Im abgelaufenen Quartal stiegen die Erlöse um zwei Prozent auf 83 Milliarden Dollar, wie der iPhone-Hersteller am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Das lag über den Erwartungen von Analysten. Finanzchef Luca Maestri zufolge ist im laufenden Quartal sogar ein stärkeres Wachstum möglich. Die Apple-Aktie kletterte nachbörslich mehr als drei Prozent. Beobachter hatten vermutet, dass sich Verbraucher beim Einkauf von teuren Apple-Produkten stärker zurückhalten könnten.

Maestri sagte Reuters, die Nachfrage nach iPhones habe sich nicht abgeschwächt. Die Abhängigkeit von dem Dauerbrenner ist bei Apple weiterhin groß: Im dritten Geschäftsquartal zum 25. Juni stiegen die iPhone-Erlöse um fast drei Prozent auf knapp 40,7 Milliarden Dollar und damit fast die Hälfte des Umsatzes. Laut Maestri wirkt sich der Wirtschaftseinbruch auf die Werbeeinnahmen aus sowie auf die Verkäufe von Accessoires, zu denen Apple Produkte wie Kopfhörer und AirTags zählt, sowie den Lautsprecher Home Pod. "Glücklicherweise haben wir ein breites Portfolio, weswegen wir das navigieren können", sagte Maestri. Analyst Runar Bjorhovde vom Marktbeobachter Canalys erklärte: "Apple hat eine gewisse Robustheit, die es dem Unternehmen ermöglicht, weniger belastet zu sein als Konkurrenten." Allerdings ist auch der Smartphone-Primus Samsung Electronics vergleichsweise optimistisch für die Nachfrage nach Handys in der zweiten Jahreshälfte.

Die lange Zeit gravierenden Lieferketten-Probleme nehmen Maestri zufolge ab. Allerdings würden sie bei den Mac-Computern und iPads weiterhin eine Rolle spielen. Im abgelaufenen Quartal seien dem Konzern dadurch weniger als vier Milliarden Dollar an Einnahmen verloren gegangen - weniger als ursprünglich erwartet.

Trotz der weiterhin hohen Abhängigkeit vom iPhone sind auch andere Apple-Geräte bei Verbrauchern gefragt. Die Mac-Computer profitierten lange vom Trend zum hybriden Arbeiten zwischen Büro und heimischem Arbeitszimmer, mussten aber jüngst einen Einbruch hinnehmen. Der Mac-Umsatz fiel knapp zehn Prozent und lag deutlich unter den Erwartungen. Das Dienste-Geschäft hingegen legte weiter zu. Mittlerweile kommt Apple auf 860 Millionen Bezahlkunden über seine verschiedenen Plattformen - nach 825 Millionen im Vorquartal.

(Bericht von Stephen Nellis, Nivedita Balu, Paresh Dave und Nadine Schimroszik, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)