Zürich (awp) - Der CEO des Verbundwerkstoffspezialisten Schweiter Roman Sonderegger sieht den Stellenabbau, den er direkt zu Beginn seiner Amtszeit durchführen muss, nicht "als Selbstzweck". Es gehe nicht einfach darum, Stellen abzubauen, um weniger Kosten zu haben. Es gehe darum, effizienter zu werden, Schweiter für die Zukunft zu rüsten.

Entsprechend investiere man auch, etwa in die Energieeffizienz, sagte er im Interview mit der Zeitung "Finanz und Wirtschaft" (FuW, Ausgabe vom Mittwoch). Entscheidend sei bei einem Stellenabbau, dass man fair, transparent und offen kommuniziere.

Die Zusammenarbeit mit seinem Vorgänger Heinz Baumgartner funktioniere gut, sagte Sonderegger weiter. "Ich bin froh, habe ich jemanden mit diesem Wissen und dieser Erfahrung."

Mit Blick nach vorne bleibe es nun aber anspruchsvoll, vor allem was das Umfeld anbelangt. "Aber es werden sich auch Chancen bieten. In Europa, insbesondere im Display-Geschäft, gibt es eine Verunsicherung. In den USA ist die Stimmung aber sehr positiv", sagte er.

Im dritten Quartal hatte seine Firma derweil eine Verlangsamung gesehen, insbesondere im Geschäft in Europa, sagte der Manager. Darum habe man im Oktober auch eine Gewinnwarnung publizieren müssen. Schwächer sei die Nachfrage etwa im Bereich Clearsheet gewesen, durchsichtige Kunststoffplatten. Die Platten würden nach Corona weniger nachgefragt, damals dienten sie als Infektionsschutz.

Dass es auch sonst einen starken Einbruch gegeben habe liege an der Unsicherheit bezüglich der konjunkturellen Entwicklung. "Aber auch die Rohmaterialpreise spielten hinein, etwa für MMA, Metyhlmethacrylat. Sie gingen durch die Decke. Wir konnten die höheren Preise jedoch an unsere Kunden weitergeben", sagte er.

Konkret sei es jedoch eine Herausforderung, Kosten plus Marge weiterzugeben. "Da ist das Verständnis der Kunden teilweise weniger gross. Letztlich gibt es einen Marktpreis. Den können wir nicht einfach bestimmen", so der Manager.

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