Deutsche Telekom, Ionos und die IT-Tochter der Schwarz Gruppe werden laut einem Bericht der deutschen Zeitung Tagesspiegel jeweils eigene Interessenbekundungen für ein KI-Datenverarbeitungszentrum bei der EU einreichen, nachdem sie sich nicht auf ein gemeinsames Konzept einigen konnten.
Die Europäische Kommission hat in diesem Jahr Pläne vorgestellt, mit denen 20 Milliarden US-Dollar für den Bau von KI-Rechenzentren bereitgestellt werden sollen, um zu den USA und China aufzuschließen.
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbarten Bundeskanzler Friedrich Merz' Konservative und die Sozialdemokraten, dass mindestens eines dieser Zentren in Deutschland entstehen soll.
Im Mai hatte die Deutsche Telekom bekannt gegeben, gemeinsam mit SAP, dem Webhosting-Anbieter Ionos und dem nicht börsennotierten Einzelhändler Schwarz EU-Unterstützung für den Bau einer sogenannten ,,KI-Gigafactory" zu suchen - einer speziell auf die enormen Rechenanforderungen künstlicher Intelligenz ausgerichteten Einrichtung.
Laut Tagesspiegel ist SAP jedoch nicht mehr an der Bewerbung beteiligt.
SAP äußerte sich nicht konkret zu dem Verfahren und erklärte lediglich, man strebe ,,keine Rolle als Betreiber oder Investor im Zusammenhang mit KI-Gigafactories" an.
,,Stattdessen prüfen wir, wie wir unsere Stärken als Technologie- und Softwareanbieter in potenzielle zukünftige KI-Gigafactory-Projekte in Deutschland und Europa einbringen können", sagte ein SAP-Sprecher.
Ionos teilte Reuters mit, dass die am Freitag in Brüssel eingereichte Bewerbung lediglich eine erste Interessenbekundung sei. Ein offizieller Antrag werde später im Jahr gemeinsam mit ,,Partnern" eingereicht.
Die Schwarz Gruppe wollte nicht kommentieren, ob sie eine eigene Bewerbung einreicht, erklärte aber: ,,Sollte ein deutsches Konsortium gebildet werden, sind alle aufgefordert, zur Realisierung der schnellsten, zuverlässigsten und überzeugendsten KI-Gigafactory beizutragen."
Die Deutsche Telekom war für eine Stellungnahme gegenüber Reuters nicht erreichbar.