Medienmitteilung‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌‌ Sperrfrist: 1. September 2016, 15:00 (MESZ)

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Zürich, 1. September 2016

Umsätze im Devisen- und Derivatgeschäft 2016

Triennial Survey der BIZ: Ergebnisse für die Schweiz

Die vorliegende Medienmitteilung präsentiert die Ergebnisse einer Umfrage der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu den Umsätzen1 an den Devisen- und Derivatmärkten. Die Umfrage richtete sich an 30 in der Schweiz tätige Banken mit wesentlichen Anteilen am Devisen- und ausserbörslichen Derivatgeschäft. Diese Banken meldeten die in ihren Geschäftsstellen in der Schweiz getätigten Umsätze.

Die Umfrage ist Teil einer weltweiten Erhebung zu Devisen- und Derivatgeschäften, welche die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) koordiniert. Die Umfrage wird alle drei Jahre in über 50 Ländern durchgeführt. Die SNB beteiligte sich zum zehnten Mal daran.

Die Erhebung besteht aus zwei Teilen: einer Umfrage zum Umsatzvolumen (Referenzmonat: April 2016) und einer Umfrage zum ausstehenden Kontraktvolumen und zu den Wiederbeschaffungswerten (Stichdatum: 30. Juni 2016). Die vorliegende Publikation enthält die Ergebnisse für die Schweiz, die aus dem ersten Teil der Umfrage hervorgehen. Zeitgleich veröffentlicht die BIZ die Resultate zu den Umsätzen im Devisen- und Derivatgeschäft auf globaler Ebene. Die globalen Ergebnisse aus dem zweiten Teil der Erhebung wird die BIZ voraussichtlich im vierten Quartal 2016 publizieren.

1 Als Umsätze gelten die Kontraktvolumen (notional values) aller im Berichtszeitraum neu abgeschlossenen Geschäfte. Weitere Angaben zum Erhebungskonzept finden sich unter www.snb.ch, Statistiken/Erhebungen/Erhebungsmittel/Devisen- und Derivaterhebung.

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Zusammenfassung der Ergebnisse

Die 30 befragten Banken setzten im April 2016 pro Handelstag durchschnittlich 156 Mrd. US-Dollar mit Devisengeschäften und 8 Mrd. US-Dollar im Geschäft mit Zinsderivaten um.2 Gegenüber der letzten Erhebung 2013 verringerten sich damit die Handelsvolumen im Devisengeschäft um 60 Mrd. US-Dollar bzw. 28% und im Geschäft mit Zinsderivaten um

24 Mrd. US-Dollar bzw. 75%.

Bei den Devisengeschäften verzeichneten im Vergleich zu 2013 alle Instrumente einen Rückgang. Obwohl insbesondere weniger Devisenswaps und Kassageschäfte abgeschlossen wurden, blieben diese anteilsmässig die wichtigsten Instrumente. Die am meisten gehandelte Währung war erneut der US-Dollar. Gleichzeitig löste der Franken den Euro als zweitwichtigste Währung im Devisengeschäft ab.

Im Zinsderivatgeschäft wurden erneut vornehmlich Zinsswaps und Forward Rate Agreements abgeschlossen. Beide lagen mit ihren Umsätzen jedoch markant unter dem Wert der letzten Erhebung im April 2013. Vor allem der Handel mit in Euro denominierten Zinsderivaten ging zurück. Als Folge davon war der Franken erstmals seit der Erhebung 1998 wieder die wichtigste Währung im Geschäft mit Zinsderivaten.

Umsätze im Devisengeschäft

Im April 2016 lagen die handelstäglichen Umsätze im Devisengeschäft im Durchschnitt bei 156 Mrd. US-Dollar und damit um 28% tiefer als im April 2013. Mit einem Anteil von 74% blieben Devisenswaps weiterhin das wichtigste Instrument, gefolgt von Kassageschäften mit einem Anteil von 16%.

Erneut wurden knapp zwei Drittel der Devisengeschäfte über elektronische Plattformen und Systeme abgewickelt. Der Rest entfiel auf den telefonischen Handel.

Instrumente

Der durchschnittliche Tagesumsatz von Devisenswaps sank um 12% auf 116 Mrd. US-Dollar (2013: 132 Mrd. US-Dollar). Mit einem Rückgang um 60% auf 25 Mrd. US-Dollar reduzierte sich der Umsatz im Kassageschäft deutlich (2013: 63 Mrd. US-Dollar).

