Zürich (awp) - Die Schindler-Papiere sind am Dienstag nach Vorlage der Neunmonatszahlen gefragt. Sie führen in der Eröffnungsphase die Rangliste der Blue Chips klar an. Positiv gewürdigt werden die Fortschritte bei der operativen Marge, das höhere Gewinnziel und der Bestellungseingang. Stirnrunzeln lösen hingegen die neusten Angaben zum Schlüsselmarkt China aus.

Die Schindler-Partizipationsscheine legen bei überdurchschnittlichen Volumina bis 9.30 Uhr um 3,6% auf 188,20 CHF zu. Mit einem Plus von nun über 10% seit Anfang Jahr zählen sie damit zu den Titeln mit einer überdurchschnittlichen Performance seit Anfang Jahr. Vom Jahres- und gleichzeitigen Allzeithoch bei 196,80 CHF vom August sind sie aber trotz der aktuellen Gewinne nach wie vor ein schönes Stück entfernt.

Die Analysten loben in ersten Einschätzungen die Margenentwicklung sowie die angehobene Gewinn-Guidance für das Gesamtjahr. Die Marge liege über den durchschnittlichen Erwartungen, schreibt die UBS in einem Kommentar. Auch bei Vontobel sind die "ausgeprägteren Verbesserungen" bei dieser Kennzahl ins Auge gestochen. Der zuständige Analyst fragt sich, ob dies die Folge eines vorteilhafteren Produktmixes oder eines positiven Währungseffektes sei. Die ZKB schliesslich sieht wegen des angehobenen Gewinnziels einen "leichten Revisionsbedarf nach oben".

Lob gibt es auch für den Bestellungseingang. Der Vontobel-Experte erklärt sich das Plus vor allem mit einem Grossauftrag aus den USA. Die Bestellung des ÖV-Systems von Atlanta über 109 Lifte und 116 Rolltreppen sowie Verbesserungen in Europa hätten die Marktschwäche in China und Lateinamerika kompensiert, schreibt er.

Bei Morgan Stanley ist generell von einer "eindrücklichen Performance" trotz der Verwerfungen auf dem chinesischen Markt die Rede. Die US-Bank stuft Schindler weiterhin mit "Overweight" ein; UBS, Vontobel und ZKB halten hingegen an ihren "Marktgewichten"-, "Hold"- und "Neutral"-Einstufungen fest.

Negatives ist nur wenig zu hören: Etwas "besorgniserregend" sei, dass das Management von einer weiteren Abschwächung der Marktbedingungen in China spreche, heisst es etwa bei Vontobel.

rw/ys