FRANKFURT (Dow Jones)--Mit fallenden Kursen an Europas Aktienmärkten rechnen Händler am Freitag. Die Märkte müssen weiter mit den Konsequenzen des extremen Inflationsanstiegs und seinen Folgen kämpfen. Vor allem in den USA äußern sich Zentralbanker immer aggressiver zu den Gegenmaßnahmen. So sagte Fed-Mitglied Charles Evans, dass die aufgeblähnte Bilanz der Notenbank schneller als erwartet zurückgefahren werden könnte und Christopher Waller brachte eventuell sogar bis zu fünf Zinserhöhungen statt der bisher vom Markt erwarteten drei bis vier ins Spiel.


   Zinssensible Techwerte sind angeschlagen 

Entsprechend gerieten an Wall Street die zinsempfindlichen Techwerte unter Druck und ließen den Nasdaq-Composite-Index um 2,5 Prozent einbrechen. "Die Vorlagen von der Nasdaq sind grottig", sagt ein Händler. Bei Einzelwerten sehe es noch viel düsterer aus und die Marktbreite sei extrem schwach. "Bisher haben die marktschweren Titel das verdeckt", so der Händler. Der DAX wird zur Eröffnung bei 15.916 Punkten erwartet nach einem Schluss von 16.032, für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn bei 4.276 ab nach 4.316.

Für das Kontrastprogramm dürfte am Nachmittag EZB-Chefin Christine Lagarde mit einer Rede sorgen. Sollte sie hier nicht ausdrücklich auf die globale Inflationsexplosion und ihre Folgen eingehen, dürften die Zweifel am Willen der Notenbank zur Inflationsbekämpfung noch größer werden. Dazu kommen am Abend weitere Reden von den Fed-Mitgliedern Patrick T. Harker und John Williams und erneute Preisdaten aus den USA: Diesmal wird über den Anstieg der Import-Export-Preise berichtet.

Überwiegend gut fallen die ersten Kommentare zu den vorläufigen Zahlen von SAP aus. Vor allem das Wachstum und die Profitabilität des Cloud-Geschäfts stünden im Fokus. Hier sei das Wachstum im vierten Quartal zwar stark ausgefallen, die Marge liege aber leicht unter Erwartung. Im Ausblick auf 2022 fange SAP dies aber wieder auf und sieht ein beschleunigtes Wachstum. Als "Sahnehäubchen" zu den Zahlen komme ein kleiner Aktienrückkauf über 1 Milliarde Euro hinzu.

Mit steigenden Kursen auch bei DWS rechnen Händler. Der Vermögensverwalter konnte höher als erwartete Einnahmen aus Performance- und Transaktionsgebühren einfahren als erwartet. Entsprechend liegen die vorläufigen Zahlen zum vierten Quartal über Markterwartung und wurden vorgezogen veröffentlicht. Am 27.Januar folgt dann der komplette Datensatz und die Jahreszahlen 2021.


   Wacker Chemie mit besseren Eckdaten 

Nach oben mit den Kursen könnte es auch bei Wacker Chemie gehen. Die Eckdaten zu den Geschäftszahlen 2021 liegen über Erwartung. Beim Jahresgewinn wurde sowohl die obere Spanne der eigenen Schätzungen als auch der Analystenkonsens übertroffen. "Wenn ein Unternehmen wegen noch besserer Gewinne die Zahlen vorzieht, hat das die Börse immer gefeiert", kommentierte ein Händler.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:30  % YTD 
EUR/USD           1,1471      +0,3%     1,1442     1,1469  +0,9% 
EUR/JPY           130,83      -0,3%     131,17     130,83  -0,0% 
EUR/CHF           1,0435      -0,2%     1,0939     1,0435  +0,6% 
EUR/GBP           0,8349      +0,0%     0,8347     0,8348  -0,6% 
USD/JPY           114,05      -0,5%     114,66     114,08  -0,9% 
GBP/USD           1,3738      +0,2%     1,3707     1,3738  +1,5% 
USD/CNH           6,3626      -0,0%     6,3627     6,3627  +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        43.308,58      -1,3%  43.877,53  43.352,30  -6,3% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          82,32      82,64      -0,4%      -0,32  +9,5% 
Brent/ICE          84,29      84,67      -0,4%      -0,38  +8,2% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.817,28   1.825,97      -0,5%      -8,69  -0,7% 
Silber (Spot)      23,13      23,16      -0,1%      -0,03  -0,8% 
Platin (Spot)     978,01     981,88      -0,4%      -3,87  +0,8% 
Kupfer-Future       4,54       4,58      -0,9%      -0,04  +1,7% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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January 14, 2022 02:04 ET (07:04 GMT)