"Das gesamte Jahr wird gut, aber das erste Quartal schwach", kündigte Vorstandschef Peter Wennink am Mittwoch an. Einige Kunden des weltweit größten Herstellers von Lithographiemaschinen zur Halbleiterherstellung hätten ihre Bestellungen auf die zweite Jahreshälfte verschoben. Daher rechne er in den ersten drei Monaten mit einem Umsatzrückgang auf 2,1 Milliarden Euro nach 2,3 Milliarden vor Jahresfrist. ASML ist der erste größere Konzern aus der Chip-Industrie, der seine Bücher öffnet. Am Abend folgt Texas Instruments, am Donnerstag Intel.

Im zweiten Halbjahr dürften sich dann Umsatz und Renditen wieder besser entwickeln. Anders als Apple berichtete Wennink über eine "solide" Nachfrage in China. Apple hatte zuletzt erstmals seit der Einführung des iPhones vor mehr als zehn Jahren seine Umsatzprognose verfehlt. Zu den Problemen im abgelaufenen Quartal verwies der US-Technologieriese auf schwache Geschäfte in China.

ASML verbuchte derweil im vierten Quartal einen Anstieg des Nettogewinns auf 788 (Vorjahr: 643) Millionen Euro und legte beim Umsatz um etwa ein Fünftel auf 3,14 Milliarden Euro zu. Damit übertraf der Chip-Ausrüster die Expertenschätzungen. Mit einem Auftragseingang von knapp 1,6 Milliarden Euro verfehlten die Niederländer die Markterwartungen in Höhe von 2,53 Milliarden dagegen deutlich. "Unsere Kunden haben Ende des vierten Quartals auf die nachlassende Nachfrage in ihren Endmärkten reagiert und die Lieferungen einiger Produkte vom ersten Halbjahr 2019 in das zweite Halbjahr verschoben, um Angebot und Nachfrage auszugleichen", sagte Wennink. Es sei aber zu erwarten, dass die Chiphersteller auch in diesem Jahr in neue Kapazitäten investieren werden. ASML baut Maschinen für Chipproduzenten wie Samsung und Intel.