9MQuartalsmitteilung

9 Monate 2020

2 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Salzgitter-Konzern in Zahlen

9M 2020

9M 2019

+/-

Rohstahlerzeugung

Tt

4.334,2

5.060,1

-725,9

Außenumsatz

Mio. €

5.264,3

6.637,3

-1.373,0

Geschäftsbereich Flachstahl

Mio. €

1.384,9

1.730,1

-345,1

Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl

Mio. €

530,3

630,6

-100,3

Geschäftsbereich Mannesmann

Mio. €

723,3

842,1

-118,8

Geschäftsbereich Handel

Mio. €

1.667,9

2.294,5

-626,6

Geschäftsbereich Technologie

Mio. €

853,6

1.000,9

-147,3

Industrielle Beteiligungen/Konsolidierung

Mio. €

104,2

139,1

-34,9

EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)

Mio. €

35,5

351,9

-316,4

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

Mio. €

-183,7

89,7

-273,4

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Mio. €

-224,4

40,7

-265,1

Geschäftsbereich Flachstahl

Mio. €

-94,9

84,6

-179,5

Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl

Mio. €

-64,7

-13,0

-51,8

Geschäftsbereich Mannesmann

Mio. €

-48,3

-2,9

-45,4

Geschäftsbereich Handel

Mio. €

-22,9

3,3

-26,2

Geschäftsbereich Technologie

Mio. €

-13,8

22,5

-36,3

Industrielle Beteiligungen/Konsolidierung

Mio. €

20,2

-53,9

74,1

Konzernergebnis

Mio. €

-243,0

-29,8

-213,2

Ergebnis je Aktie - unverwässert

-4,54

-0,63

-3,91

Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE)1)

%

-8,1

2,5

-10,6

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Mio. €

-96,5

77,7

-174,2

Investitionen2)

Mio. €

291,6

436,2

-144,6

Abschreibungen2)

Mio. €

-219,2

-262,2

43,0

Bilanzsumme

Mio. €

7.989,9

9.089,3

-1.099,4

Langfristige Vermögenswerte

Mio. €

4.188,8

4.159,7

29,1

Kurzfristige Vermögenswerte

Mio. €

3.801,1

4.929,6

-1.128,5

davon Vorräte

Mio. €

1.871,3

2.347,8

-476,5

davon Finanzmittel

Mio. €

339,0

455,3

-116,3

Eigenkapital

Mio. €

2.631,6

2.981,5

-349,8

Fremdkapital

Mio. €

5.358,3

6.107,9

-749,6

Langfristige Schulden

Mio. €

3.653,8

3.823,4

-169,7

Kurzfristige Schulden

Mio. €

1.704,5

2.284,5

-580,0

davon Bankverbindlichkeiten3)

Mio. €

913,2

820,2

93,0

Nettofinanzposition zum Stichtag4)

Mio. €

-498,0

-216,8

-281,2

Beschäftigte

Personalaufwand

Mio. €

-1.248,5

-1.335,7

87,3

Stammbelegschaft zum Stichtag5)

Blm.

22.785

23.562

-777

Gesamtbelegschaft zum Stichtag6)

Blm.

24.546

25.498

-952

Ausweis der Finanzdaten gemäß IFRS

  1. annualisiert
  2. ohne Finanzanlagen, ab Geschäftsjahr 2019 unter erstmaliger Anwendung des IFRS 16 für Leasingverhältnisse
  3. kurz- und langfristige Bankverbindlichkeiten
  4. inklusive Anlagen, z.B. in Wertpapieren und strukturierten Investments
  5. ohne Ausbildungsverhältnisse und ohne passive Altersteilzeit
  6. inkl. Ausbildungsverhältnisse und inkl. passiver Altersteilzeit

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 3

Ertragslage des Konzerns und seiner

Geschäftsbereiche

Ertragslage des Konzerns

Q3 2020

Q3 2019

9M 2020

9M 2019

Rohstahlerzeugung

Tt

1.381,5

1.648,0

4.334,2

5.060,1

Außenumsatz

Mio. €

1.633,4

2.111,1

5.264,3

6.637,3

EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)

Mio. €

-14,2

-1,7

35,5

351,9

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

Mio. €

-84,7

-87,6

-183,7

89,7

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Mio. €

-96,6

-104,6

-224,4

40,7

Konzernergebnis

Mio. €

-98,3

-126,2

-243,0

-29,8

Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE)1)

%

-10,9

-10,0

-8,1

2,5

Investitionen2)

Mio. €

81,7

129,6

291,6

436,2

Abschreibungen2)

Mio. €

-70,5

-85,8

-219,2

-262,2

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Mio. €

25,0

103,6

-96,5

77,7

Nettofinanzposition3)

Mio. €

-498,0

-216,8

Eigenkapitalquote

%

32,9

32,8

  1. annualisiert
  2. ohne Finanzanlagen, ab Geschäftsjahr 2019 unter erstmaliger Anwendung des IFRS 16 für Leasingverhältnisse
  3. inklusive Anlagen, z.B. in Wertpapieren und strukturierten Investments

Der Salzgitter-Konzern verzeichnete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 in einem von den erheblichen wirtschaftlichen Verwerfungen der Corona-Pandemie geprägten Marktumfeld -224,4 Mio. € Ergebnis vor Steuern (9 Monate 2019: +40,7 Mio. €). Nachdem die Tochtergesellschaften des Konzerns im zwei- ten Quartal eine verglichen mit 2019 um bis zu 70% geringere Auslastung aufwiesen, belebten sich die Auf- tragseingänge ab dem Frühsommer sukzessive. In Kombination mit den kurzfristig umgesetzten Maßnahmen zur Ergebnis- und Liquiditätssicherung verbesserten sich die Resultate der Geschäftsbereiche Flachstahl, Handel und Technologie im dritten Quartal zum Teil spürbar. Der Beitrag der nach der Equity-Methode ausge- wiesenen Beteiligung an der Aurubis AG belief sich auf 53,4 Mio. € (9 Monate 2019: 78,1 Mio. €). Der Außenumsatz reduzierte sich mengen- und preisbedingt um rund ein Fünftel auf 5.264,3 Mio. € (9 Monate 2019: 6.637,3 Mio. €). Aus -243,0 Mio. € Nachsteuerresultat (9 Monate 2019: -29,8 Mio. €) errechnen sich -4,54 € Ergebnis je Aktie (9 Monate 2019: -0,63 €) sowie -8,1% Verzinsung des eingesetzten Kapitals (9 Monate 2019: +2,5%). Die Nettofi- nanzposition (-498,0 Mio. €; 9 Monate 2019: -216,8 Mio. €) ist vor allem von der im ersten Quartal erfolgten Zahlung des Bußgeldes an das Bundeskartellamt gekennzeichnet. Die Eigenkapitalquote blieb mit 32,9% stabil (9 Monate 2019: 32,8%) und unterstreicht die weiterhin solide Bilanz des Salzgitter-Konzerns.

4 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Sondereffekte/EBT Geschäftsbereiche und Konzern

Restruk-

Impairment/

EBT ohne

EBT

turierung

Zuschreibung

Sonstiges

Sondereffekte

in Mio. €

9M 2020

9M 2019

9M 2020

9M 2019

9M 2020

9M 2019

9M 2020

9M 2019

9M 2020

9M 2019

Flachstahl

-94,9

84,6

-

-

-

-

-

-

-94,9

84,6

Grobblech/Profilstahl

-64,7

-13,0

-

-

-

-

-

-

-64,7

-13,0

Mannesmann

-48,3

-2,9

-

-

-

-

-

-

-48,3

-2,9

Handel

-22,9

3,3

-

-

-

-

-

-

-22,9

3,3

Technologie

-13,8

22,5

-

-

-

-

-

-

-13,8

22,5

Industrielle

Beteiligungen/

20,2

-53,9

-

-

-

-

-

-141,0

20,2

87,1

Konsolidierung

Konzern

-224,4

40,7

-

-

-

-

-

-141,0

-224,4

181,7

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 5

Geschäftsbereich Flachstahl

Q3 2020

Q3 2019

9M 2020

9M 2019

Auftragseingang

Tt

1.176,9

1.064,8

3.010,9

3.347,2

Auftragsbestand zum Stichtag

Tt

889,6

910,2

Rohstahlerzeugung

Tt

977,6

1.110,4

2.861,9

3.330,5

Walzstahlproduktion

Tt

773,0

990,5

2.368,2

2.755,5

Versand

Tt

1.080,8

1.120,8

3.071,0

3.438,4

Segmentumsatz1)

Mio. €

649,7

734,8

1.887,6

2.303,3

Außenumsatz

Mio. €

482,1

554,6

1.384,9

1.730,1

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Mio. €

-25,7

24,3

-94,9

84,6

  1. inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen

Entwicklung europäischer Stahlmarkt

Nachdem die Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr 2020 weltweit um 10% nachgab, setzte im dritten Quartal eine Erholung ein, die aufgrund des unterschiedlichen Infektionsgeschehens sehr heterogen verlief. Die globale Stahlin- dustrie war massiv von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Der verhältnismäßig niedrige Rückgang der Weltrohstahlproduktion von 3% in den ersten neun Monaten des Jahres ist insbesondere auf die chinesische Stahlindustrie zurückzuführen, die ihre Erzeugung schon gegen Ende des ersten Quartals nach Beendigung der regionalen Lockdown-Maßnahmen wieder steigerte und im selben Zeitraum einen Anstieg von 4% verzeichnete. Ohne den Sondereinfluss Chinas gab die Rohstahlproduktion in allen Ländern im Durchschnitt 12% nach. In Europa führte die Nachfrageentwicklung im Berichtszeitraum sogar zu einem Produktionsrückgang von knapp 20%. Mit der Belebung wichtiger Abnehmerindustrien, begannen sich auch die Abrufe von Stahlprodukten allmählich zu erholen. Die Automobilindustrie sowie weitere, konsumnähere Branchen steigerten dabei ihre Aktivitäten früher und stärker als Kunden aus der Investitionsgüterherstellung. Dies spiegelte sich in einer Zunahme der Auftragsein- gänge der europäischen Flachstahlproduzenten um knapp 50% von Mai bis Juli wider. Die im Frühjahr eingeführten Mengenkürzungen der Stahlwerke hatten zusammen mit der unerwartet schnell ansteigenden Nachfrage bei eini- gen Produkten eine vorübergehende Verknappung auf dem europäischen Stahlmarkt zur Folge. In Verbindung mit den wegen der chinesischen Stahlindustrie zwischenzeitlich stark angezogenen Erzpreisen stiegen die Erlöse ab Juli teilweise sprunghaft an und erreichten für einige Flachstahlerzeugnisse im September wieder das Preisniveau vom Jahresanfang.

