Pratteln (awp) - Nach den vielen Rückschlägen der letzten Jahre könnte 2022 für das Biotechunternehmen Santhera eine Trendwende bringen. Diesen Optimismus verbreitete zumindest das Management-Team um CEO Dario Eklund an einer Investorenveranstaltung am Mittwoch.

"Wir erwarten von der US-Gesundheitsbehörde FDA spätestens Ende 2022 eine Entscheidung über den Zulassungsantrag für Vamorolone", kündigte Eklund während des Calls an. Der Antrag werde in den ersten Monaten des kommenden Jahres gestellt, wobei man angesichts der Indikation dann auf eine beschleunigte Prüfung setze. Vamorolone soll nämlich zur Behandlung der erblichen Muskelerkrankung Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) eingesetzt werden, an der fast ausschliesslich Knaben erkranken. In der EU soll der Antrag dann gegen Mitte 2022 gestellt werden.

Ernstzunehmende Umsätze mit dem Mittel dürften dann aber wohl erst ein Jahr nach der Markteinführung zu erwarten sein, beugt der CEO einem zu grossen Optimismus vor. Für die USA werde man aber nun das 60/60 Programm starten, mit dem in den kommenden 60 Wochen etwa 60 Mitarbeitende eingestellt werden sollen. "Es können aber auch weniger sein, sollte unsere Finanzlage das erfordern", so Eklund.

Denn vor 2025 ist nicht mit einem Break-Even zu rechnen. Vielmehr dürfte Santhera bis dahin nochmals einen Finanzierungsbedarf von 100 Millionen Franken haben. Dass die jüngsten Finanzierungsrunden nicht allen Investoren gefallen haben, sei ihm klar. "Einer der Gründe für unsere tiefe Marktkapitalisierung ist die starke Verwässerung der zahlreichen Finanzierungsrunden", strich der Manager heraus. "Ein weiterer Grund ist die Enttäuschung vieler Investoren angesichts der Pipelinerückschläge."

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