Ebikon (awp) - Der Lift- und Rolltreppenbauer Schindler gibt am Freitag 22. April, die Resultate für das erste Quartal 2022 bekannt. Insgesamt haben 13 Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2022E
(in Mio Fr.)            AWP-Konsens    Q1 2021A

Auftragseingang             2945       2937
Umsatz                      2614       2602
- Wachstum in                   
 Lokalwährungen (in %)       0,8        8,9
EBIT                         192        288
EBIT adj.                    237        301
Reingewinn                   141        213

FOKUS: Schindler hatte bereits im Februar mit Vorlage der Jahreszahlen vorgewarnt, dass 2022 ein weiteres Übergangsjahr wird. Der starke Franken Margendruck im Neuanlagengeschäft, Herausforderungen in den Lieferketten sowie ein schwächerer chinesischer Immobilienmarkt wurden als Belastungsfaktoren genannt.

Seither haben sich die Rahmenbedingungen nicht wirklich verbessert. Zu nennen sind da etwa die Sanktionen gegen Russland und die Covid-bedingen Abriegelungen in diversen chinesischen Städten. Entsprechend tief fallen die Schätzungen der Analysten aus.

ZIELE: Bei der Guidance für das Gesamtjahr hat der Konzern Vorsicht walten lassen. Für das Gesamtjahr 2022 hatte der Liftbauer im Februar ein Umsatzwachstum zwischen 1 und 6 Prozent in Lokalwährungen in Aussicht gestellt. Doch der Margendruck werde anhalten. Verwaltungsratspräsident und CEO Silvio Napoli sagte im Gespräch mit AWP für das erste Semester 2022 einen Rückgang der Profitabilität um rund 20 Prozent voraus. Den Ausblick für den Konzerngewinn 2022 wird Schindler wie üblich erst mit der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen nennen.

PRO MEMORIA: Mitte März hatte Schindler die Einstellung der Produktion an seinem Campus in Jiading in China eingestellt. Aufgrund steigender Corona-Zahlen hatten die lokalen Behörden in der Region einen Lockdown verhängt. In Jiading befindet sich die grösste Produktionsstätte von Schindler im Raum Asien-Pazifik. Dort ist neben einem Forschungs- und Ausbildungszentrum auch der Hauptsitz von Schindler in China ansässig.

In den letzten Monaten hatte es bedeutende Zukäufe von Wertpapieren durch ein Mitglied des Verwaltungsrates gegeben. Diese summierten im März auf 21 Millionen Franken, im Februar gar auf mehr als 40 Millionen. Die Zukäufe fielen allesamt in eine Phase, in der der Börsenwert von Schindler arg unter Druck stand. Die grösste Transaktionen für 18,2 Millionen Franken fand am 24. Februar statt. Das war der Tag des Angriffs Russlands gegen die Ukraine, als die Börsen weltweit tauchten. Zwei Tage zuvor waren im zweitgrössten Deal bereits Papiere im Wert von 17,1 Millionen gekauft worden.

AKTIENKURS: Der Schindler-Aktienkurs hat seit Jahresbeginn um mehr als ein Fünftel nachgegeben. Das ist deutlich schlechter als der Gesamtmarkt, der seit Jahresbeginn um etwa 4 Prozent gefallen ist.

hr/ra