SALZGITTER (awp international) - Der Stahlkonzern Salzgitter muss seine Risikovorsorge unter anderem wegen einer zu erwartenden Kartellstrafe erhöhen. Darum senke das SDax-Unternehmen seine Ergebnisprognose deutlich, teilte es am Donnerstag überraschend mit. Nun werde für 2019 ein Verlust vor Steuern im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet, teilte der Stahlkonzern am Donnerstag überraschend mit. Zuvor ging Salzgitter noch von einem Gewinn vor Steuern zwischen 125 und 175 Millionen Euro aus. Neben der drohenden Kartellstrafe belaste auch ein noch zu bestimmender Restrukturierungsaufwand für ein bald startendes Sparprogramm.

Die Aktie geriet nach der Mitteilung unter Druck und liegt 2,8 Prozent im Minus.

Salzgitter befinde sich "in weit fortgeschrittenen Gesprächen" mit dem Bundeskartellamt. Dabei gehe es um mutmassliche Kartellabsprachen bei Grobblech und Flachstahlerzeugnissen, hiess es weiter. Die Vorgänge lägen schon einige Jahre zurück, erklärte ein Sprecher auf Nachfrage. Das Verfahren des Bundeskartellamts laufe auch schon seit vielen Jahren.

Salzgitter gehe davon aus, die Verfahren "zeitnah einvernehmlich" beenden zu können. Deshalb werde die im Jahresabschluss 2018 gebildete Risikovorsorge zum 30. September um etwa 140 Millionen Euro erhöht, hiess es dazu in der Mitteilung. Der Sprecher wollte dazu keine weiteren Details nennen./stk/fba