Beschaffung

Eisenerz

Aufgrund des pandemiebedingten Nachfragerückgangs fiel der Erzpreis, ausgehend von rund 93 USD/dmt zu Jah- resbeginn, bis Anfang Februar unter die 80-USD-Marke. Im weiteren Quartalsverlauf bewegten sich die Notierungen zwischen 80 und 90 USD/dmt. Im April wurden die Preise in Erwartung eines überversorgten Marktes zunächst gedrückt, bevor sich die Situation im Mai umkehrte und Einschränkungen in Südafrika und Kanada durch behörd- liche Auflagen zur Eindämmung des Corona-Virus sowie dessen verstärkte Ausbreitung in Brasilien zu einem ver- ringerten Erzangebot führten. Eine anziehende Stahlproduktion in China sowie geringe Lagerbestände hatten einen hohen Zukaufbedarf zur Folge, sodass die Leitpreisnotierung bis Anfang Juni um rund 20% auf knapp über 100 USD/dmt stieg. Diese Preisentwicklung setzte sich im dritten Quartal fort. Die ungebrochen hohe Nachfrage aus China in Verbindung mit wiederkehrenden Bedarfen aus den anderen asiatischen Ländern und Europa sorgte dafür, dass die Leitpreisnotierung IODEX 62% Fe mit 130 USD/dmt CFR China Mitte September ein neues Sechs- Jahreshoch markierte. Daraufhin gab die Notierung wieder leicht nach, rangierte aber weiterhin auf einem Niveau über 120 USD/dmt. Die anfänglich befürchtete Unterversorgung des Marktes trat nicht ein. Vielmehr stabilisierten sich die Ausfuhren aus Brasilien zur Jahresmitte; Australien wird 2020 die bisher höchste Exportmenge erreichen. Dem gegenüber steht jedoch eine für dieses Jahr nicht erwartete chinesische Nachfrage, die die bisherigen Ein- schätzungen übertrifft und Hauptursache für den drastischen Anstieg des Erzpreises ist. So lag der Preis im dritten Quartal mit durchschnittlich 118 USD/dmt CFR China rund 16 USD/dmt (+16%) über dem Vorjahresquartal. Um die aus der Beschaffung resultierenden preislichen Risiken abzufedern, sichern wir definierte Eisenerzmengen durch Hedging ab.

6 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Kokskohle

Zu Beginn der COVID-19 Pandemie deckten sich viele Händler und Verbraucher mit Material ein, um auf mögli- che Ausfälle der Kohleproduktion und Lieferverzögerungen vorbereitet zu sein. Der erhöhten Nachfrage für seewärtig gehandelte Kokskohle stand zwar ein relativ stabiles Angebot gegenüber, jedoch führten wetterbe- dingte Unterbrechungen in der Logistikkette in Australien immer wieder zu Preisausschlägen. Ab Ende des ersten Quartals gaben die Notierungen bei einer schwächeren Nachfrage und einem anhaltend hohen Niveau australischer Kohleproduktion spürbar nach. Dieser Trend setzte sich im zweiten Quartal fort und dauerte bis September an. So fiel die Notierung für hochwertige Kokskohle von ihrem Jahreshöchststand im März bis Mitte August um über 50 USD/t auf 106 USD/t FOB Australien. Im Zuge einer zunehmenden chinesischen Nachfrage vor der Feiertagswoche Anfang Oktober und ebenfalls anziehender Bedarfe aus Indien und Europa erhöhten sich die Notierungen innerhalb weniger Wochen auf knapp unter 140 USD/t FOB Australien. Im Durchschnitt lag der Preis für das dritte Quartal bei 115 USD/t FOB Australien und damit rund 30% unter dem Vorjahresquar- tal. Definierte Kokskohlemengen sichern wir durch Hedging preislich ab, um die aus der Beschaffung resultie- renden Risiken abzufedern.

Geschäftsverlauf

Der Auftragseingang erholte sich im dritten Quartal deutlich und stellte annähernd das Niveau des ersten Quar- tals ein. Der Wert der ersten neun Monate 2019 wurde jedoch nicht erreicht und auch der Auftragsbestand blieb im Berichtszeitraum unter Vorjahr. Die Rohstahlproduktion und Walzstahlerzeugung blieben unter den Ver- gleichswerten, der im Spätsommer 2019 aus der Produktion genommene Hochofen ist weiterhin stillgelegt. Zwar zog der Versand aufgrund von Nachholeffekten im letzten Quartal wieder stark an, gegenüber den ersten neun Monaten 2019 wurde dennoch ein merkliches Absatzminus verzeichnet. In Verbindung mit gesunkenen Erlösen waren auch der Segment- und Außenumsatz spürbar niedriger als ein Jahr zuvor. Der Geschäftsbereich Flachstahl verbuchte einen Verlust vor Steuern in Höhe von94,9 Mio. € (9 Monate 2019: +84,6 Mio. €).

Investitionen

Der Geschäftsbereich Flachstahl führte das strategische Investitionsprojekt "Feuerverzinkung 3" fort. Mit der neuen Anlage sollen die bestehenden Feuerverzinkungskapazitäten der Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG) um rund 500 Tt pro Jahr erhöht und damit den erhöhten Kundenanforderungen nach feuerverzinkten, höher- und höchstfesten Stahlgüten Rechnung getragen werden. Der dazugehörige Hallenbau wurde im Berichtszeitraum weitestgehend abgeschlossen. Der Anlagenbau befindet sich in der Engineering-Phase, mit der Herstellung der Anlagenfundamente wurde begonnen.

Die Investition in eine Warmbandspaltanlage, die sich zurzeit in der Montagephase befindet sowie der Aus- tausch des Maschinenkopfes an der Stranggießanlage 1, unterstützen das strategische Ziel einer Weiterent- wicklung des Produktportfolios in Richtung hoch- und höchstfester Güten.

SALCOS® (SAlzgitter Low CO2 Steelmaking)

Wir nehmen mit unserem SALCOS®-Konzept eine Vorreiterrolle in Sachen Dekarbonisierung der Stahlindustrie ein. Der technische Ansatz von SALCOS® ist die direkte Vermeidung von CO2-Emissionen im Herstellungsprozess selbst, indem der bisher in der Stahlerzeugung auf Basis von Eisenerz notwendige Kohlenstoff schrittweise in neu zu bauenden Direktreduktionsanlagen durch anfangs Erdgas und später Wasserstoff ersetzt wird. SALCOS® ermöglicht - unter weitgehender Nutzung der bestehenden Produktionsanlagen nach den Konvertern im Stahlwerk - die CO2-Emissionen des Hüttenwerkes in Salzgitter bereits zur Mitte dieses Jahrzehnts um mindes- tens 25% zu senken. In der vollständigen Umsetzung bis 2050 kann sogar eine Reduzierung um 95% erzielt werden.

Mit dem Projekt "Windwasserstoff (WindH2)" Salzgitter sammelt die SZFG Betriebserfahrung in dem für SALCOS® wichtigen Themenbereich "Wasserstoff aus erneuerbaren Energien". Anfang 2021 wird im Zuge des Projektes auf dem Werksgelände der SZFG eine 2,5-Megawatt-PEM-Elektrolyseanlage (PEM = Protonen Exchange Membran) in Betrieb gehen, die den gegenwärtigen Wasserstoffbedarf am Standort Salzgitter für Glühprozesse komplett decken kann. Dies stellt einen wichtigen Baustein hin zu einer wasserstoffbasierten Stahlerzeugung dar. Im Berichtszeitraum erfolgte die Montage der notwendigen Anlagentechnik. Die Anlage soll im März 2021 in Betrieb gehen.

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 7

Zusätzlich arbeitet die Salzgitter AG gemeinsam mit der Sunfire GmbH und anderen Partnern bereits seit 2016 im EU-Forschungsprojekt "GrInHy" (= Green Industrial Hydrogen). Dabei werden neue Wege zur effizienten Wasserstoffherstellung erprobt, die künftig einen Beitrag zur CO2-reduzierten Stahlherstellung mit SALCOS® leisten könnten. Ende August wurde im Rahmen des Nachfolgeprojektes "GrInHy2.0" der weltweit leistungs- stärkste Hochtemperatur-Elektrolyseur zur energieeffizienten Wasserstofferzeugung an die SZFG ausgeliefert. Im Rahmen des Projektes wird erstmals eine Hochtemperatur-Elektrolyse mit einer elektrischen Nennleistung von 720 Kilowatt im industriellen Umfeld eingesetzt. Bis Ende 2022 soll der Elektrolyseur mindestens 13.000 Stunden in Betrieb sein und über 100 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren.

Erweiterung des Produktspektrums um grünen Flachstahl

Noch vor Ende 2020 wird der Salzgitter-Konzern ersten grünen Flachstahl in einem differenzierten Abmes- sungs- und Gütenspektrum anbieten können. Der CO2-Fußabdruck dieser Produkte wird weniger als ein Viertel des Bisherigen betragen. Um dies zu ermöglichen, wird eine der beiden Stranggießanlagen des Stahlwerks Peine für den Abguss von Brammen ausgerüstet. Mit unserem grünen Flachstahl sind wir in der Lage, uns an die Vielzahl von Kunden zu richten, denen es wichtig ist, ein physisch-real und nicht lediglich über mehr oder weniger theoretische Bilanzbetrachtungen CO2-reduziertes Erzeugnis zu erhalten.

