3MQuartalsmitteilung

3 Monate 2020

2Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

Salzgitter-Konzern in Zahlen

Q1 2020

Q1 2019

+/-

Rohstahlerzeugung

Tt

1.681,5

1.739,8

-58,3

Außenumsatz

Mio. €

2.108,3

2.293,8

-185,5

Geschäftsbereich Flachstahl

Mio. €

566,2

598,8

-32,6

Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl

Mio. €

194,5

229,6

-35,1

Geschäftsbereich Mannesmann

Mio. €

295,9

290,3

5,6

Geschäftsbereich Handel

Mio. €

703,4

797,9

-94,5

Geschäftsbereich Technologie

Mio. €

310,3

333,8

-23,6

Industrielle

Beteiligungen/Konsolidierung

Mio. €

38,0

43,3

-5,4

EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)

Mio. €

57,2

228,3

-171,1

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

Mio. €

-16,9

140,9

-157,8

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)

Mio. €

-31,4

125,9

-157,3

Geschäftsbereich Flachstahl

Mio. €

-6,8

46,3

-53,1

Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl

Mio. €

-4,2

1,7

-5,9

Geschäftsbereich Mannesmann

Mio. €

-4,6

8,4

-13,0

Geschäftsbereich Handel

Mio. €

0,3

3,0

-2,7

Geschäftsbereich Technologie

Mio. €

5,2

11,8

-6,6

Industrielle

Beteiligungen/Konsolidierung

Mio. €

-21,3

54,7

-76,0

Konzernergebnis

Mio. €

-43,7

96,7

-140,5

Ergebnis je Aktie - unverwässert

-0,83

1,76

-2,59

Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE)1)

%

-2,4

14,1

-16,5

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Mio. €

-142,8

53,6

-196,4

Investitionen2)

Mio. €

94,9

201,5

-106,6

Abschreibungen2)

Mio. €

-74,1

-87,4

13,2

Bilanzsumme

Mio. €

8.429,8

9.016,6

-586,8

Langfristige Vermögenswerte

Mio. €

4.024,8

4.082,5

-57,7

Kurzfristige Vermögenswerte

Mio. €

4.405,0

4.934,1

-529,1

davon Vorräte

Mio. €

2.097,3

2.341,9

-244,6

davon Finanzmittel

Mio. €

464,5

444,3

20,2

Eigenkapital

Mio. €

2.976,5

3.331,3

-354,9

Fremdkapital

Mio. €

5.453,3

5.685,2

-231,9

Langfristige Schulden

Mio. €

3.311,8

3.290,0

21,8

Kurzfristige Schulden

Mio. €

2.141,5

2.395,2

-253,7

davon Bankverbindlichkeiten3)

Mio. €

814,9

490,1

324,8

Nettofinanzposition zum Stichtag4)

Mio. €

-415,4

108,0

-523,4

Beschäftigte

Personalaufwand

Mio. €

-439,0

-442,5

3,5

Stammbelegschaft zum Stichtag5)

Blm.

23.308

23.683

-375

Gesamtbelegschaft zum Stichtag6)

Blm.

25.014

25.378

-364

Ausweis der Finanzdaten gemäß IFRS

  1. annualisiert

2)ohne Finanzanlagen, ab Geschäftsjahr 2019 inkl. nichtzahlungswirksame Zugänge aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 für Leasingverhältnisse

  1. kurz- und langfristige Bankverbindlichkeiten
  2. inklusive Anlagen, z.B. in Wertpapieren und strukturierten Investments
  3. ohne Ausbildungsverhältnisse und ohne passive Altersteilzeit
  4. inkl. Ausbildungsverhältnisse und inkl. passiver Altersteilzeit

Quartalsmitteilung 3 Monate 2020 3

Ertragslage des Konzerns und seiner

Geschäftsbereiche

Ertragslage des Konzerns

Rohstahlerzeugung

Außenumsatz

EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)

Konzernergebnis

Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE)1)

Investitionen2)

Abschreibungen2)

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Nettofinanzposition3)

