FRANKFURT (dpa-AFX) - Technologiewerte und Aktien von Pandemiegewinnern haben am Montag wieder den Rückzug angetreten. Nachlassende Zinssorgen im Zuge eines enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichts hatten ihnen am Freitag noch Auftrieb gegeben. Zum Wochenauftakt jedoch war der europäische Technologiesektor mit minus 1,1 Prozent wieder europaweit der schwächste.

Nicht einmal zwölf Handelsstunden habe es gedauert, bis die Zinsen wieder das Niveau von vor der Veröffentlichung der weit unter den Erwartungen ausgefallenen US-Arbeitsmarktzahlen erreicht hätten, kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die schlechten Jobdaten vom Freitag seien kein Freifahrtschein für eine zeitlich unbegrenzte ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve.

Technologie-Unternehmen machen für gewöhnlich höhere Zinsen besonders zu schaffen, weil sie viel Geld für Wachstum und Investitionen benötigen. Steigen die Zinsen, steigen auch die Kosten ihrer Finanzierungen.

Im schwachen Umfeld für Techwerte, die während der Pandemie lange als besondere Profiteure der Digitalisierungsbewegung galten, büßten die Papiere des Essenslieferdienstes Delivery Hero im Dax zuletzt 2,2 Prozent ein, während die Anteile des Chipherstellers Infineon und des Softwarekonzerns SAP bis zu 1,6 Prozent verloren.

Auch unter den deutschen Nebenwerten erwischte es am Montag viele Corona-Gewinneraktien. Im MDax verbilligten sich die Aktien der Shop Apotheke um 1,6 Prozent. Im SDax waren die Anteile der Online-Händler Home24, Westwing und Global Fashion Group mit Verlusten von teils annähernd fünf Prozent sehr schwach./ajx/tih/fba