POTSDAM (dpa-AFX) - Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hat nach dem Hackerangriff auf eine Schulplattform von einer kriminellen Handlung gesprochen. "Also ehrlicherweise: Vor Hackerangriffen aus dem Ausland ist überhaupt niemand geschützt", sagte sie am Dienstag im rbb-Inforadio. "Das kann passieren. Da wird mit Hochdruck dran gearbeitet, um das zu beseitigen."

Die Schul-Cloud des Hasso-Plattner-Instituts war Ziel eines Hackerangriffs geworden. Wegen eines DDoS-Angriffs kam es zu "kurzzeitigen Ausfällen", wie eine Sprecherin des Instituts bestätigte. Bei solchen Angriffen wird eine Seite von vielen Computern gleichzeitig angefragt und damit blockiert.

Sie hätten die Probleme bis Montagabend in den Griff bekommen, sagte die Sprecherin am Dienstagmorgen. "Momentan läuft alles stabil." Solche Attacken kämen immer mal wieder vor, die Massivität von Montag sei allerdings eine Ausnahme. Die Schul-Cloud wird in Brandenburg von Hunderten Schulen für den Distanzunterricht genutzt, aber auch in Berlin und anderen Bundesländern eingesetzt.

Zur technischen Aufrüstung an Schulen sagte Ernst, die Schüler und Lehrkräfte hätten deutlich dazugelernt. "Aber ich sage sehr deutlich: Was man fünf oder acht Jahre im Bereich Digitalisierung an Schulen nicht gemacht hat, holt man nicht in neun Monaten auf." Sie sprach von einer Aufholjagd: Im März hätten 50 Schulen in Brandenburg die Lernplattform genutzt - nun seien sie bei 570./kil/DP/stw