Eigenkapitalquote

Q1 2020

Q1 2019

Tt

1.681,5

1.739,8

Mio. €

2.108,3

2.293,8

Mio. €

57,2

228,3

Mio. €

-16,9

140,9

Mio. €

-31,4

125,9

Mio. €

-43,7

96,7

%

-2,4

14,1

Mio. €

94,9

201,5

Mio. €

-74,1

-87,4

Mio. €

-142,8

53,6

Mio. €

-415,4

108,0

%

35,3

36,9

  1. annualisiert

2)ohne Finanzanlagen, ab Geschäftsjahr 2019 inkl. nichtzahlungswirksame Zugänge aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 für Leasingverhältnisse

  1. inklusive Anlagen, z.B. in Wertpapieren und strukturierten Investments

Der Salzgitter-Konzern verbuchte im ersten Quartal 2020 -31,4 Mio. € Verlust vor Steuern (Q1 2019: +125,9 Mio. €). Die ab Mitte März spürbaren wirtschaftlichen Beeinträchtigungen aufgrund der Corona-Krise wirkten sich noch nicht signifikant auf die geringfügig negativen Quartalsergebnisse der stahl- und röhrenproduzierenden Geschäftsbereiche aus. Das Handelssegment wies ein ausgeglichenes Resultat, der Geschäftsbereich Technologie erneut einen Vorsteuergewinn aus. Der Beitrag der nach der Equity-Methode(IFRS-Bilanzierung) ausgewiesenen Beteiligung an der Aurubis AG (-18,7 Mio. €; Q1 2019: 50,2 Mio. €) fiel wegen Bewertungseffekten aus Preisschwan- kungen von Edelmetallen negativ aus. Vor allem aufgrund der im Jahresvergleich niedrigeren Stahlpreise in Verbin- dung mit rückläufigen Versandmengen sank der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns auf 2.108,3 Mio. € (Q1 2019: 2.293,8 Mio. €). Aus -43,7 Mio. € Nachsteuerverlust (Q1 2019: +96,7 Mio. €) errechnen sich -0,83 Ergebnis je Aktie (Q1 2019: 1,76 €) sowie -2,4% Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE; Q1 2019: 14,1%). Die Nettofinanzposition (-415,4 Mio. €; Q1 2019: 108,0 Mio. €) verringerte sich vor allem aufgrund der Zahlung des Bußgeldes an das Bundes- kartellamt. Die Eigenkapitalquote beträgt solide 35,3% (Q1 2019: 36,9%).

4Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

Sondereffekte/EBT Geschäftsbereiche und Konzern

Restruk-

Impairment/

EBT ohne

EBT

turierung

Zuschreibung

Sonstiges

Sondereffekte

in Mio. €

Q1 2020 Q1 2019

Q1 2020 Q1 2019

Q1 2020 Q1 2019

Q1 2020 Q1 2019

Q1 2020 Q1 2019

Flachstahl

-6,8

46,3

-

-

-

-

-

Grobblech/Profilstahl

-4,2

1,7

-

-

-

-

-

Mannesmann

-4,6

8,4

-

-

-

-

-

Handel

0,3

3,0

-

-

-

-

-

Technologie

5,2

11,8

-

-

-

-

-

Industrielle

Beteiligungen/

-21,3

54,7

-

-

-

-

Konsolidierung

Konzern

-31,4

125,9

-

-

-

-

-

-

-6,8

46,3

-

-4,2

1,7

-

-4,6

8,4

-

0,3

3,0

-

5,2

11,8

-

-21,3

54,7

-

-31,4

125,9

Quartalsmitteilung 3 Monate 2020 5

Geschäftsbereich Flachstahl

Auftragseingang

Auftragsbestand zum Stichtag

Rohstahlerzeugung

Walzstahlproduktion

Versand

Segmentumsatz1)

Außenumsatz

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)

