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Bern, 16. März 2017

Geldpolitische Lagebeurteilung vom 16. März 2017

Nationalbank behält expansive Geldpolitik unverändert bei

Die Schweizerische Nationalbank belässt ihre Geldpolitik unverändert expansiv. Der Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank beträgt weiterhin −0,75% und das Zielband für den Dreimonats-Libor bleibt bei −1,25% bis −0,25%. Die Nationalbank ist bei Bedarf weiterhin am Devisenmarkt aktiv, wobei sie die gesamte Währungssituation berücksichtigt. Die expansive Geldpolitik der Nationalbank verfolgt das Ziel, die Preisentwicklung zu stabilisieren und die Wirtschaftsaktivität zu unterstützen. Der Franken ist nach wie vor deutlich überbewertet. Der Negativzins und die Bereitschaft der Nationalbank, am Devisenmarkt einzugreifen, dienen dazu, Anlagen in Schweizer Franken weniger attraktiv zu machen und so den Druck auf den Franken zu verringern.

Die neue bedingte Inflationsprognose liegt für die nächsten Quartale etwas höher als noch im Dezember. Vor allem der gestiegene Erdölpreis trägt zum Anstieg der Inflation in der kurzen Frist bei. In der längeren Frist ist die bedingte Inflationsprognose dagegen leicht gesunken.

Für 2017 steigt die Inflationsprognose auf 0,3% gegenüber den im letzten Quartal prognostizierten 0,1%. Für 2018 erwartet die Nationalbank eine Inflation von 0,4%, verglichen mit 0,5% im Vorquartal. Für 2019 liegt die Prognose bei 1,1%. Die bedingte Inflationsprognose beruht auf der Annahme, dass der Dreimonats-Libor über den gesamten Prognosezeitraum bei −0,75% bleibt.

Die Weltwirtschaft expandierte im vierten Quartal im Rahmen der Erwartungen. In den USA wuchs das BIP erneut robust. Am Arbeitsmarkt herrscht wieder Vollbeschäftigung, und die Teuerung nähert sich dem Inflationsziel der Fed. Vor diesem Hintergrund beschloss die Fed am 15. März, die Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte anzuheben. Auch in den anderen grossen Wirtschaftsräumen entwickelte sich die Konjunktur im vierten Quartal günstig. Die Eurozone, Japan und China verzeichneten durchwegs erfreuliche Wachstumsraten. In Grossbritannien fiel das Wirtschaftswachstum erneut überraschend stark aus.

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Die zu Jahresbeginn verfügbaren Indikatoren deuten auf eine weitere Aufhellung der Weltkonjunktur hin. Insbesondere die Industrietätigkeit und der internationale Handel haben sich belebt. Die Nationalbank geht für 2017 davon aus, dass sich die positive internationale Konjunkturentwicklung fortsetzt. Das weltwirtschaftliche Basisszenario unterliegt jedoch weiterhin erheblichen Risiken. Im Vordergrund stehen gegenwärtig politische Unsicherheiten im Zusammenhang mit der künftigen Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik in den USA, den anstehenden Wahlen in Europa sowie den komplexen Austrittsverhandlungen Grossbritanniens mit der EU.

In der Schweiz lag das BIP-Wachstum im vierten Quartal unter den Erwartungen. Gemäss der ersten Quartalschätzung legte das BIP auf annualisierter Basis wie schon im dritten Quartal um lediglich 0,3% zu. Hingegen deutet eine breitere Betrachtung der verfügbaren Konjunkturindikatoren auf die Fortsetzung einer moderaten Erholung in den Schlussmonaten des Jahres hin. Die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt stützen diese Sicht. Während die saisonbereinigte Arbeitslosenquote stabil blieb, nahm die Zahl der Arbeitslosen seit August 2016 geringfügig ab. Auch die Ergebnisse der Unternehmensgespräche der SNB-Delegierten für regionale Wirtschaftskontakte weisen auf eine moderate Besserung der Wirtschaftslage hin.

Angesichts der günstigen Entwicklung der internationalen Konjunktur sind die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft für das laufende Jahr verhalten positiv. Insgesamt rechnet die SNB für 2017 weiterhin mit einem BIP-Wachstum von rund 1,5%. Wegen der internationalen Risiken ist jedoch auch die Prognose für die Schweiz durch bedeutende Unsicherheiten gekennzeichnet.

Im vierten Quartal 2016 blieb das Wachstum der Hypothekarkreditvolumen auf relativ tiefem Niveau in etwa konstant. Gleichzeitig setzte sich die Beruhigung der Preisdynamik bei den Wohnliegenschaften fort. Die Ungleichgewichte auf dem Hypothekar- und Immobilienmarkt bestehen jedoch nach wie vor. Die Nationalbank beobachtet die Entwicklungen auf diesen Märkten weiterhin aufmerksam und prüft regelmässig, ob der antizyklische Kapitalpuffer angepasst werden muss.

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bedingte inflationsprognose märz 2017

Veränderung des Landesindexes der Konsumentenpreise gegenüber Vorjahr in Prozent 2,0

1,5

1,0

0,5

0,0

-0,5

-1,0

-1,5

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Inflation Prognose März 2017, mit Libor -0,75%

Prognose Dezember 2016,

mit Libor -0,75%

SNB - Swiss National Bank veröffentlichte diesen Inhalt am 16 März 2017 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 16 März 2017 08:34:14 UTC.

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