FRANKFURT (awp international) - Der Euro steht weiter unter Druck. Am Donnerstag fiel der Kurs der Gemeinschaftswährung kurzzeitig bis auf 1,1633 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit etwa zwei Monaten. Gegen Mittag liegt der Kurs bei 1,1645 Dollar minimal höher.

Dagegen macht der Euro zum Franken etwas Boden gut und kostet aktuell 1,0777 Franken. Der US-Dollar zieht unterdessen weiter an. Am Mittag kostet er 0,9253 Franken.

Der Greenback profitiert schon seit einigen Tagen von der durchwachsenen Börsenstimmung. Ausschlaggebend sind vor allem steigende Corona-Infektionen insbesondere in Europa. Die Währung der Vereinigten Staaten gilt unter Anlegern als sichere Anlagealternative, die in unsicheren Zeiten verstärkt nachgefragt wird.

Auf Datenseite hat sich am Vormittag hierzulande die Schweizerische Nationalbank mit ihrer aktuellen Lagebeurteilung zu Wort gemeldet. Die Währungshüter belassen die Zinsen auf dem rekordtiefen Niveau und haben auch sonst ihren Kurs bestätigt.

Das Ifo-Geschäftsklima weist zwar auf eine verbesserte Stimmung in deutschen Unternehmen hin, allerdings stieg der Index etwas schwächer als erwartet. Angesichts steigender Infektionszahlen bleiben Ökonomen skeptisch: Nach einer starken Konjunkturerholung im dritten Quartal dürften die Zuwächse kleiner werden, hiess es von vielen Analysten.

Deutliche Gewinne zu Euro und Dollar verbucht die türkische Lira. Ausschlaggebend ist die Zinsentscheidung der türkischen Zentralbank. Entgegen den Erwartungen hob die Notenbank ihre Leitzinsen deutlich um zwei Prozentpunkte an. Sie dürfte damit vor allem gegen die in den vergangenen Wochen extrem schwache Lira vorgehen. Ökonomen fordern seit längerem eine Reaktion der Notenbank, allerdings steht die Zentralbank unter hohem politischen Druck. Staatschef Erdogan ist strikt gegen höhere Zinsen.

Am Nachmittag stehen in den USA die wöchentlichen Daten vom Arbeitsmarkt auf dem Programm. Es wird erneut mit Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe unter einer Million gerechnet. Die Zahl liegt zwar weit niedriger als zu Beginn der Corona-Krise. Allerdings ist die Erholung am Arbeitsmarkt zuletzt etwas ins Stocken geraten.

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