Der Boom kabelloser Minikopfhörer für Smartphones von Apple und Samsung und der Rückkauf des traditionellen Batteriegeschäfts treiben das Wachstum von Varta.

Das Traditionsunternehmen aus dem schwäbischen Ellwangen erwartet deshalb einen noch stärkeren Anstieg von Jahresumsatz und Gewinn als bisher. Der Umsatz werde sich auf 810 bis 830 Euro mehr als verdoppeln, teilte Varta mit. Der Betriebsgewinn soll ähnlich stark auf 210 bis 215 Millionen Euro zulegen. Bisher hatte der Vorstand Erlöse von bis zu 800 Millionen Euro und einen Gewinn von maximal 185 Millionen Euro erwartet.

Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz um 158 Prozent auf 391 Millionen Euro, wie Varta am Freitag mitteilte. Der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebitda) stieg sogar um 174 Prozent auf 102 Millionen Euro. Der Überschuss verdoppelte sich auf 40 Millionen Euro. Einen großen Teil des Wachstums steuerte zwar das Geschäft mit klassischen Haushaltsbatterien bei, das Varta nach der Zerschlagung des Konzerns vor rund zwei Jahrzehnten nun im vergangenen Jahr zurückgekauft hatte. Doch auch im bisherigen Geschäft ohne die Übernahme legte der Umsatz um 67 Prozent zu.

Varta produziert wiederaufladbare Lithium-Ionen-Zellen für Smartphone-Kopfhörer, Knopfzellen für Hörgeräte und Energiespeicher für private Photovoltaikanlagen. Während das Geschäft mit Starterbatterien für Autos schon lange nicht mehr zum Konzern gehört, hält sich Varta einen Einstieg ins Geschäft mit Batterien für Elektrofahrzeuge offen. Der Bund, Bayern und Baden-Württemberg unterstützen den Ausbau der Batteriezellfertigung bei dem schwäbischen Hersteller mit 300 Millionen Euro.

Trotz der optimistischen Prognose gab die Varta-Aktie im SDax um sechs Prozent nach. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem der Kurs allein seit Monatsbeginn um rund ein Drittel zugelegt hatte.