FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen drehen bei ruhigem Geschäft am Donnerstagmittag leicht ins Plus. Etwas Unterstützung kommt aus China. Dort haben die sechs größten staatlichen chinesischen Banken laut der "FT" auf Weisung der Regierung in Peking am Donnerstag ihre Einlagensätze gesenkt. "Nach oben hat es der deutsche Leitindex ohne neue und überzeugte Käufer allerdings schwer. Und diese dringend notwendigen Käufer werden ohne neue positive Nachrichten kaum in den Markt kommen", heißt es bei QC Partners. Im Handel rechnet man mit einem zurückhaltenden Geschäft bis zu den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank und der Fed in der kommenden Woche. Zinserwartungen nach kanadischem Zinsschritt gestiegen Die Zinserwartungen sind nach der überraschenden Anhebung der Leitzinsen in Kanada am Vortag derweil wieder gestiegen. Die kanadische Notenbank hat den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,75 Prozent erhöht - das höchste Niveau seit 2001. Laut der Deutschen Bank preisen die Märkte nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 35 Prozent nach zuvor 19 Prozent einen Zinsschritt durch die Fed am kommenden Mittwoch ein. Das Zinsniveau im Dezember wird nun bei 5,03 Prozent gesehen, das heißt die Anleger verabschieden sich zusehends von der Idee, dass die US-Notenbank in der zweiten Jahreshälfte die Zinsen senken werde. Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 15.996, der Euro-Stoxx-50 legt 0,2 Prozent auf 4.298 zu.

Das Geschäft verläuft an Fronleichnam erwartungsgemäß ruhig. Neue Impulse könnten am ehesten noch von den Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe am Nachmittag ausgehen. Sie könnten noch einmal Hinweise auf die Lage am US-Arbeitsmarkt vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am kommenden Mittwoch geben.

Auf der Verliererseite oben steht der Stoxx-Index der Technologie-Aktien mit einem Minus von 0,7 Prozent mit den gestiegenen Zinserwartungen. Im DAX fallen SAP um 0,5 Prozent. Auch ASML (-1%) fallen.


   Conti vorn 

Conti setzen sich an die Spitze der Gewinnerliste im DAX mit einem plus von 2,9 Prozent. "Dass sie anspringen, war nur eine Frage der Zeit", so ein Marktteilnehmer. Nachdem die Autotitel schon losgelaufen seien, sollten nun auch langsam die Zulieferer wiederentdeckt werden. BMW gewinnen 1,7 Prozent und VW 2,2 Prozent. Positiv für den Autosektor, der mit Aufschlägen von 1,8 Prozent die Gewinnerliste in Europa anführt, wird die Aussicht auf neue Stimulierungsmaßnahmen aus China gesehen.

Airbus hat im Mai 63 Flugzeuge an 36 Kunden ausgeliefert, so viele wie noch in keinem anderen Monat seit Jahresbeginn. Damit wurden in diesem Jahr nun 244 Maschinen an Kunden übergeben, wie der europäische Flugzeugbauer mitteilte. Airbus liegt damit allerdings noch weit hinter seinem Auslieferungsziel von 720 Maschinen im Gesamtjahr 2023 zurück. Der Kurs kann hiervon indes nicht profitieren - die Aktie verliert 0,7 Prozent.


   Thyssenkrupp liegen weiter gut im Markt 

Thyssenkrupp liegen mit Aufschlägen von 2,2 Prozent weiter gut im Markt. Wie am Vortag bekannt wurde, soll Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) für die indische Marine konventionelle U-Boote konstruieren. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt bei einem Besuch von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zwischen dem deutschen Schiffbauer und der indischen Werft Mazagon Dock Shipbuilders unterzeichnet. Das Volumen soll laut "FT" bei rund 5 Milliarden Euro liegen.


=== 
Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.297,62        +0,1%          5,71         +13,3% 
Stoxx-50                3.974,53        -0,1%         -3,51          +8,8% 
DAX                    15.997,91        +0,2%         37,35         +14,9% 
MDAX                   27.202,07        +0,2%         61,60          +8,3% 
TecDAX                  3.197,95        -0,5%        -15,47          +9,5% 
SDAX                   13.405,42        -0,0%         -4,57         +12,4% 
FTSE                    7.619,91        -0,1%         -4,43          +2,3% 
CAC                     7.223,58        +0,3%         20,79         +11,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,47                      +0,01          -0,10 
US-Zehnjahresrendite        3,81                      +0,02          -0,07 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Do, 8:02 Uhr  Mi, 17:05 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0727        +0,3%        1,0711         1,0707   +0,2% 
EUR/JPY                   150,00        +0,0%        149,82         149,67   +6,9% 
EUR/CHF                   0,9759        +0,2%        0,9742         0,9717   -1,4% 
EUR/GBP                   0,8610        +0,1%        0,8607         0,8594   -2,7% 
USD/JPY                   139,83        -0,2%        139,88         139,79   +6,6% 
GBP/USD                   1,2461        +0,2%        1,2443         1,2459   +3,0% 
USD/CNH (Offshore)        7,1440        -0,0%        7,1470         7,1365   +3,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                26.457,46        +1,1%     26.361,66      26.377,32  +59,4% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  72,99        72,53         +0,6%          +0,46   -8,6% 
Brent/ICE                  77,48        76,95         +0,7%          +0,53   -7,5% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  29,46        26,33        +11,9%          +3,13  -66,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.945,71     1.940,56         +0,3%          +5,15   +6,7% 
Silber (Spot)              23,69        23,48         +0,9%          +0,22   -1,2% 
Platin (Spot)           1.018,60     1.022,50         -0,4%          -3,90   -4,6% 
Kupfer-Future               3,75         3,76         -0,1%          -0,00   -1,7% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

June 08, 2023 07:11 ET (11:11 GMT)