8 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl

Q3 2020

Q3 2019

9M 2020

9M 2019

Auftragseingang1)

Tt

434,3

394,0

1.399,8

1.429,2

Auftragsbestand1) zum Stichtag

Tt

287,3

243,8

Rohstahlerzeugung

Tt

220,8

215,5

753,2

747,5

Walzstahlproduktion

Tt

452,8

427,2

1.463,6

1.502,4

Versand1)

Tt

432,3

470,1

1.449,4

1.570,5

Segmentumsatz2)

Mio. €

306,5

371,8

1.033,3

1.259,2

Außenumsatz

Mio. €

167,1

188,3

530,3

630,6

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Mio. €

-37,8

-13,5

-64,7

-13,0

  1. ohne DMU-Gruppe
  2. inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen

Marktentwicklung

Ein verhältnismäßig stabiler Auftragseingang zu Beginn des Jahres sicherte den Walzwerken eine gute Basis bis in das zweite Quartal hinein, sodass sich der Grobblechmarkt zunächst relativ robust gegenüber dem von COVID-19 beeinflussten Marktumfeld zeigte. Dennoch verursachten die Einschränkungen ab März 2020 auch im Grobblechmarkt Verzögerungen und Stornierungen bei der Auftragsvergabe. Da nur im akuten Bedarfsfall disponiert wurde, kam es vermehrt zu Produktionslücken entlang der gesamten Lieferkette. Neben dem Maschinen- und Schiffbau sowie dem Bereich Yellow Goods war der Stahlhandel mit Umsatzeinbrüchen zwischen 25 und 50% besonders stark betroffen. Der im Mai einsetzende Preisrutsch am Quartoblechmarkt hielt bis in das dritte Quartal an. Erst Ende August fand aufgrund des verringerten Angebots infolge von Som- merferien und Stillständen der europäischen Werke eine fragile Stabilisierung des sehr niedrigen Preislevels statt. Seit Mitte September gab dieser jedoch erneut nach. Auch im dritten Quartal blieben die Drittlandimporte, die das Abschmelzen der Preise in Europa beschleunigten, auf einem hohen Niveau. Hauptmengenträger war weiterhin die Ukraine mit rund 40%, gefolgt von Südkorea, Nord-Mazedonien und Russland.

Niedrige Lagerbestände und die erwartete Schrottpreissteigerung wirkten sich zunächst positiv auf die Bele- gung der Produzenten auf dem europäischen Trägermarkt aus. Bereits ab Februar war bei einer nachlassenden Nachfrage wieder ein Bestandsaufbau des lagerhaltenden Handels zu verzeichnen. Infolge der Buchungszu- rückhaltung für den Produktionsmonat März kam es zu Preissenkungen und auch in den Folgemonaten wurde aufgrund der Unsicherheiten über die weitere konjunkturelle Entwicklung nur sehr verhalten und vorsichtig bestellt. Nach den coronabedingten Stillständen führte in den ersten beiden Juniwochen die Rückkehr der süd- europäischen Produzenten auf den Markt zu einem zunehmenden Preisdruck. In der zweiten Monatshälfte stockten die Händler wegen der angekündigten Sommerstillstände der Werke zur Sicherung ihrer Lieferfähigkeit die Bestände auf. Im August wurde lediglich eine schwache Nachfrage verzeichnet, mit entsprechenden Auswir- kungen auf die Kapazitätsauslastung und Preisbildung. Durch die Kaufzurückhaltung im Vormonat und antizi- pierte Preiserhöhungen aufgrund steigender Schrottpreise zog die Nachfrage aus dem Stahlbau zum Ende des dritten Quartals an. Insgesamt zeigte sich die Bauindustrie als Hauptabnehmerbranche im Berichtszeitraum weiterhin robust. Allerdings ist die Zuversicht von Investoren und damit die Freigabe finanzieller Mittel für neue Bauprojekte zurückgegangen, was sich im weiteren Jahresverlauf auf die Produzenten auswirken wird.

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 9

Beschaffung

Stahlschrott

Der deutsche Schrottmarkt war zu Jahresanfang von steigenden Preisen geprägt, bevor diese ab Februar wie- der nachgaben. Die rückläufige Nachfrage auf dem Tiefseemarkt sowie Werksschließungen verursachten Ende des ersten Quartals einen zunehmenden Preisdruck. Im April bremste das, auch als Folge der teils massiven Drosselung der Industrieproduktion, stark gesunkene Schrottaufkommen den nachfragebedingten Preisverfall ein. In den Folgemonaten kam es zu einer leichten Gegenkorrektur. Nach einer geringfügigen Senkung im Juli wurden im weiteren Quartalsverlauf bei anziehender Nachfrage teils kräftige Preiserhöhungen verzeichnet, die vom anhaltend hohen Schrottbedarf der türkischen Stahlproduzenten gestützt wurden.

Geschäftsverlauf

Der Auftragseingang des Geschäftsbereiches Grobblech/Profilstahl erreichte in den ersten neun Monaten 2020 dank gesteigerter Mengen der Ilsenburger Grobblech GmbH (ILG) und einem stabilen Orderzulauf bei der Peiner Träger GmbH (PTG) annähernd das Niveau des Vorjahres. Im gesunkenen Auftragseingang der Mülheimer Grobblechgesellschaft spiegeln sich geringere Mengen für den Handel sowie andere Rohrwerke wider. Der Auftragsbestand kam merklich über dem Vergleichszeitraum aus, da die ILG ihren niedrigen Vorjahreswert spürbar übertraf. Die Rohstahlerzeugung erreichte den Level des Vorjahres, während die Walzstahlproduktion etwas darunterblieb. Segment- und Außenumsatz lagen bei einer verminderten Versandtonnage deutlich unter den ersten neun Monaten 2019. Der Geschäftsbereich verbuchte 64,7 Mio. € Verlust vor Steuern (9 Monate 2019:

  • 13,0 Mio. €). Dabei bewegten sich die Ergebnisse der Grobblechgesellschaften mengen- und erlösbedingt er- heblich unter der Vergleichsperiode und auch die Peiner Träger GmbH verzeichnete bei schwächeren Erlösen einen sichtbaren Rückgang. Die DEUMU Deutsche Erz und Metall-Union-Gruppe erzielte ein positives Resultat unter Vorjahr.

Investitionen

Den Schwerpunkt der Investitionen des Geschäftsbereiches Grobblech/Profilstahl bildet die Fortführung des als Teil des strategischen Wachstumsprogramms "Salzgitter AG 2021" gestarteten Projektes "Neue Wärmebe- handlungslinie" der ILG. Die Investition dient dazu, das Produktportfolio zu erweitern und eine stärkere Positionierung im höherwertigen Gütensegment zu erreichen. Die Inbetriebnahme der Anlage ist bis Anfang 2021 vorgesehen.

10 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Geschäftsbereich Mannesmann

Q3 2020

Q3 2019

9M 2020

9M 2019

Auftragseingang

Mio. €

265,1

379,9

762,9

1.065,9

Auftragsbestand zum Stichtag

Mio. €

357,7

481,4

Rohstahlerzeugung Hüttenwerke Krupp

Mannesmann (30%)

Tt

183,1

322,1

719,0

982,1

Versand Rohre1)

Tt

87,4

129,8

300,6

411,6

Segmentumsatz2)

Mio. €

299,0

414,5

991,3

1.302,0

Außenumsatz

Mio. €

228,8

259,8

723,3

842,1

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Mio. €

-25,6

-11,9

-48,3

-2,9

  1. Ausweis von nach IFRS 15 bewerteten Mengen
  2. inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen

Marktentwicklung

Nach einem noch relativ starken Auftaktquartal ging die Ausbringung der Stahlrohrindustrie als Folge der Corona-Pandemie massiv zurück. Im dritten Quartal setzte eine Erholung ein, diese verlief jedoch vielfach lang- samer als in der Gesamtindustrie. In der Europäischen Union sahen sich die Stahlrohrproduzenten mit einer deutlich schwächeren Nachfrage und einem hohen Importdruck aus Drittländern konfrontiert. Schlüssel- branchen wie der Maschinenbau und die Automobilindustrie haben ihre Abrufmengen spürbar reduziert, im zweiten Quartal sogar teilweise vorübergehend ausgesetzt. Auch die Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie war merklich geringer als in den letzten Jahren. Stabilisierend wirkte die Anfragetätigkeit aus der Bauindustrie.

Geschäftsverlauf

Auftragseingang und -bestand des Geschäftsbereiches Mannesmann lagen in den ersten neun Monaten 2020 gut ein Viertel unter dem Vorjahr, da alle Gesellschaften Rückgänge verzeichneten. Bei der Präzisrohrgruppe verringerten sich die Bestellungen vor allem aus dem Automobilbereich deutlich. Nach dem von hohen Stornie- rungen gekennzeichneten zweiten Quartal fand jedoch zuletzt ein erfreulicher Anstieg der Ordereingänge statt, die sich wieder auf dem Niveau der ersten drei Monate 2020 bewegten. Der Rohrversand wie auch der Segment- und Außenumsatz blieben - trotz der Aufwärtstendenz im dritten Quartal - unter dem Vorjahreszeit- raum. Der Geschäftsbereich Mannesmann verbuchte -48,3 Mio. € Ergebnis vor Steuern (9 Monate 2019:

  • 2,9 Mio. €). Hierin spiegelt sich insbesondere der deutliche Vorsteuerverlust der Präzisrohrgruppe wider, aber auch die Resultate der anderen Gesellschaften waren geringer als ein Jahr zuvor.

Außerhalb des Konsolidierungskreises unterschritt der Ordereingang der EUROPIPE-Gruppe(EP-Gruppe) das von Großaufträgen bei den US-Gesellschaften geprägte Niveau der ersten neun Monate 2019. Wegen bislang ausbleibender größerer Projektbuchungen rangierte auch der Auftragsbestand der EP-Gruppe unter dem Vor- jahr. Der Umsatz kam aufgrund des Versandmengenrückgangs der EUROPIPE GmbH unter dem Vergleichswert aus. Insgesamt wurde trotz des positiven Ergebnisses der US-Gesellschaften ein negativer at-equity Beitrag erzielt.

Investitionen

Im Zuge des Ausbaus der mexikanischen Präzisrohrgesellschaft am Standort El Salto liegt der Fokus weiterhin auf der Optimierung der Prozesse und Organisation sowie der konsequenten Fortführung der Produktqualifi- zierung. Die große Kaltpilgermaschine am Standort Remscheid der Edelstahlrohrgruppe ist seit Ende des ersten Quartals produktionsbereit und es wurden erste Aufträge produziert. Die Maßnahme dient dem Ausbau der Kapazität und des Produktangebotes im kaltgefertigten nahtlosen Edelstahlrohrbereich, um größere Durchmesser herzustellen.

