FRANKFURT (dpa-AFX) - Profitabilitätssorgen haben zur Wochenmitte die Aktien der beiden im MDax notierten Softwarekonzerne Teamviewer und Software AG schwer belastet. Im ersten Fall gingen sie auf eine Abstufung durch die US-Bank JPMorgen zurück, im zweiten auf eine enttäuschende Margenprognose.

Teamviewer sackten am späten Mittwochvormittag um 7,8 Prozent auf 11,88 Euro ab, Software AG erwischte es mit minus 13,8 Prozent auf gut 22 Euro noch schlimmer. Damit waren die Aktien die schwächsten im Index der mittelgroßen Werte, der um rund 0,2 Prozent vorankam. Die Anteilsscheine des Software-Riesen SAP fielen im prozentual unveränderten Dax um 0,4 Prozent.

Die Prognosen der Software AG für 2023 implizierten deutlich niedrigere Marktschätzungen für den bereinigten operativen Gewinn (Ebita), schrieb Analyst Toby Ogg von JPMorgan. Dies sei steigenden Kosten und strategischen Investments geschuldet. Der Experte wollte nicht ausschließen, dass die Nachrichten der Software AG die Branche europaweit belasten könnten und nannte hier ausdrücklich noch die französische Dassault Systems, die sich davon an der Euronext mit einem Zuwachs von zuletzt 1,2 Prozent gleichwohl nicht beeindrucken ließen, sowie die deutsche Teamviewer.

Letztere stufte Ogg obendrein von "Neutral" auf "Underweight" ab und senkte das Kursziel von 12 auf 11 Euro. Steigende Investitionen des auf Computerfernwartung spezialisierten Unternehmens drohten die Profitabilität zu schmälern, schrieb der Analyst in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Die Markterwartungen an das laufende Jahr seien zu optimistisch. Zudem setzte Ogg die Aktien auf eine Negativliste mit Blick auf die in Kürze anstehenden Geschäftszahlen des Unternehmens.

Bei der Software AG bezeichnete Analyst Sven Merkt von der britischen Investmentbank Barclays den operativen Gewinnausblick für 2023 als schwach. Im Mittelwert der Spanne liege dieser 15 Prozent unter den Konsensschätzungen - trotz eines Restrukturierungsprogramms, das 2023 bis zu 35 Millionen Euro an Einsparungen bringen solle. Merkt beließ seine Einstufung auf "Underweight".

"Nicht überzeugend", beschrieb zudem ein Händler den Ausblick der Darmstädter. Die Margenprognose dürfte erheblich auf den Erwartungen an den Gewinn und den freien Barmittelfluss lasten.

Die Kursverluste am Mittwoch ließen die Papiere der Software AG zurückfallen auf den tiefsten Stand seit Anfang November. Dabei rissen sie zugleich die charttechnisch relevante 50- und 100-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend. Teamviewer markierten den tiefsten Kurs seit Ende November und rutschten ebenfalls unter die 50-Tage-Linie./ajx/mis