommen zurückzuführen: Ihr Einnahmenüberschuss verringerte sich um 10 Mrd. auf 8 Mrd.

Franken. Dem wirkte eine Abnahme des Ausgabenüberschusses bei den Sekundäreinkommen (laufende Übertragungen) um 3 Mrd. auf 10 Mrd. Franken entgegen. Im Warenhandel stieg der Einnahmenüberschuss um 1 Mrd. auf 52 Mrd. Franken, derjenige des Dienstleistungs- handels erhöhte sich um 1 Mrd. auf 19 Mrd. Franken.

In der Kapitalbilanz betrug der Nettozugang von Aktiven 95 Mrd. Franken (2015: Nettozu- gang von 235 Mrd. Franken). Die Schweiz erwarb dabei vor allem Aktiven in Form von Währungsreserven und Direktinvestitionen. Die Passiven verzeichneten einen Nettozugang von 18 Mrd. Franken (2015: Nettozugang von 139 Mrd. Franken). Dabei übertraf der Nettozugang bei den «Übrigen Investitionen» den Nettoabbau von Direkt- und Portfolio- investitionen. Die Kapitalbilanz wies einschliesslich der Derivate einen positiven Saldo von 83 Mrd. Franken aus.

Der Bestand der Aktiven des Auslandvermögens nahm um 205 Mrd. zu und belief sich Ende 2016 auf 4482 Mrd. Franken. Neben dem Nettozugang von Aktiven waren Kapitalgewinne aufgrund der Wechselkursentwicklung entscheidend für den Anstieg. Der Bestand der Passiven ging um 35 Mrd. auf 3628 Mrd. Franken zurück. Dies war hauptsächlich auf Wertverluste infolge tieferer Börsenkurse zurückzuführen. Insgesamt stieg das Nettoausland- vermögen um 240 Mrd. auf 854 Mrd. Franken.

Eine ausführliche Beschreibung der Jahresdaten erfolgt im Bericht «Zahlungsbilanz und Auslandvermögen der Schweiz 2016», der am 31. Mai 2017 erscheinen wird.

Leistungsbilanz - 4. Quartal 2016 Einnahmen

Die Einnahmen aus dem gesamten Warenhandel fielen mit 84 Mrd. um 8 Mrd. Franken höher aus als im Vorjahresquartal. Die Warenexporte gemäss Aussenhandelsstatistik (Total 1) waren mit 53 Mrd. Franken gleich hoch wie im Vorjahresquartal. Dabei verzeichneten die Ausfuhren der chemisch-pharmazeutischen Produkte und der Metalle eine Zunahme, während die Ausfuhren der Uhrenindustrie sowie der Bijouterie- und Juwelierwaren rückläufig waren. Die Einnahmen aus dem Handel mit Gold zu nicht-monetären Zwecken stiegen von 19 Mrd. Franken im Vorjahresquartal auf 25 Mrd. Franken. Die Nettoeinnahmen im Transithandel waren mit 6 Mrd. um 1 Mrd. Franken höher als im Vorjahresquartal.

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Im Dienstleistungshandel waren die Einnahmen mit 29 Mrd. gleich hoch wie im Vorjahres- quartal. Eine Zunahme war bei den Transport- und Versicherungsdiensten zu verzeichnen. Dagegen gingen die Einnahmen aus Telekommunikations-, Computer- und Informations- diensten sowie Geschäftsdiensten zurück.

Aufgrund tieferer Einnahmen aus den Kapitalanlagen im Ausland - insbesondere aus den Direktinvestitionen - sanken die Primäreinkommen (Arbeits- und Kapitaleinkommen) gegenüber dem Vorjahresquartal um 14 Mrd. auf 29 Mrd. Franken. Die Sekundäreinkommen (laufende Übertragungen) nahmen gegenüber dem Vorjahresquartal um 1 Mrd. auf 11 Mrd. Franken zu.

Ausgaben

Die Ausgaben für den gesamten Warenhandel beliefen sich auf 68 Mrd. Franken und waren damit um 5 Mrd. Franken höher als im Vorjahresquartal. Die Warenimporte gemäss Aussenhandelsstatistik (Total 1) nahmen gegenüber dem Vorjahresquartal um 1 Mrd. auf

44 Mrd. Franken zu. Der grösste Anstieg war bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten und den Fahrzeugen zu verzeichnen. Die Ausgaben im Handel mit Gold zu nicht-monetären Zwecken beliefen sich auf 23 Mrd. Franken gegenüber 18 Mrd. Franken im Vorjahresquartal.

Die Ausgaben für Dienstleistungsimporte waren mit 24 Mrd. um 1 Mrd. Franken tiefer als im Vorjahresquartal. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren geringere Ausgaben für Lizenzgebühren sowie Geschäftsdienste. Die Transportdienste hingegen verzeichneten einen Anstieg. Die restlichen Komponenten veränderten sich gegenüber dem Vorjahresquartal nicht wesentlich.