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 11

Geschäftsbereich Handel

Versand

Segmentumsatz1)

Außenumsatz

Ergebnis vor Steuern (EBT)

  1. inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen

Tt

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Q3 2020

636,7

443,2

438,7

-7,1

Q3 2019

9M 2020

9M 2019

936,9 2.361,1 3.027,7

723,1 1.683,4 2.332,5

716,3

1.667,9

2.294,5

-0,9

-22,9

3,3

Marktentwicklung

Auch die Nachfrage auf den internationalen Stahlmärkten hat sich nach dem bereits verhaltenen Jahresauftakt weiter eingetrübt. Das schwache Marktumfeld, Produktionsausfälle in wichtigen Abnehmerbranchen sowie pro- tektionistische Maßnahmen führten insbesondere im Tradinggeschäft zu einer verringerten Ordertätigkeit und einem niedrigen Preisniveau. Die Entwicklung im europäischen Lagerhandel zeigte sich vor allem in Deutschland ebenfalls rückläufig. Zudem herrschte ein starker Margendruck.

Geschäftsverlauf

Der Absatz des Geschäftsbereiches Handel rangierte während der ersten neun Monate 2020 aufgrund geringe- rer Tonnagen besonders im internationalen Trading knapp ein Viertel unter dem Vorjahreswert. In Verbindung mit einer unbefriedigenden Preissituation, reduzierten sich der Segment- und Außenumsatz. Somit lag auch das Resultat vor Steuern mit -22,9 Mio. € unter der Vergleichsperiode (+ 3,3 Mio. €). Die UES-Gruppe erwirtschaf- tete ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis.

Investitionen

Der Erhalt und die Modernisierung bestehender Anlagen bilden 2020 die Investitionsschwerpunkte des Geschäftsbereiches Handel. Darüber hinaus werden die im Zuge der Strategie "Salzgitter AG 2021" und "FitStructure 2.0" gestarteten Maßnahmen fortgesetzt.

Akquisitionen

Mit der Übernahme des auf Grobblech spezialisierten Handelsunternehmens Statendam Steel Plates B.V. baut der Salzgitter-Konzern sein europäisches Handelsnetzwerk aus und stärkt die Marktpräsenz in den Niederlanden. Die Statendam Steel Plates B.V. wurde im Jahr 2000 gegründet und beliefert Kunden aus den Bereichen Baugewerbe, Handel, Kesselbau, Maschinenbau, Metallbau, Offshore und Schiffsbau.

12 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Geschäftsbereich Technologie

Q3 2020

Q3 2019

9M 2020

9M 2019

Auftragseingang

Mio. €

283,4

328,1

841,9

1.010,0

Auftragsbestand zum Stichtag

Mio. €

626,4

716,4

Segmentumsatz1)

Mio. €

279,1

344,1

853,9

1.001,3

Außenumsatz

Mio. €

279,1

344,0

853,6

1.000,9

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Mio. €

-3,2

6,4

-13,8

22,5

  1. inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen

Marktentwicklung

Laut dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) hat die Corona-Krise in den abgelaufenen Monaten des Jahres die Branche schwer getroffen. Dies spiegelte sich in einem Rückgang der Auftragseingänge wider, die erheblich unter denen der Vorjahresperiode lagen. Die Nachfrage ging sowohl im Inland als auch im Ausland zurück, wobei die Verunsicherung der Kunden insbesondere zu Beginn des zweiten Quartals sehr hoch war. Eine Erholung der Buchungssituation stellte sich ab Juni ein. Die Umsätze der Branche verfehlten die Vor- jahreswerte entsprechend der Entwicklung des Ordereingangs deutlich. Auf dem Markt für Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen rangierten die Auftragseingänge auf oder leicht über Vorjahresniveau.

Geschäftsverlauf

Die Ordertätigkeit bewegte sich zu Jahresbeginn dank des guten Projektgeschäfts der KHS-Gruppe zunächst auf einem zufriedenstellenden Niveau. Ab dem Frühjahr folgte diese dem abwärtsgerichteten Markttrend und war im ersten Halbjahr insgesamt stark rückläufig. Im dritten Quartal schwächte sich diese Entwicklung sowohl bei der KHS-Gruppe als auch bei den Spezialmaschinenherstellern ab, dennoch lagen die Auftragseingänge im Berichtszeitraum erheblich unter denen der ersten neun Monaten 2019. Der Orderbestand war trotz des höheren Volumens der KDE-Gruppe ebenfalls spürbar niedriger als ein Jahr zuvor. Auch der Segment- und Außenumsatz sanken merklich. Die KHS-Gruppe erzielte im dritten Quartal ein positives Vorsteuerresultat, dies reichte jedoch nicht, um die negativen Ergebnisse der KDS und der KDE-Gruppe zu kompensieren. Insgesamt wies der Geschäftsbereich13,8 Mio. € Verlust vor Steuern aus (9 Monate 2019: + 22,5 Mio. €).

Die KHS-Gruppe verfolgt nach wie vor konsequent das umfassende Effizienz- und Wachstumsprogramm "KHS Future". Mit den Schwerpunkten Kostensenkungen und Ausweitung des Servicegeschäfts trug es bereits wesentlich zur erzielten Ergebnissteigerung bei und soll auch künftig die Entwicklung des Unternehmens im wettbewerbsintensiven und herausfordernden Marktumfeld stützen.

Investitionen

Der Geschäftsbereich Technologie konzentrierte sich im Berichtszeitraum auf die Fortsetzung der Ersatz- und Rationalisierungsmaßnahmen. Um die organisatorischen Abläufe zu optimieren, werden außerdem bei der KHS-Gruppe in Deutschland und in den Auslandsgesellschaften IT-Projekte durchgeführt. Die umfassende Modernisierung des Standorts Bad Kreuznach mit Blick auf das "Lean Manufacturing" wurde im Berichtszeit- raum abgeschlossen. Für den chinesischen Markt befindet sich ein Investitionsprogramm zur strategischen Neuausrichtung in der Umsetzung.

Rund ein Jahr nach dem Spatenstich Anfang Juni 2019 ist die "Fabrik der Zukunft", das neue Produktions- und Bürogebäude der KDS in Achim, fertiggestellt worden. Die Investition dient dazu, das Wachstum und die Wirt- schaftlichkeit der KDS nachhaltig sicherzustellen. Damit einhergehend sollen der Informations- und Material- fluss sowie die Montageprozesse optimiert und somit die Produktivität gesteigert werden.

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 13

Industrielle Beteiligungen/Konsolidierung

Umsatz1)

Außenumsatz

Ergebnis vor Steuern (EBT)

  1. inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Q3 2020

154,6

37,6

2,8

Q3 2019

9M 2020

9M 2019

241,5

508,9

711,5

48,2

104,2

139,1

-109,0

20,2

-53,9

Der Umsatz des Bereiches Industrielle Beteiligungen/Konsolidierung, der hauptsächlich durch das Halbzeug- und Servicegeschäft mit Tochtergesellschaften und Konzernfremden generiert wird, nahm infolge verminder- ter wirtschaftlicher Aktivitäten im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2019 spürbar ab. Auch der Außenumsatz verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Steuern (20,2 Mio. €; 9 Monate 2019: -53,9 Mio. €) beinhaltet 53,4 Mio. € Beitrag der nach der Equity-Methode(IFRS-Bilanzierung) ausge- wiesenen Beteiligung an der Aurubis AG (9 Monate 2019: 78,1 Mio. €, davon 27,8 Mio. € Ertrag aus einer erfolgswirk- samen bilanziellen Anpassung im Zusammenhang mit den zu einem durchschnittlichen Kurs unterhalb des Marktwertes des anteiligen Eigenkapitals erworbenen Aktien der Aurubis AG). Die Ergebnisse aus der Bewertung von Derivatepositionen lieferten einen positiven Beitrag. Die überwiegend für den Konzern tätigen Dienstleis- tungsgesellschaften übertrafen infolge eines einmaligen Ertrags aus einem Immobilienverkauf den Vorsteuerge- winn des Vergleichszeitraumes.

14 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Finanz- und Vermögenslage

Erläuterungen zur Bilanz

Die Bilanzsumme des Salzgitter-Konzerns verringerte sich im aktuellen Berichtszeitraum gegenüber dem 31. Dezember 2019 um 628 Mio. €.

Die Zunahme der langfristigen Vermögenswerte (+ 90 Mio. €) ist auf die höheren Anteile an nach der Equity- Methode bilanzierten Unternehmen (+ 41 Mio. €) zurückzuführen. Die Investitionen in immaterielle Vermö- genswerte und Sachanlagen (+ 292 Mio. €) rangierten im Berichtszeitraum über den planmäßigen Abschreibun- gen des Anlagevermögens (-219 Mio. €). Die latenten Ertragsteueransprüche sind insbesondere aufgrund der Erhöhung der Pensionsrückstellungen im Vergleich zum 31. Dezember 2019 gestiegen (+8 Mio. €). Die kurzfris- tigen Vermögenswerte haben sich zum Vergleichsstichtag um 717 Mio. € vermindert. Sowohl die Finanzmittel (-362 Mio. €), vor allem aufgrund der im Januar 2020 erfolgten Zahlung des Bußgeldes an das Bundeskartellamt, als auch die Vorräte (-377 Mio. €) nahmen ab. Während die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte (+ 16 Mio. €) leicht gestiegen sind, blieben die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen inklusive der Ver- tragsvermögenswerte (+8 Mio. €) auf dem Niveau des Vorjahres.

Auf der Passivseite erhöhten sich bei einem gegenüber dem Jahresende niedrigeren Pensionszinssatz von 1,2% (31.12.2019: 1,4%) die Pensionsrückstellungen um 43 Mio. €. Das Eigenkapital entwickelte sich insbesondere wegen des negativen Ergebnisses rückläufig (-307 Mio. €). Die Eigenkapitalquote beträgt aufgrund der vermin- derten Bilanzsumme jedoch weiterhin solide 32,9%. Die langfristigen Schulden rangierten insgesamt 200 Mio. € über dem Vergleichsstichtag, hier spiegelt sich vor allem der Anstieg der langfristigen Finanzschulden (+ 170 Mio. €) wider. Die kurzfristigen Schulden reduzierten sich um 521 Mio. €, weil die sonstigen Verbindlich- keiten vorwiegend als Folge der Zahlung des Bußgeldes an das Bundeskartellamt sanken (-164 Mio. €). Gegen- über dem Jahresende wurden zudem niedrigere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen inklusive Vertragsverbindlichkeiten (-195 Mio. €) sowie - wegen der Rückzahlung der Wandelanleihe -geringere Finanz- schulden (-172 Mio. €) verzeichnet.

