Medienmitteilung Kommunikation

Postfach, CH-8022 Zürich Telefon +41 58 631 00 00 communications@snb.ch

Bern, 15. Juni 2017

Geldpolitische Lagebeurteilung vom 15. Juni 2017

Nationalbank behält expansive Geldpolitik unverändert bei

Die Schweizerische Nationalbank belässt ihre Geldpolitik unverändert expansiv, mit dem Ziel, die Preisentwicklung zu stabilisieren und die Wirtschaftsaktivität zu unterstützen. Der Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank beträgt weiterhin −0,75% und das Zielband für den Dreimonats-Libor liegt unverändert zwischen −1,25% und −0,25%. Die Nationalbank bleibt bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv, wobei sie die gesamte Währungssituation berücksichtigt. Der Negativzins und die Bereitschaft der Nationalbank, am Devisenmarkt zu intervenieren, dienen dazu, Anlagen in Schweizer Franken weniger attraktiv zu machen und so den Druck auf den Franken zu verringern. Der Franken ist nach wie vor deutlich überbewertet.

Die neue bedingte Inflationsprognose hat sich gegenüber März praktisch nicht verändert. Für das laufende Jahr erwartet die Nationalbank weiterhin eine Inflationsrate von 0,3%. Für 2018 liegt die Prognose mit 0,3% geringfügig tiefer als die im letzten Quartal prognostizierten 0,4%. Für 2019 sieht die Nationalbank nun eine Inflation von 1,0% voraus, verglichen mit 1,1% im Vorquartal. Die bedingte Inflationsprognose beruht auf der Annahme, dass der Dreimonats-Libor über den gesamten Prognosezeitraum bei -0,75% bleibt.

Im Einklang mit den Erwartungen der SNB hat sich die Weltkonjunktur weiter gefestigt. Dank des Wirtschaftswachstums hat sich die Arbeitsmarktlage über die letzten Quartale in den Industrieländern aufgehellt. Trotz der positiven realwirtschaftlichen Entwicklungen bleibt die Teuerung in den meisten Industrieländern bescheiden. Vor diesem Hintergrund dürfte die Geldpolitik insbesondere in Japan und in der Eurozone sehr expansiv bleiben. In den USA werden sich die monetären Bedingungen voraussichtlich schrittweise normalisieren.

Die Nationalbank geht in ihrem neuen Basisszenario für die Weltwirtschaft davon aus, dass sich die günstige Konjunkturentwicklung fortsetzt. Dieses vorsichtig optimistische Basisszenario unterliegt weiterhin bedeutenden Abwärtsrisiken, die auf politische

Medienmitteilung

Unsicherheiten sowie strukturelle Probleme in verschiedenen Industrieländern zurückzuführen sind.

Gemäss der ersten Quartalsschätzung der nationalen Buchhaltung haben sich die positiven Impulse aus dem Ausland auch im ersten Quartal 2017 nur teilweise auf die Schweizer Wirtschaft übertragen. Das BIP-Wachstum festigte sich zwar etwas, blieb aber aufs Jahr hochgerechnet mit 1,1% verhalten, nachdem es schon in der zweiten Jahreshälfte 2016 schwach gewesen war. Die verfügbaren Wirtschaftsindikatoren deuten jedoch auf eine etwas robustere Konjunkturdynamik hin. Für das Jahr 2017 rechnet die Nationalbank unverändert mit einem Wirtschaftswachstum von rund 1,5%.

Das Wachstum der Hypothekarkredite blieb im ersten Quartal 2017 auf einem relativ tiefen Niveau konstant, und die ruhigere Preisdynamik bei den Wohnliegenschaften setzte sich fort. Gleichzeitig sind die Ungleichgewichte auf diesen Märkten in den vergangenen Quartalen aufgrund der Entwicklung der Fundamentalfaktoren sowie der insgesamt verhaltenen Dynamik am Hypothekar- und Wohnliegenschaftsmarkt leicht gesunken. Die Ungleichgewichte sind jedoch immer noch ähnlich hoch wie im Jahr 2014, als der sektorielle antizyklische Kapitalpuffer auf 2% festgelegt wurde. Die Nationalbank beobachtet die Entwicklungen auf diesen Märkten weiterhin aufmerksam und prüft regelmässig, ob der antizyklische Kapitalpuffer angepasst werden muss.

Medienmitteilung

SNB - Swiss National Bank veröffentlichte diesen Inhalt am 15 Juni 2017 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 15 Juni 2017 07:35:04 UTC.

Originaldokumenthttps://www.snb.ch/de/mmr/reference/pre_20170615/source/pre_20170615.de.pdf

Public permalinkhttp://www.publicnow.com/view/7310A2FF72AF5C43C32382407D01B1C9855116DB