Zürich (awp) - Der Lift- und Rolltreppenbauer Schindler gibt am Freitag, 23. Oktober, die Resultate für die ersten neun Monate 2020 bekannt. Insgesamt zwölf Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

9M 2020E
(in Mio Fr.)       AWP-Konsens     9M 2019A

Auftragseingang       8'055         9'009
Umsatz                7'602         8'225
Bereiningter EBIT       813           950
EBIT                    694           923
Reingewinn              517           680

FOKUS: Die Analysten rechnen bei Schindler in den vergangenen Monaten mit Wachstum in China und einem guten Service-Geschäft. Der Einbruch im Frühjahr dürfte die Neun-Monatszahlen aber weiter negativ ausfallen lassen. Zudem dürften Währungseinflüsse den Umsatz in Franken gedrückt haben. Und die Restrukturierungskosten dürften den Gewinn senken. Im Gesamtjahr könnte das Unternehmen jedoch das obere Ende seiner Guidance erreichen, so die Erwartung.

ZIELE: Für das Gesamtjahr 2020 hatte das Management im Juli beim Umsatz in Lokalwährung als Ziel eine Spanne von unverändert bis -6 Prozent genannt. Zuvor wurde sogar ein Minus von bis zu 10 Prozent erwartet. Bei Restrukturierungskosten im Gesamtjahr von 130 Millionen wird ein Konzerngewinn in einer Spanne zwischen 680 und 720 Millionen erwartet.

PRO MEMORIA: Schindler hatte als Reaktion auf die Pandemie Kostensenkungen angekündigt. Dabei sollen in den nächsten zwei Jahren auch Stellen gestrichen werden. In der Schweiz könnten bis zu 200 Arbeitsplätze wegfallen. "Der geplante Stellenabbau wird vor allem Verwaltungsaufgaben betreffen und damit auch die Konzernverwaltung", sagte Schindler-Chef Thomas Oetterli. "Von den weltweit rund 2'000 Stellen könnten bis zu 10 Prozent auf die Schweiz entfallen." Insgesamt arbeiten aktuell rund 65'000 Menschen bei Schindler.

Die Pandemie hatte sich auch in den Zahlen zum ersten Halbjahr niedergeschlagen. So sank der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent auf 5,36 Milliarden Franken, und der Umsatz um 8,7 Prozent auf 4,96 Milliarden. Belastet hat hier auch der starke Schweizer Franken. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT ging zum Vorjahr um 29 Prozent auf 421 Millionen Franken zurück und die Marge auf 8,5 von 11,0 Prozent. Der Konzerngewinn lag mit 313 Millionen um 28 Prozent tiefer.

Im September wurde Sabine Simeon-Aissaoui neu als Verantwortliche für den Bereich Escalators and Supply Chain ernannt. Sie folgt auf Egbert Weishaar, der in den Ruhestand tritt.

Im August hat Schindler einen Grossauftrag aus Frankreich erhalten. Das Innerschweizer Unternehmen soll 134 Aufzüge für 16 neue Metrostationen und 21 Nebenanlagen des Grand Paris Express Projekts (GPE) liefern. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht genannt. Das GPE-Projekt ist das grösste Verkehrs-Infrastrukturprojekt Europas. Damit wird das Pariser U-Bahn-Netz grössenmässig verdoppelt.

AKTIENKURS: Die Schindler-Partizipationsscheine waren im März bis auf 175 Franken gefallen. Seitdem hat sich die Notierung wieder deutlich erholt und stieg zeitweise wieder über 250 Franken. Aktuell notieren Schindler bei rund 245 Franken.

Homepage: www.schindler.ch

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