Outright Forwards (8 Mrd. US-Dollar) und Devisenoptionen (6 Mrd. US-Dollar) hatten weiterhin ein verhältnismässig geringes Gewicht; Währungsswaps wurden kaum mehr eingesetzt.

2 Devisengeschäfte umfassen neben Kassageschäften auch Devisenswaps, Outright Forwards, Devisenoptionen und Währungsswaps. Zinsderivate umfassen Zinsswaps, Forward Rate Agreements und Zinsoptionen.

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Gegenparteien

Die wichtigsten Gegenparteien der Banken im Devisengeschäft waren weiterhin Finanzinstitute im Ausland. Auf diese entfielen 69% bzw. 108 Mrd. US-Dollar der durchschnittlichen Tagesumsätze. Danach folgten Finanzinstitute im Inland mit 19% bzw. 30 Mrd. US-Dollar. Insgesamt reduzierte sich der Anteil der Finanzinstitute leicht auf 88%

(2013: 93%). Der Anteil gegenüber nicht-finanziellen Kunden nahm entsprechend von 7% auf 12% zu.

Im Vergleich zu 2013 erhöhte sich der Anteil aus Prime-Brokerage-Beziehungen am gesamten Umsatz im Devisengeschäft von 2% auf 4%, derjenige des Retail-Geschäfts blieb mit rund 10% praktisch unverändert (2013: 11%).

Währungen

Der Rückgang der Devisengeschäfte betraf vornehmlich die in US-Dollar sowie in Euro denominierten Geschäfte. Der US-Dollar blieb trotz dieser Entwicklung die meistgehandelte Währung. Der Euro wurde hingegen vom Franken als zweitwichtigste Währung im Devisengeschäft abgelöst. Betrachtet man die Umsätze nach Währungspaaren, so erhöhte sich der Anteil von Kontrakten in USD/CHF auf 28% (2013: 21%), während sich der Anteil des Währungspaars EUR/USD auf 23% (2013: 32%) reduzierte. Daneben entfielen auch wesentliche Anteile auf Kontrakte in USD/JPY (10%), EUR/CHF (7%) und GBP/USD (5%).

Umsätze im Zinsderivatgeschäft

Die Umsätze im Zinsderivatgeschäft beliefen sich im April 2016 auf durchschnittlich 8 Mrd. US-Dollar pro Handelstag. Sie lagen damit um 24 Mrd. US-Dollar bzw. 75% tiefer als im April 2013.

Instrumente

Sowohl Geschäfte mit Zinsswaps als auch solche mit Forward Rate Agreements verzeichneten deutliche Umsatzrückgänge. Gegenüber 2013 sank der Umsatz mit Zinsswaps um 67% bzw. 13 Mrd. US-Dollar, der Umsatz mit Forward Rate Agreements um 86% bzw. 12 Mrd. US-Dollar. Mit einem Anteil von 76% (2013: 58%) blieben Zinsswaps weiterhin das wichtigste Instrument im Zinsderivatgeschäft, gefolgt von den Forward Rate Agreements mit 23% (2013: 42%). Zinsoptionen hatten mit einem Anteil von 2% weiterhin eine geringe Bedeutung.

Gegenparteien

Der gesamte Umsatzrückgang im Zinsderivatgeschäft konzentrierte sich auf Geschäfte mit Finanzinstituten im Ausland (-26 Mrd. US-Dollar). Deren Anteil reduzierte sich hierdurch auf 66% (2013: 96%). Der Anteil der inländischen Finanzinstitute stieg demzufolge auf 16%

(2013: 1%), derjenige der nicht-finanziellen Kunden im In- und Ausland auf 18% (2013: 3%).

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Währungen

Zwar wurde - mit einem Gesamtanteil von 94% - erneut der überwiegende Teil der Geschäfte mit Zinsderivaten in Euro, US-Dollar und Franken abgeschlossen. Der Umsatz mit Zinsderivaten in Euro, der bisher wichtigsten Währung, sank jedoch stark um 91% bzw.

22 Mrd. US-Dollar. Der Anteil des Euros reduzierte sich damit auf 27% (2013: 74%). Der Anteil des US-Dollars stieg trotz eines Umsatzrückgangs auf 25% (2013: 10%), derjenige des Frankens erhöhte sich bei annähernd gleichbleibendem Umsatz auf 42% (2013: 10%). Damit war der Franken erstmals seit der Umfrage 1998 wieder die wichtigste Währung im Geschäft mit Zinsderivaten.

SNB - Swiss National Bank veröffentlichte diesen Inhalt am 01 September 2016 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 01 September 2016 13:07:09 UTC.

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