Die Halbleitersparte sprang auch im dritten Quartal fürs weiterhin strauchelnde Smartphonegeschäft in die Bresche. Rege Verkäufe von Chips an Rechenzentren und eine effizientere Produktion ließen den Betriebsgewinn des südkoreanischen Branchenprimus nach vorläufigen Zahlen im dritten Quartal um ein Fünftel auf bisher nie erreichte 17,5 Billionen Won (umgerechnet 13,4 Milliarden Euro) klettern. Allerdings droht Samsung ein jähes Ende der Rekordjagd. Zuletzt gaben die Preise für einige Chips deutlich nach. Experten rechnen damit, dass es Samsung von nun schwer fallen dürfte, Bestmarken zu setzen - zumal auch eine unmittelbare Erholung des Handygeschäfts unwahrscheinlich ist.

"Fallende Halbleiterpreise werden Druck auf die Gewinne ausüben, während die Smartphone-Verkäufe nicht zufriedenstellend sein werden und weiterhin die Margen behindern", sagte Analyst Song Myung Sup von HI Investments& Securities. Samsung hängt stark vom Chipgeschäft ab, mit dem der Konzern fast vier Fünftel seines Betriebsgewinns verdient. Experten rechnen vor allem im kommenden Jahr mit Auswirkungen der sinkenden Preise. Die Samsung-Aktie stieg an der Seouler Börse leicht, während der Gesamtmarkt im Minus lag.

Einen Einblick auf die Entwicklung der Handysparte gaben die Südkoreaner nicht. Samsung veröffentlicht erst Ende Oktober detaillierte Zahlen zum Geschäft, das ein breites Sortiment von Fernsehern, Hausgeräten, Bildschirmen, Handys und Chips umfasst. Bekannt ist allerdings, dass vor allem die günstigere Konkurrenz aus China wie Xiaomi, Huawei und Oppo dem Weltmarktführer immer stärker zusetzen. Samsung will nun mit neuen Modellen mit beweglichen Bildschirmen zurück in die Schlagzeilen. Analyst Park Sung Soon von BNK Securities glaubt zwar, dass sich der Konzern damit auch im Vergleich zu Apple als Innovationstreiber etablieren könnte. Aber den Absatz werden diese Modelle seiner Meinung nach nicht groß treiben.