Bei den Primäreinkommen (Arbeits- und Kapitaleinkommen) verringerten sich die Ausgaben um 14 Mrd. auf 26 Mrd. Franken. Grund dafür waren in erster Linie die tieferen Erträge, welche die ausländischen Investoren auf ihren Direktinvestitionen in der Schweiz erzielten. Die Sekundäreinkommen (laufende Übertragungen) wiesen mit 12 Mrd. Franken um 2 Mrd. tiefere Ausgaben aus als im Vorjahresquartal.

Saldo

Der Leistungsbilanzsaldo belief sich auf 22 Mrd. Franken und war damit um 5 Mrd. Franken höher als im Vorjahresquartal. Er ergab sich aus der Summe aller Einnahmen (152 Mrd.

Franken) abzüglich der Summe aller Ausgaben (130 Mrd. Franken).

Kapitalbilanz - 4. Quartal 2016 Nettozugang von Aktiven

Der Nettozugang von Aktiven betrug 18 Mrd. Franken (4. Quartal 2015: Nettozugang von 60 Mrd. Franken). Entscheidend dafür war der Nettozugang bei den Währungsreserven von 21 Mrd. Franken (4. Quartal 2015: Nettozugang von 10 Mrd. Franken). Bei den «Übrigen

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Investitionen» war der Nettozugang von 1 Mrd. Franken (4. Quartal 2015: Nettozugang von 24 Mrd. Franken) darauf zurückzuführen, dass die Nationalbank ihre nicht zu den Währungs- reserven gehörenden Aktiven erhöhte, während die Geschäftsbanken ihre Forderungen im Interbankengeschäft abbauten. Die Direktinvestitionen zeigten einen Nettoabbau von 3 Mrd. Franken, hauptsächlich weil ausländisch beherrschte Finanz- und Holdinggesellschaften mit Sitz im Inland Beteiligungen im Ausland verkauften (4. Quartal 2015: Nettozugang von

26 Mrd. Franken). Die Portfolioinvestitionen verzeichneten einen Nettoabbau von 1 Mrd. Franken, da inländische Investoren Dividendenpapiere ausländischer Emittenten verkauften. Im Vorjahresquartal hatten sich Käufe und Verkäufe bei den Portfolioinvestitionen ausgeglichen.

Nettozugang von Passiven

Auf der Passivseite der Kapitalbilanz resultierte ein Nettozugang von knapp 1 Mrd. Franken (4. Quartal 2015: Nettozugang von 49 Mrd. Franken). Die «Übrigen Investitionen» wiesen einen Nettozugang von 24 Mrd. Franken aus (4. Quartal 2015: Nettozugang von 14 Mrd.

Franken), hauptsächlich weil sich die Verpflichtungen der Nationalbank gegenüber dem Ausland erhöhten. Die Direktinvestitionen hingegen verzeichneten einen Nettoabbau in Höhe von 13 Mrd. Franken (4. Quartal 2015: Nettozugang von 40 Mrd. Franken). Dies war insbesondere auf ausländisch beherrschte Finanz- und Holdinggesellschaften zurückzuführen, aus denen Investoren im Ausland im Rahmen von Konzernumstrukturierungen Beteiligungskapital abzogen. Ausserdem veräusserte das Ausland mehr Dividendenpapiere schweizerischer Emittenten als es erwarb, sodass bei den Portfolioinvestitionen ein Nettoabbau in Höhe von 11 Mrd. Franken resultierte (4. Quartal 2015: Nettoabbau von 5 Mrd. Franken).

Saldo

Der Saldo der Kapitalbilanz betrug 20 Mrd. Franken (4. Quartal 2015: 11 Mrd. Franken). Er errechnet sich aus der Summe aller Nettozugänge von Aktiven abzüglich der Summe aller Nettozugänge von Passiven plus dem Saldo aus den Transaktionen mit Derivaten. Dieser positive Saldo der Kapitalbilanz entspricht der Zunahme des Nettoauslandvermögens aufgrund grenzüberschreitender Transaktionen.

Auslandvermögen - 4. Quartal 2016 Aktiven

Der Bestand der Auslandaktiven erhöhte sich gegenüber dem 3. Quartal 2016 um 83 Mrd. auf 4482 Mrd. Franken. Zu diesem Anstieg, der alle Komponenten betraf, trugen neben den in der Kapitalbilanz ausgewiesenen Transaktionen auch Kapitalgewinne aufgrund der Wechselkursentwicklung bei. Der Bestand der Direktinvestitionen erhöhte sich um 14 Mrd.

SNB - Swiss National Bank veröffentlichte diesen Inhalt am 24 März 2017 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 24 März 2017 08:03:05 UTC.

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