Die Veränderung der Nettofinanzposition (-498 Mio. €; 31.12.2019: -140 Mio. €) ist vor allem von der zuvor ge- nannten Zahlung an das Bundeskartellamt gekennzeichnet. Den Geldanlagen einschließlich Wertpapieren (418 Mio. €; 31.12.2019: 797 Mio. €) standen Verbindlichkeiten von 916 Mio. € (31.12.2019: 937 Mio. €) gegenüber; davon 913 Mio. € bei Kreditinstituten (31.12.2019: 783 Mio. €). Wie bisher werden Vermögenswerte und Verbind- lichkeiten aus Leasingverhältnissen nicht in der Nettofinanzposition berücksichtigt.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Bei einem Vorsteuerergebnis von -224 Mio. € ergibt sich ein negativer Cashflow aus laufender Geschäftstätig- keit von -97 Mio. € (Vorjahreszeitraum: +78 Mio. €). Sowohl Vorräte als auch die Verbindlichkeiten aus Lieferun- gen und Leistungen und anderer Passiva nahmen ab.

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit von -229 Mio. € (Vorjahreszeitraum: -378 Mio. €) spiegelt den restriktiveren Umgang mit neuen Investitionen bei gleichzeitigem Fortschritt der beiden großen strategischen Projekte wider und beinhaltet überwiegend die Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögens- werte und das Sachanlagevermögen (-269 Mio. €; Vorjahreszeitraum: -309 Mio. €). In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019 waren noch Investitionen in sonstige langfristige Vermögenswerte enthalten, die im Wesentlichen aus der Erhöhung der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligung an der Aurubis AG resul- tierten.

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 15

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit ist geprägt von Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten (+ 166 Mio. €; Vorjahreszeitraum: + 638 Mio. €). Dem stehen die vollständige Rückzahlung der in 2015 ausgegebe- nen Wandelschuldverschreibung (-151 Mio. €), Rückzahlungen für erhaltene Kredite sowie Zinsauszahlungen gegenüber, sodass sich lediglich ein Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit von -28 Mio. € (Vorjahreszeit- raum: + 193 Mio. €) ergibt.

Wegen des negativen Gesamt-Cashflows verminderte sich der Finanzmittelbestand (339 Mio. €) gegenüber dem 31. Dezember 2019 (701 Mio. €) entsprechend.

16 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Mitarbeiter

30.09.2020

31.12.2019

Veränderung

Stammbelegschaft1)

22.785

23.354

-569

Geschäftsbereich Flachstahl

6.029

6.090

-61

Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl

2.313

2.352

-39

Geschäftsbereich Mannesmann

4.416

4.643

-227

Geschäftsbereich Handel

1.962

2.066

-104

Geschäftsbereich Technologie

5.457

5.557

-100

Industrielle

Beteiligungen/Konsolidierung

2.608

2.646

-38

Ausbildungsverhältnisse

1.266

1.380

-114

Passive Altersteilzeit

496

493

3

Gesamtbelegschaft

24.546

25.227

-681

Unter Berücksichtigung der quotalen Beteiligungsverhältnisse sind Rundungsabweichungen möglich.

  1. ohne Organmitglieder

Am 30. September 2020 umfasste die Stammbelegschaft des Salzgitter-Konzerns 22.785 Mitarbeiter und verrin- gerte sich damit gegenüber dem 31. Dezember 2019 um 569 Belegschaftsmitglieder.

Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 245 Ausgebildete übernommen, von denen 164 befristete Verträge erhielten. Gegenläufig wirkten vor allem der Eintritt in die passive Phase der Altersteilzeit sowie das Erreichen der Altersgrenze.

Zur Gesamtbelegschaft zählten 24.546 Personen und damit 681 Beschäftigte weniger als zum 31. Dezember 2019.

Die Zahl der Leiharbeitnehmer lag zum 30. September 2020 bei 871. Dies entspricht einer Abnahme gegenüber dem Vorjahresstichtag um 406 Personen.

Neben zahlreichen Maßnahmen zur Gewährleistung des Gesundheitsschutzes wurde ein flächendeckendes Monitoring-System implementiert, um beschäftigungspolitische Instrumente zur Minderung der wirtschaftli- chen Effekte der Corona-Pandemie effektiv nutzen zu können. Auch mit Blick auf die Liquiditätssicherung kommt der Kurzarbeit dabei eine besondere Bedeutung zu. Zum Ende des Berichtszeitraumes waren in den inländischen Konzerngesellschaften 4.632 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen, vor allem in den stahlprodu- zierenden Gesellschaften, der Mannesmannröhren-Werk GmbH, Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH sowie KHS GmbH. Weitere 98 Mitarbeiter nahmen an vergleichbaren Kurzarbeitsprogrammen an Auslands- standorten teil. Der Anteil der Betriebe mit Kurzarbeit war unverändert hoch, wenn auch mit gegenüber dem letzten Berichtsstichtag deutlich abnehmender Intensität.

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 17

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Der Salzgitter-Konzern hat umfangreiche Sofortmaßnahmen eingeleitet, um die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie sowohl ergebnis- als auch liquiditätsseitig abzufedern. Davon unabhängig haben sich die Ergebnisaussichten gegenüber dem Jahresanfang deutlich eingetrübt, sodass die Geschäftsbereiche, verglichen mit dem Vorjahr, von nachstehendem Verlauf des Geschäftsjahres 2020 ausgehen:

Nachdem das Erlösniveau zum Jahresende 2019 einen Boden fand, verzeichnete das Flachstahlsegment zunächst eine Trendumkehr, die jedoch Mitte März mit stark rückläufigen Auftragseingängen endete. Infolgedessen wurde die Produktion am Standort Salzgitter ab Mai zurückgefahren und Kurzarbeit eingeführt. Der Tiefpunkt scheint zum Ende des zweiten Quartals durchschritten. Die Auftragseingänge zogen spürbar an und erreichten im dritten Quartal Normallevel, sodass die Metallurgie wieder auf höherem Niveau produziert und die Kurzarbeitsquote deut- lich abnahm. Nahezu ohne Wirkung blieben hingegen die Importquoten der europäischen Anti-Dumping- Maßnahmen, da diese wegen der insgesamt niedrigen Nachfrage für nahezu alle Produkte nicht annähernd ausge- schöpft werden. Für das Geschäftsjahr 2020 rechnen wir weiterhin mit einem spürbaren Umsatzrückgang und einem beträchtlich negativen Vorsteuerergebnis.

Für die relevanten Märkte des Geschäftsbereiches Grobblech/Profilstahl unterstellen wir bei gleichbleibend hohen Importmengen im Grobblechsegment eine unverändert angespannte Marktlage. Das Grobblechwalzwerk in Ilsenburg konnte für das erste Halbjahr noch eine gute Belegung vorweisen. Im dritten Quartal wurde marktbe- dingt ein reduziertes Niveau erreicht, das auch für das verbleibende Jahr erwartet wird. Beim Mülheimer Werk sicherten die Produktion des Vormaterials für den Großrohrauftrag "Baltic Pipe" sowie weitere kleinere Aufträge die Grundauslastung für die ersten neun Monate. Für das vierte Quartal wird angestrebt, das Werk auf Basis der reduzierten Kapazität nahezu auszulasten. Im Profilstahlsegment ist weiterhin von einem auf Kurzfristigkeit aus- gerichteten, volatilen Marktumfeld auszugehen. Da die Belastungen aus den 2019 gebuchten Restrukturierungs- rückstellungen und dem Impairment entfallen, werden für den Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl - trotz der erheblichen Erlösrückgänge - spürbare Ergebnisverbesserungen prognostiziert. Gleichwohl gehen wir von einem merklichen Rückgang des Umsatzes sowie einem hohen Vorsteuerverlust aus.

Die Effekte der Corona-Krise auf die Nachfrage - auch im Zusammenhang mit dem Ölpreisverfall und der dar- aus folgenden, gesunkenen Investitionsbereitschaft aus der Gas- und Ölindustrie - sind seit Beginn des zweiten Quartals sichtbar und treffen auch die Stahlrohrindustrie und damit die Gesellschaften des Geschäftsbereiches Mannesmann. Infolge der reduzierten Bestelltätigkeit aus dem Explorationssektor rechnen wir für die Segmente große und mittlere Leitungsrohre mit einer deutlich verminderten Nachfrage. Außerhalb des Konsolidierungs- kreises bleibt die Geschäftslage der EUROPIPE-Gruppe gekennzeichnet von der unbefriedigenden Auslastung des deutschen Werkes. Die amerikanischen EUROPIPE-Gesellschaften profitieren im Wesentlichen von Vorjahres- buchungen. Die Präzisrohrgesellschaften erwarten aufgrund der Geschäftsentwicklung ihrer Automobil- und Industriekunden im weiteren Jahresverlauf eine gegenüber dem sehr schwachen zweiten Quartal zwar verbes- serte, aber noch nicht zufriedenstellende Auslastung. Der Edelstahlbereich antizipiert eine vergleichsweise stabile, jedoch gegenüber dem Vorjahr rückläufige Entwicklung. Für den Geschäftsbereich Mannesmann prog- nostizieren wir somit einen erheblich sinkenden Absatz wie Umsatz und ein spürbar negatives Vorsteuerresultat.

Der Geschäftsbereich Handel erwartet für das Geschäftsjahr 2020 aufgrund der Auswirkungen der COVID-19- Pandemie eine merklich unter den Vorjahreswerten liegende Absatz- und Umsatzentwicklung. Die Versand- mengen im internationalen Trading dürften wegen der verunsicherten Märkte und allerorten restriktiven Handelspolitik unter Druck bleiben. Im lagerhaltenden Geschäft ist für die kommenden Monate ebenfalls mit einer weiterhin reduzierten Nachfrage der Kunden zu rechnen. Einschließlich des Ertrages aus dem Verkauf einer Immobilie prognostiziert der Geschäftsbereich Handel für das Geschäftsjahr 2020 ein leicht positives Vorsteuerresultat.

