STOCKHOLM (dpa-AFX) - Trotz des Ausstands bei der angeschlagenen skandinavischen Fluggesellschaft SAS haben die streikenden Piloten angeboten, gestrandete Charter-Reisende nach Hause zu fliegen. Die Ausnahme solle einige Wochen lang für abgelegenere Reiseziele gelten, von denen aus es keine alternative Rückreise gebe, hieß es in einer Mitteilung am Donnerstag. Die Piloten wollen allerdings keine Passagiere zu Urlaubszielen fliegen, weil diese dann später in einer ähnlichen Situation landen könnten.

Im Gegenzug fordern die Piloten SAS dazu auf, die "Aussperrung" aufzugeben, den die Fluggesellschaft gegen sie gerichtet habe. Die schwedische Pilotenvereinigung wirft dem Unternehmen vor, die Pandemie genutzt zu haben, um fast die Hälfte der Piloten mit einem vereinbarten Recht auf Wiedereinstellung zu entlassen, dieses Recht aber außer Kraft gesetzt zu haben.

"Wir gehen auch davon aus, dass SAS seiner Verantwortung gerecht wird, indem es nicht mit Hilfe anderer Fluggesellschaften oder Streikbrecher neue Passagiere zu diesen Zielen fliegt", hieß es in der Mitteilung weiter. Von dem Pilotenstreik nach gescheiterten Schlichtungsgesprächen sind nach SAS-Angaben täglich 30 000 Passagiere betroffen./wbj/DP/mis