Zürich (awp) - Der Lift- und Rolltreppenbauer Schindler gibt am Donnerstag, 21. Oktober, die Resultate für die ersten neun Monate 2021 bekannt. Insgesamt zehn Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

9 Mte 2021E      
(in Mio Fr.)          AWP-Konsens    9 Mte 2020   

Auftragseingang           8965          8067          
Umsatz                    8367          7713          
- Wachstum in LW %         7,7          -0,7          
Bereinigter EBIT           966           844          
EBIT                       900           734          
Reingewinn                 675           548           

FOKUS: Die Analysten gehen im Schnitt davon aus, dass sich das Wachstum im dritten Quartal verlangsamt hat. So wird im Schnitt für die ersten neun Monate noch ein Wachstum in Lokalwährungen von 7,7 Prozent vorhergesagt, nachdem dieser Wert zum Halbjahr noch bei +11,6 Prozent gelegen hatte. Der Umsatz in der Berichtswährung Franken wird derweil im Schnitt 8,5 Prozent höher bei 8,37 Milliarden gesehen.

Die Geschäfte von Schindler haben sich aufgrund mehrerer Faktoren eingetrübt. So birgt die Krise des chinesischen Bauunternehmens Evergrande die Gefahr einer Verlangsamung des Wachstums in China. Laut Analysten ist das Reich der Mitte das Zugpferd von Schindlers Wachstum und steht für annähernd 16 Prozent des Gruppenumsatzes.

Der negative Einfluss Chinas soll sich laut Analysten in diesem Jahr noch in Grenzen halten, jedoch könnte sich eine Zuspitzung der Immobilienkrise 2022 stark negativ auswirken. Aussagen vom Management dazu interessieren. Ebenso leidet Schindler unter den globalen Lieferengpässen. Beispielsweise bedroht der Mangel an Halbleitern die Fertigung neuer Aufzüge und Rolltreppen. Auch hier erhoffen sich die Experten klare Aussagen.

Bei der Profitabilität gibt es zusätzlich Gegenwind von den steigenden Rohstoffpreisen und Logistikkosten. Dazu kommt das Digitalisierungsprogramm mit Namen Top Speed 23, welches im Gesamtjahr Kosten zwischen 40 bis 60 Millionen Franken verursachen dürfte. Dies dürfte laut den Analyten die Margen etwas drücken. Gleichwohl werden beim bereinigten EBIT, dem EBIT und dem Reingewinn für die gesamten ersten neun Monate des laufenden Jahres Werte klar über dem Vorjahr erwartet.

ZIELE: Das erste Halbjahr verlief für Schindler besser als erwartet. Dennoch blieb das Unternehmen vorsichtig. Gründe sind der anhaltend starke Franken, steigende Rohstoffpreise und Verzögerungen auf Baustellen weltweit.

Das Unternehmen rechnet für dieses Jahr mit einem Umsatzwachstum zwischen 4 bis 7 Prozent in Lokalwährungen. Anfang Jahr war Schindler noch von maximal Plus 5 Prozent ausgegangen. Der Gewinn für das Jahr 2021 soll zwischen 840 und 900 Millionen Franken zu liegen kommen.

PRO MEMORIA: Mit dem im ersten Quartal lancierten "Top Speed 23"-Programm führt der Lift- und Rolltreppenbauer derzeit ein grösseres "Restrukturierungsprogramm" durch. Es soll bis 2023 dauern und dürfte insgesamt rund 270 Millionen Franken kosten. Das Programm beinhaltet eine ganze Reihe von Initiativen. So will man etwa ein Wachstum bei den Neuinstallationen erzielen. Auch soll die gesamte Wertschöpfungskette digitalisiert werden.

Im August hat Schindler einen Grossauftrag aus Indien erhalten. Das Unternehmen wurde mit der Lieferung und Installation von 180 Fahrtreppen für zwei neue Strecken des Phase 2 Projekts der Bangalore Metro Rail Corporation Ltd. beauftragt. Hierbei werde das U-Bahn-Netz in das bereits existierende städtische Nahverkehrssystem integriert.

AKTIENKURS: Der Schindler-PS hat 2021 ein Auf und Ab hinter sich. Nach historischen Höchstständen im April und August folgten jeweils deutliche Einbrüche. Aktuell liegt der Kurs bei rund 256 Franken. Dies bedeuten einen leichten Jahreszuwachs von rund 7 Prozent und liegt damit unter dem SMI-Schnitt von etwas mehr als 11 Prozent. Der Trend die letzten Tage zeigt wieder leicht nach oben.

Homepage: www.schindler.ch

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