18 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Der Geschäftsbereich Technologie blickt auf eine sehr volatile Auftragsentwicklung zurück. So war das erste Quartal von der Corona-Krise nahezu unberührt, während diese im zweiten Quartal den Geschäftsbereich in Form von Nachfragezurückhaltung der Kunden sowie Reisebeschränkungen mit voller Härte traf. Mit dem dritten Quartal setzte wiederum eine Erholung der Ordertätigkeiten ein. Die umgehend eingeleiteten Maß- nahmen zur Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung können die Ergebnisrückgänge zumindest teilweise kompensieren. Die beiden Spezialmaschinenbauer KDE und KDS antizipieren gegenüber dem Vorjahr deutlich geringere Umsätze und negative Ergebnisse, während die KHS bei ebenfalls rückläufigem Umsatz ein dennoch positives Vorsteuerresultat erwartet. Für den Geschäftsbereich Technologie werden folglich ein geringerer Umsatz und ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis avisiert.

Nach aktueller Einschätzung dürfte die Talsohle im zweiten und dritten Quartal durchschritten worden sein. Gleichwohl zeigen die jüngsten Ereignisse, dass der Pandemieverlauf im In- und Ausland sowie - damit verknüpft - die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage mit hohen Unsicherheiten behaftet bleiben. Dies vorausge- schickt rechnen wir für das Geschäftsjahr 2020 für den Salzgitter-Konzern mit:

  • einem merklich reduzierten Umsatz,
  • einem - unter Ausklammerung eventueller Sondereffekte im Rahmen des Jahresabschlusses - in der unge- fähren Größenordnung des Vorjahresresultates (-253,3 Mio. €) auskommenden Ergebnis vor Steuern sowie
  • einer sichtbar unter dem Vorjahreswert liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).

Wir weisen darauf hin, dass Kriterien des Jahresabschlusses sowie Imponderabilien unter anderem aus Roh- stoffkosten-, Edelmetallpreis- und Wechselkursveränderungen das Resultat des Geschäftsjahres 2020 noch erheblich beeinflussen können.

Risikomanagement

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung bestanden keine Risiken, die den Fortbestand des Salzgitter-Konzerns gefährden könnten. Hinsichtlich einzelner Chancen und Risiken verweisen wir auf den Geschäftsbericht 2019.

Die Corona-Pandemie bringt für unser Unternehmen große Herausforderungen mit sich: Ein massiver Einbruch der Konjunktur, das Wegbrechen der Nachfrage ganzer Kundengruppen, eine kontinuierlich neue Nachrichten- lage sowie die Sicherstellung des bestmöglichen Schutzes der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter. Infolgedessen haben wir ein umfangreiches Maßnahmenprogramm initiiert, das sowohl ergebnis- als auch liquiditätsseitig die Auswirkungen abfedert. Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem das vorüberge- hende Zurückfahren der Produktionsvolumina an vielen Standorten, die Einführung von Kurzarbeit, der teil- weise Gehaltsverzicht mehrerer Hundert Führungskräfte im In- und Ausland, die Reduzierung von nicht be- triebsnotwendigen Instandhaltungs- und Reparaturmaßnahmen, ein rigides Working Capital Management sowie die umsichtige Genehmigung neuer Investitionen. Nach den erheblichen Auswirkungen in den letzten beiden Quartalen verzeichneten wir mit Ende des dritten Quartals eine deutliche Nachfrageerholung. Mit Blick auf die wieder steigenden Infektionszahlen, sehen wir uns mit unserem Maßnahmenkatalog weiterhin gut gerüstet.

Unabhängig davon, ist für den Salzgitter-Konzern die Entwicklung der Preise auf den Absatz- und Beschaf- fungsmärkten, der Energiepreise und der Währungskurse (vor allem USD/EUR) besonders bedeutend. Ergeb- niseffekte für Risiken hieraus sind im laufenden Jahr in den Gesellschaften - soweit abschätzbar - einbezogen worden. Um darüberhinausgehende Geschäftsrisiken zu minimieren, beobachten wir die jeweiligen Trends und lassen sie in die Risikoprognosen einfließen. Dies gilt auch für eventuelle finanzielle oder politisch bedingte Restriktionen des Auslandsgeschäfts.

Branchenspezifische Risiken

Aufgrund von Wettbewerbsverzerrungen auf dem internationalen Stahlmarkt, massiven und weiter steigen- den Überkapazitäten, den US-Sonderzöllen auf Stahlprodukte sowie dem damit verbundenen Importdruck in der EU bestehen seit mehreren Jahren branchenspezifische Risiken. Der wirtschaftliche "Shutdown" großer Teile Europas und die nur langsame Rückkehr zu wirtschaftlicher Normalität, haben diese Risiken auf noch nicht absehbare Zeit verstärkt.

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 19

Im Zuge des Einbruchs der EU-Stahlnachfrage im zweiten Quartal 2020 sahen insbesondere Hauptabnehmer- branchen wie die Automobilindustrie Rückgänge ihrer Produktion von über 80%. Drittstaaten, wie beispiels- weise China oder die Türkei, haben indes keine Drosselung ihrer Stahlproduktion vorgenommen. Wegen der weiterhin hohen Einfuhren haben die EU-Hersteller im Berichtszeitraum Marktanteile und damit überproporti- onal Mengen verloren. Eine Verschärfung der von der EU-Kommission erlassenen Safeguard-Maßnahmen hätte dieser Situation entgegenwirken können. Die Safeguards wurden als Reaktion auf amerikanische Schutzzölle auf Stahl und Aluminium im Sommer 2018 eingeführt, blieben aber aufgrund mehrerer Liberalisierungsschritte bei sinkender Stahlnachfrage in weiten Teilen unwirksam. Im Rahmen der letzten Überprüfung der Maßnah- men im Sommer 2020 wurden einige administrative Veränderungen eingeführt, die jedoch keine deutliche Absenkung der Einfuhrquoten vorsahen. Dennoch konnte zumindest eine Mäßigung der aggressivsten Export- eure erreicht werden.

Weitere Risiken ergeben sich aus Versuchen von Importeuren, bestehende Handelsschutzmaßnahmen zu um- gehen und sie somit unwirksam zu machen. Um derartigen Praktiken entgegenzuwirken, werden die Waren- ströme kontinuierlich überwacht und potenzielle Verstöße über den Europäischen Stahlverband Eurofer an die EU-Kommission und die EU-Korruptionsbekämpfungsbehörde OLAF weitergeleitet.

Neben der EU haben auch zahlreiche Drittstaaten mit eigenen Schutzmaßnahmen auf die 2018 eingeführten US-Einfuhrzölle für Stahlprodukte reagiert. Dadurch werden Exporte weiter erschwert, zusätzliche Umlenkun- gen in den EU-Markt drohen. Von aktuellen Handelsschutzmaßnahmen sind einige Konzernunternehmen - wie beispielsweise aus dem Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl in Kanada - auch direkt betroffen.

Mit der Unterzeichnung des Austrittsabkommens hat das Vereinigte Königreich die EU offiziell zum 31. Januar 2020 verlassen. Bis Jahresende 2020 gilt eine Übergangsphase, in der das Vereinigte Königreich Mitglied der Zollunion sowie des EU-Binnenmarktes bleibt und weiterhin unter das EU-Recht fällt. In dieser Zeit wollen die EU und das Vereinigte Königreich ein Freihandelsabkommen abschließen. Angesichts des ohnehin engen Zeit- plans und der damit verbundenen Gefahr einer ungeregelten Handelsbeziehung ab 2021 bestehen die erhebli- chen, mit dem Brexit verbundenen Unsicherheiten fort.

Steuerrisiken

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelte seit Frühjahr 2014 gegen Verantwortliche verschiedener Kon- zernunternehmen wegen des Verdachts steuerlich unzulässiger Rückstellungen und Aufwendungen. Im Be- richtsjahr 2019 hat die Staatsanwaltschaft bis auf zwei Sachverhalte die Ermittlungsverfahren eingestellt. Für die noch verbliebenen Verfahren erfolgte die Einstellung im Sommer 2020. Ein Risiko aus den Steuerverfahren besteht insofern nicht mehr.

Im Zusammenhang mit dem im Jahr 2016 ergangenen Urteil des Bundesfinanzhofs zur sogenannten Wertpapier- Leihe wurden im Konzernanhang des Geschäftsjahres 2019 unter den Eventualverbindlichkeiten Risiken einer möglichen Rückzahlung von angerechneten Kapitalertragsteuerbeträgen in Höhe von 102,4 Mio. € (einschließlich Zinsen) erwähnt. Mit einer Entscheidung der Finanzverwaltung in dieser Sache ist im vierten Quartal 2020 zu rechnen.

