Von Hans-Joachim Koch

Frankfurt (Dow Jones)--Die Stiftung des SAP-Aufsichtsratsvorsitzenden Hasso Plattner wird sich als Co-Investor des Joint Ventures (JV) des Softwarekonzerns mit der Münchener Beteiligungsgesellschaft Dediq zurückziehen und einen Ersatzinvestor suchen. Sie begründet dies mit den "öffentlich und anonym vorgebrachten Zweifel und Anschuldigungen" und dem Bestreben, Schaden von SAP und der Stiftung abzuwenden. Die HPF ist einer der größten SAP-Aktionäre.

Bei der Bekanntgabe des unter SAP Fioneer firmierenden JV war das Engagement der Stiftung nicht offengelegt worden, es wurde erst im Mai bekannt. Zunächst war nur die Rede von weiteren, namentlich aber nicht genannten Investoren. In den nächsten Jahren will Dediq nach damaligen Aussagen zusammen mit diesen Partnern über 500 Millionen Euro in SAP Fioneer investieren. Das JV soll Branchenlösungen für die Finanzindustrie liefern. Die bislang bestenfalls in Fachkreisen bekannte Beteiligungsgesellschaft hält 80 Prozent, der Rest liegt bei SAP.

Die Stiftung verweist jetzt darauf, dass "nach erneuter Bestätigung der Compliance und Fairness der Investition in SAP Fioneer durch unabhängige externe Experten" die Suche nach einem Ersatzinvestor laufe. Sie betont, "mit der passiven Mitfinanzierung" des Dediq-Investments in SAP Fioneer "weder gegen geltendes Recht noch Compliance-Vorschriften verstoßen" zu haben.

Die geäußerte Kritik nannte die HPF "in hohem Maße irritierend und bisweilen absurd". Sie könne aber nicht ignoriert werden, weshalb sich die Stiftung und der Stifter zu diesem Schritt entschlossen hätten.

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DJG/smh/mgo

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July 01, 2021 03:03 ET (07:03 GMT)