PARIS (awp international) - Der Pharmakonzern Sanofi treibt seinen Konzernumbau weiter voran. Unter dem Namen Euroapi bringen die Franzosen ihren neu geschmiedeten Spezialisten für aktive pharmazeutische Wirkstoffe (API) für einen etwaigen Börsengang in Stellung. Sanofi will nach diesem Schritt noch als Minderheitsaktionär mit einem Anteil von rund 30 Prozent bei Euroapi im Boot bleiben, sagte Philippe Luscan, Executive Vice President, Global Industrial Affairs am Dienstag laut einer Konzernmitteilung.

Sanofi hatte die Gründung eines eigenständigen API-Unternehmens bereits vor rund einem Jahr angekündigt. Unter dem Dach von Euroapi werden Sanofis Vermarktungs- und Entwicklungskapazitäten für aktive pharmazeutische Wirkstoffe mit sechs europäischen Produktionsstandorten unter anderem in Frankreich, Deutschland und Grossbritannien verschmolzen. Mit einem geschätzten Umsatz von rund einer Milliarde Euro im Jahr 2022 wäre Euroapi mit rund 3200 Mitarbeitern der zweitgrösste API-Anbieter weltweit, hiess es weiter. Abhängig von den Marktbedingungen wird der Börsengang unverändert für 2022 an der Pariser Euronext erwogen.

Erst zu Wochenbeginn hatte Sanofi einen Milliardendeal perfekt gemacht: Der Konzern kauft für bis zu 1,45 Milliarden Dollar (1,19 Mrd Euro) den britischen Antikörper-Spezialisten Kymab. Die Übernahme gilt als weiterer Schritt in der Neuausrichtung des Unternehmens, mit der sich Sanofi verstärkt auf Krebstherapien, Immunkrankheiten und Impfstoffe konzentrieren will./tav/men/he