20 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Zwischenabschluss

I. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. €

Q3 2020

Q3 2019

9M 2020

9M 2019

Umsatzerlöse

1.633,4

2.111,2

5.264,3

6.637,3

Bestandsveränderungen/andere aktivierte Eigenleistungen

-97,6

0,6

-154,8

2,3

Gesamtleistung

1.535,8

2.111,7

5.109,6

6.639,7

Sonstige betriebliche Erträge

53,8

96,7

186,7

188,0

Materialaufwand

985,2

1.391,5

3.358,5

4.329,6

Personalaufwand

402,5

445,1

1.248,5

1.335,7

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und

Sachanlagen

70,5

85,8

219,2

262,2

Sonstige betriebliche Aufwendungen

232,5

391,7

694,5

888,3

Ergebnis aus Wertminderung und Wertaufholung von

finanziellen Vermögenswerten

-2,1

-1,8

-11,1

-1,2

Beteiligungsergebnis

0,0

0,5

2,1

1,8

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten

Unternehmen

17,4

18,8

50,7

73,9

Finanzierungserträge

1,8

3,9

5,7

13,9

Finanzierungsaufwendungen

12,7

20,3

47,5

59,5

Ergebnis vor Steuern (EBT)

-96,6

-104,6

-224,4

40,7

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

1,7

21,6

18,6

70,5

Konzernergebnis

-98,3

-126,2

-243,0

-29,8

Anteil der Aktionäre der Salzgitter AG

-99,3

-127,6

-245,5

-34,2

Minderheitenanteil

1,0

1,4

2,5

4,5

Gewinnverwendung

Konzernergebnis

-98,3

-126,2

-243,0

-29,8

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

-

-

12,1

33,1

Anteil fremder Gesellschafter am Konzernergebnis

1,0

1,4

2,5

4,5

Dividendenzahlung

-

-

0,0

-29,7

Entnahme aus (+)/Einstellung in (-) andere Gewinnrücklagen

99,3

127,6

245,5

34,2

Bilanzgewinn der Salzgitter AG

0,0

0,0

12,1

3,3

Ergebnis je Aktie (in €) - unverwässert

-1,84

-2,36

-4,54

-0,63

Ergebnis je Aktie (in €) - verwässert

-

-2,27

-

-0,63

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 21

II. Gesamtergebnisrechnung

in Mio. €

Konzernergebnis

Reklassifizierbare Gewinne und Verluste

Wertänderungen aus der Währungsumrechnung

Wertänderungen aus Cashflow-Hedges

Zeitwertänderungen

Erfolgswirksame Realisierung

Latente Steuern

Wertänderungen aus Anteilen an nach

der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen

Zeitwertänderungen

Erfolgswirksame Realisierung

Währungsumrechnung

Latente Steuern

Latente Steuern auf sonstige erfolgsneutrale Veränderungen

Zwischensumme

Nicht reklassifizierbare Gewinne und Verluste

Wertänderungen aus erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten Eigenkapitalinstrumenten

Zeitwertänderungen

Latente Steuern

Neubewertungen

Neubewertung Pensionen

Latente Steuern

Wertänderungen aus Anteilen an nach

der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen

Zwischensumme

Sonstiges Ergebnis

Gesamtergebnis

Auf die Aktionäre der Salzgitter AG entfallendes Gesamtergebnis

Auf Anteile Fremder entfallendes Gesamtergebnis

Q3 2020

-98,3

-11,5

30,5

30,0

0,5

-

-0,8

4,9

-

-4,8

-0,9

-0,1

18,1

-

-

-

-81,2

-111,0

29,8

-

-81,2

-63,1

-161,4

-162,4

1,0

-161,4

9M 2020

Q3 2019

9M 2019

-243,0

-126,2

-29,8

-28,2

7,0

11,0

20,2

-32,6

18,4

18,4

-31,9

20,1

1,8

-0,4

-1,7

-

-0,3

-

-4,0

5,4

5,8

-0,0

1,4

1,2

-

-

-

-3,4

4,3

4,9

-0,6

-0,4

-0,2

-0,4

-0,0

0,0

-12,4

-20,2

35,3

-

-0,0

0,0

-

-0,0

0,0

-

-

-

-53,3

-82,7

-263,7

-74,7

-87,9

-351,7

21,4

5,2

88,0

10,9

-5,7

-13,7

-42,4

-88,4

-277,4

-54,8

-108,5

-242,1

-297,8

-234,8

-271,8

-300,2

-236,2

-276,3

2,4

1,4

4,5

-297,8

-234,8

-271,8

22 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

III. Konzernbilanz

Aktiva in Mio. €

30.09.2020

31.12.2019

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

209,3

211,6

Sachanlagen

2.177,7

2.131,4

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

80,9

82,0

Finanzielle Vermögenswerte

56,2

64,7

Anteile an nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen

1.113,7

1.072,9

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

17,5

18,4

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

32,7

25,6

Ertragssteuererstattungsansprüche

0,0

0,0

Latente Ertragsteueransprüche

500,7

492,3

4.188,8

4.099,0

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte

1.871,3

2.248,1

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

1.015,9

1.118,4

Vertragsvermögenswerte

297,3

186,3

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

207,5

191,8

Ertragsteuererstattungsansprüche

23,7

22,6

Wertpapiere

39,6

50,9

Finanzmittel

339,0

700,5

3.794,2

4.518,5

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte

6,9

0,0

3.801,1

4.518,5

7.989,9

8.617,5

Passiva in Mio. €

30.09.2020

31.12.2019

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

161,6

161,6

Kapitalrücklage

257,0

257,0

Gewinnrücklagen

2.546,2

2.845,2

Andere Rücklagen

16,3

23,0

Bilanzgewinn

12,1

12,1

2.993,2

3.298,7

Eigene Anteile

-369,7

-369,7

2.623,5

2.929,0

Anteil fremder Gesellschafter am Eigenkapital

8,2

9,6

2.631,6

2.938,6

Langfristige Schulden

Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen

2.399,5

2.356,1

Latente Ertragsteuerschulden

72,0

72,0

Ertragsteuerschulden

36,2

36,6

Sonstige Rückstellungen

327,5

334,9

Finanzschulden

806,7

637,1

Sonstige Verbindlichkeiten

11,8

16,8

3.653,8

3.453,6

Kurzfristige Schulden

Sonstige Rückstellungen

198,0

224,6

Finanzschulden

257,7

430,1

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

711,6

915,2

Vertragsverbindlichkeiten

209,1

200,7

Ertragsteuerschulden

6,0

8,6

Sonstige Verbindlichkeiten

322,1

446,0

1.704,5

2.225,3

7.989,9

8.617,5

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 23

IV. Kapitalflussrechnung

in Mio. €

9M 2020

9M 2019

Ergebnis vor Steuern (EBT)

-224,4

40,7

Abschreibungen (+) /Zuschreibungen (-) auf langfristige Vermögenswerte

220,2

261,9

Gezahlte (-) /erhaltene (+) Ertragsteuern

-4,3

-51,3

Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-)

60,2

121,3

Zinsaufwendungen

46,4

59,5

Gewinn (-) /Verlust (+) aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten

-10,8

6,3

Zunahme (-) /Abnahme (+) der Vorräte

358,8

-13,6

Zunahme (-) /Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit

zuzuordnen sind

-69,1

-78,3

Zahlungswirksamer Verbrauch der Rückstellungen ohne Verbrauch der

Ertragsteuerrückstellungen

-152,8

-152,0

Zunahme (+) /Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind

-320,7

-116,7

Mittelabfluss/-zufluss aus laufender Geschäftstätigkeit

-96,5

77,7

Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten,

Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien

24,3

0,5

Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen

und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

-268,8

-309,4

Einzahlungen aus Geldanlagen

20,1

30,5

Auszahlungen für Geldanlagen

-10,4

-10,0

Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen Vermögenswerten

7,8

6,9

Auszahlungen für Investitionen in langfristige Vermögenswerte

-1,8

-96,5

Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit

-228,8

-378,1

Auszahlungen an Unternehmenseigner

-

-29,7

Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten und anderen

Finanzverbindlichkeiten

165,5

637,5

Rückzahlungen von Krediten und anderen Finanzverbindlichkeiten

-23,9

-374,2

Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen

-150,9

-16,8

Zinsauszahlungen

-18,4

-23,4

Mittelabfluss/-zufluss aus der Finanzierungstätigkeit

-27,7

193,3

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode

700,5

555,6

Finanzmittelbestand Konsolidierungskreisveränderung

-

0,4

Wechselkursänderungen des Finanzmittelbestandes

-8,6

6,4

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes

-352,9

-107,1

Finanzmittelbestand am Ende der Periode

339,0

455,3

24 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Anhang

Segmentberichterstattung

in Mio. €

Flachstahl

9M 2020

9M 2019

Außenumsatz

1.384,9

1.730,1

Umsatz mit anderen Segmenten

500,4

570,7

Umsatz mit Konzerngesellschaften, die nicht einem

anderen Segment zugeordnet sind

2,3

2,5

Segmentumsatz

1.887,6

2.303,3

Zinsertrag (konsolidiert)

0,1

1,6

Zinsertrag von anderen Segmenten

-

-

Zinsertrag von Konzerngesellschaften, die nicht

einem anderen Segment zugeordnet sind

0,0

0,0

Segmentzinsertrag

0,1

1,7

Zinsaufwand (konsolidiert)

8,5

11,0

Zinsaufwand an andere Segmente

-

-

Zinsaufwand an Konzerngesellschaften, die nicht

einem anderen Segment zugeordnet sind

10,8

16,6

Segmentzinsaufwand

19,2

27,7

davon Zinsanteil der Zuführungen zu

Pensionsrückstellungen

8,0

9,2

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle

Vermögenswerte

98,7

132,6

davon planmäßige Abschreibungen auf

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

98,7

132,6

EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)

23,0

243,2

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

-75,8

110,6

Periodenergebnis des Segments

-94,9

84,6

davon Ergebnis aus nach der Equity-Methode

bilanzierten Unternehmen

-

-

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle

Vermögenswerte

106,8

118,1

Grobblech/ProfilstahlMannesmann

9M 2020

9M 2019

9M 2020

9M 2019

530,3

630,6

723,3

842,1

502,3

628,0

70,7

133,2

0,6

0,6

197,4

326,7

1.033,3

1.259,2

991,3

1.302,0

0,0

0,1

0,6

0,7

0,0

0,0

-

-

4,0

0,1

2,2

0,7

4,1

0,2

2,8

1,4

1,2

2,3

4,5

5,5

-

-

-

-

2,1

4,3

5,2

6,8

3,2

6,6

9,7

12,3

1,8

2,1

2,3

3,4

22,8

29,2

39,5

42,7

22,8

29,2

39,5

42,7

-42,8

22,7

-2,0

50,7

-65,6

-6,6

-41,4

8,1

-64,7

-13,0

-48,3

-2,9

-

-

-2,7

-4,2

71,5

86,8

46,5

57,1

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 25

Industrielle

Handel

Technologie

Summe der Segmente

Beteiligungen/Konsolidierung

Konzern

9M 2020

9M 2019

9M 2020

9M 2019

9M 2020

9M 2019

9M 2020

9M 2019

9M 2020

9M 2019

1.667,9

2.294,5

853,6

1.000,9

5.160,1

6.498,2

104,2

139,1

5.264,3

6.637,3

15,5

38,0

0,2

0,4

1.089,1

1.370,3

404,7

572,4

1.493,7

1.942,8

0,0

0,0

-

-

200,4

329,8

-

-

200,4

329,8

1.683,4

2.332,5

853,9

1.001,3

6.449,5

8.198,3

508,9

711,5

6.958,4

8.909,9

1,5

2,5

0,7

1,8

3,0

6,7

2,8

3,8

5,7

10,5

-

-

-

-

0,0

0,0

20,4

29,2

20,4

29,3

5,0

3,7

0,0

0,7

11,3

5,1

-

-

11,3

5,1

6,5

6,2

0,8

2,4

14,3

11,8

23,2

33,1

37,4

44,9

8,9

16,0

1,8

2,0

24,8

36,9

21,6

22,7

46,4

59,5

0,0

0,0

-

-

0,0

0,0

11,3

5,1

11,3

5,1

0,3

0,4

2,0

1,1

20,4

29,2

-

-

20,4

29,2

9,3

16,4

3,8

3,1

45,2

66,1

32,9

27,8

78,1

93,9

1,2

1,5

1,5

1,4

14,9

17,6

8,9

11,4

23,8

29,0

11,8

11,5

19,2

17,9

192,0

233,9

27,2

28,3

219,2

262,2

11,8

11,5

19,2

17,9

192,0

233,9

27,2

28,3

219,2

262,2

-8,4

25,1

8,4

41,1

-21,7

382,8

57,2

-30,9

35,5

351,9

-20,1

13,6

-10,8

23,2

-213,7

148,9

30,0

-59,2

-183,7

89,7

-22,9

3,3

-13,8

22,5

-244,6

94,6

20,2

-53,9

-224,4

40,7

-

-

-

-

-2,7

-4,2

53,4

78,1

50,7

73,9

27,2

32,4

27,0

42,5

279,0

336,9

12,6

99,3

291,6

436,2

26 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Grundsätze der Rechnungslegung und Konsolidierung, Bilanzierungs- und

Bewertungsmethoden

  1. Der Konzernabschluss für die Berichtsperiode vom 1. Januar bis 30. September 2020 der Salzgitter AG, Salzgitter (SZAG), wurde als verkürzter Abschluss mit ausgewählten erläuternden Anhangangaben aufge- stellt. Die Aufstellung erfolgte unverändert nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) unter Berücksichtigung des IAS 34 für verkürzte Zwischen- abschlüsse.
  2. Gegenüber dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 wurden im Quartalsabschluss zum 30. September 2020 unter Beachtung der nachstehenden Ausnahmen grundsätzlich keine Änderungen in den Bilanzie- rungs- und Bewertungs-, Berechnungs- und Konsolidierungsmethoden vorgenommen.
  3. Bei der Ermittlung des Barwertes der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen zum 30. September 2020 wurde ein Rechnungszinssatz von 1,2% zugrunde gelegt (31. Dezember 2019: 1,4%). Die daraus resultierende Erhöhung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wird im sonstigen Ergebnis erfasst (Neubewertung Pensionen) und führt zu einer korrespondierenden Eigenkapitalminderung.
  4. Im Rahmen der kontinuierlichen Beobachtung der wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen sowie der gesellschaftsspezifischen Entwicklungen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurde die im ersten Quartal 2020 aufgetretene weltweite Corona-Pandemie sowie deren Folgen auf die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung als Anhaltspunkt (Triggering Event) für eine mögliche Wertminderung von Vermögenswerten identifiziert. Gesamtwirtschaftlich zeigen die Schätzungen verschiedenster externer Institutionen sowohl weltweit als auch regional in den für uns maßgeblichen Absatzländern für das laufende Geschäftsjahr eine ne- gative Entwicklung des Wirtschaftswachstums im mittleren bis hohen einstelligen Prozentwert. Für das Jahr 2021 wird eine deutliche Erholung prognostiziert. Die vollständige Wiederherstellung der Gesamtwirtschafts- leistung ist erst im Jahr 2022 zu erwarten. Auf Basis aktueller Planungen gelangen wir zu der gegenwärtigen Einschätzung, dass trotz der vorübergehenden Negativeinflüsse auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung zumindest mittelfristig eine Erholung auf das Ursprungsniveau stattfinden wird und eine Werthaltigkeit des ausgewiesenen Anlagevermögens gegeben ist. Die hierbei getroffenen Annahmen unterliegen weiterhin er- heblichen Unsicherheiten.
    Die durchgeführten Ermittlungen des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten erfolgten un- verändert nach der Discounted-Cashflow-Methode und unter Zugrundelegung eines Nachsteuer-Zinssatzes von 7,47% (2019: 7,97%) für den Geschäftsbereich Technologie und von 6,35% (2019: 6,22%) für die übrigen Ge- schäftsbereiche.
  5. Der Ansatz der den Finanzierungsverbindlichkeiten zugeordneten Leasingverbindlichkeiten bestimmt sich als Barwert der zu leistenden Leasingzahlungen. In der Folgebewertung wird der Buchwert der Leasingver- bindlichkeit aufgezinst und erfolgsneutral um die geleisteten Leasingzahlungen vermindert. Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Ab- schreibungen sowie gegebenenfalls erforderlicher Wertminderungen angesetzt.

Quartalsmitteilung 9 Monate 2020 27

In der nachfolgenden Darstellung sind die historischen Anschaffungskosten der Nutzungsrechte sowie Lea- singverbindlichkeiten zu entnehmen, die nach IFRS 16 Leasingverhältnissen bilanziert sind:

in Mio. €

30.09.2020

31.12.2019

Nutzungsrechte an Grundstücken, grundstücksgleiche Rechte und

Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

122,2

94,9

Nutzungsrechte an technische Anlagen und Maschinen

36,7

34,7

Nutzungsrechte an andere Anlagen, Betriebs- und

Geschäftsausstattung

23,0

21,5

Langfristige Vermögenswerte

181,9

151,1

Nutzungsrechte an Grundstücken, grundstücksgleiche Rechte und

Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

17,1

10,4

Nutzungsrechte an technische Anlagen und Maschinen

13,4

8,0

Nutzungsrechte an andere Anlagen, Betriebs- und

Geschäftsausstattung

12,4

8,0

Abschreibungen

42,9

26,4

Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen

140,5

125,5

Auf die langfristigen Leasingverbindlichkeiten entfallen 118,2 Mio. €. In den ersten neun Monaten 2020 ergaben sich zudem 18,3 Mio. € Abschreibungen, 2,4 Mio. € Zinsaufwendungen sowie Zahlungsmittelabflüsse von insgesamt 19,5 Mio. €.

  1. Der Vorstand und Aufsichtsrat der Salzgitter AG haben beschlossen, eine Verwaltungsimmobilie aus dem Eigentum des Geschäftsbereichs Handel mittels eines Sale-and-Lease-Back-Vertrages zu veräußern. Des Wei- teren ist beabsichtigt in dem Geschäftsbereich ein Betriebsgrundstück sowie das dazugehörige Verwal- tungsgebäude zu verkaufen. Die Abwicklung der Veräußerungen ist bis Ende 2020 bzw. im Jahr 2021 beab- sichtigt.
  2. Die im Juni 2015 von der Salzgitter Finance B.V., Oosterhout (Niederlande) begebene Wandelschuldverschrei- bung in Höhe von 167,9 Mio. € wurde im Berichtszeitraum vollständig zurückgezahlt.

Ausgewählte Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

  1. Die Umsätze nach Geschäftsfeldern werden in der Segmentberichterstattung dargestellt.
  2. Das Ergebnis je Aktie berechnet sich entsprechend IAS 33. Das auf die gewichtete Anzahl von Aktien der SZAG ermittelte unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich in der Berichtsperiode auf -4,54 €. Eine Verwäs- serung würde dann eintreten, wenn das Ergebnis je Aktie durch die Ausgabe potenzieller Aktien aus Opti- ons- und Wandelrechten vermindert wird. Derartige Rechte waren am Bilanzstichtag nicht vorhanden.

28 Quartalsmitteilung 9 Monate 2020

Angaben zu Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Neben den Geschäftsbeziehungen zu vollkonsolidierten Tochtergesellschaften existieren Beziehungen zu Gesell- schaften, die als nahestehende Unternehmen nach IAS 24 zu qualifizieren sind. Die Kategorie der gemeinschaftli- chen Tätigkeiten beinhaltet ausschließlich die Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH, Duisburg. In der Kategorie der anderen nahestehenden Unternehmen befinden sich die Mehrheitsbeteiligungen und Gemeinschaftsunter- nehmen des Landes Niedersachsen.

Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen umfasst im Wesentlichen Lieferungen von Vormaterial zur Groß- rohrproduktion. Ihr Volumen ergibt sich aus nachfolgender Tabelle:

Verkauf von

Kauf von

Waren und

Waren und

in Mio. €

Dienstleistungen

Dienstleistungen

Forderungen

Verbindlichkeiten

01.01.-30.09.2020

01.01.-30.09.2020

30.09.2020

30.09.2020

Nicht konsolidierte Tochtergesellschaften

26,4

10,7

13,0

2,8

Gemeinschaftsunternehmen

53,8

6,6

12,1

0,2

Gemeinschaftliche Tätigkeiten

1,5

0,7

33,8

20,3

Assoziierte Unternehmen

0,0

5,2

0,4

0,0

Andere nahestehende Unternehmen

1,1

1,3

8,0

66,6

Angabe gemäß § 37w Abs. 5 WpHG

Der vorliegende Zwischenabschluss und der Zwischenlagebericht wurden keiner prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen.

Haftungsausschluss

Einige der in diesem Text gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen beziehungsweise können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt - unbeschadet bestehender gesetzlicher, insbesondere kapitalmarktrechtlicher Anforderungen - keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.

Aus rechentechnischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe ± einer Einheit (€, % usw.) auftreten.

Die Quartalsmitteilung der Salzgitter AG steht auch in englischer Sprache zur Verfügung. Bei Abweichungen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

Impressum und Kontakte

Kontakt

SALZGITTER AG

Eisenhüttenstraße 99

38239 Salzgitter

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Diese Quartalsmitteilung wurde mit Unterstützung des Redaktions­ systems firesys erstellt.

Salzgitter AG veröffentlichte diesen Inhalt am 13 November 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 13 November 2020 09:14:06 UTC.

Originaldokumenthttps://www.salzgitter-ag.com/fileadmin/finanzberichte/2020/9m/de/downloads/szag-9m-2020-de.pdf

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