  1. inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen

Q1 2020

Q1 2019

Tt

1.193,1

1.138,8

Tt

917,8

911,5

Tt

1.069,1

1.152,5

Tt

944,3

911,0

Tt

1.208,3

1.172,2

Mio. €

748,2

805,3

Mio. €

566,2

598,8

Mio. €

-6,8

46,3

Entwicklung europäischer Stahlmarkt

War das Jahr 2019 bestimmt von Handelskonflikten und der daraus resultierenden Abkühlung der Weltkon- junktur, steht 2020 mit dem Corona-Virus ein neuer Unsicherheitsfaktor im Fokus des globalen Wirtschaftsge- schehens. Schutzmaßnahmen der Regierungen zur Verlangsamung der Ausbreitung führen zu erheblichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens, Produktionsstillständen sowie zu Lieferengpässen und Absatzrück- gängen in Unternehmen. Die zunächst positive Entwicklung der Konjunktur in Europa im ersten Quartal hat dadurch im März einen massiven Dämpfer erfahren. Nachdem in Deutschland die industriellen Aufträge, Um- sätze und Produktion im Januar kräftig gestiegen waren und die Industrie das größte Auftragsplus seit fünfein- halb Jahren erreichte, machte der Ausbruch der Corona-Pandemie alle Hoffnungen auf eine rasche gesamtwirt- schaftliche Erholung zunichte. Auch in der Stahlindustrie sind die Auswirkungen seit Ende des Quartals deut- lich spürbar: Die Auftragseingänge gingen zurück und Kunden stornierten oder verschoben ihre Bestellungen. Wichtige Abnehmergruppen wie die Automobilindustrie und der Maschinenbau stoppten ihre Produktion teilweise vollständig. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sind die Automobilproduktion um 20% und der Export um 21% gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Die Stahlnachfrage ging entlang der gesamten Lieferkette spürbar zurück, lediglich die baunahen Branchen liefen weiterhin noch gut. Ein Großteil der europä- ischen Stahlhersteller ist somit gezwungen, die Erzeugung an die veränderte Nachfragesituation anzupassen. Die globale Stahlindustrie ist nach wie vor von hohen Überkapazitäten gekennzeichnet, die infolge des welt- weiten Nachfrageeinbruchs deutlich zunehmen. Dies gilt insbesondere für China: Hier wurde die Produktion im bisherigen Jahresverlauf trotz der Corona-Pandemie sogar noch ausgeweitet und in Folge fehlender Nachfrage enorme Lagerbestände aufgebaut. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch in anderen Ländern wie etwa Russland oder der Türkei. Daher ist es für den Stahlstandort Deutschland und Europa existenziell, eine drohen- de Flut unfairer Importe und Umleitungseffekte mithilfe von an die aktuellen Rahmenbedingungen angepass- ten EU-Schutzklauselmaßnahmen abzuwenden.

Beschaffung

Eisenerz

Die Leitpreisnotierung für den Spotmarkt, IODEX 62% Fe CFR China, lag im Jahresdurchschnitt 2019 bei 93,40 USD/dmt und damit 35 % über dem Vorjahreswert. Der starke Preisanstieg war primär dem Dammbruch einer VALE-Mine im Januar 2019 und den damit einhergehenden Angebotsverknappungen geschuldet. Der Erz- preis startete mit rund 93 USD /dmt in das Jahr 2020 und hielt dieses Niveau im Januar zunächst wegen der hohen Nachfrage. Erst im Zuge des Ausbruchs der COVID-19-Pandemie fiel die Leitpreisnotierung bis Anfang Februar unter die 80 USD-Marke. Im weiteren Quartalsverlauf bewegten sich die Erzpreise - beeinflusst durch die weltweiten Unsicherheiten und Restriktionen - zwischen 80 und 90 USD/dmt. So traf ein weltweit geringe- rer Eisenerzbedarf auf ein ebenfalls durch Wetter- und Corona-Einflüsse reduziertes Angebot. Der Durch- schnittspreis des ersten Quartals lag mit 89 USD/dmt CFR China 8% über dem Vorjahresquartal. Um die aus der Beschaffung resultierenden preislichen Risiken abzufedern, sichern wir definierte Eisenerzmengen durch Hedging ab.

6Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

Kokskohle

Die Notierung für hochwertige Kokskohle sank im Jahr 2019 um 15 % auf durchschnittlich 177 USD/t FOB Australien. Der Handelsstreit zwischen den USA und China, eine hohe Kohleproduktion in Australien, Importbe- schränkungen für chinesische Häfen und die sich eintrübende Stahlkonjunktur führten im Jahresverlauf zu einem starken Preisrückgang. Da 2020 die Kohleproduktion und -logistik wegen der COVID-19-Pandemie an- fänglich deutlich stärker beeinträchtigt waren als die Kokereien und Stahlwerke, zog die Nachfrage für seewär- tig gehandelte Kokskohle nach dem chinesischen Neujahrsfest deutlich an. Viele Händler und Verbraucher deckten sich mit Material ein, um auf mögliche Ausfälle und Lieferverzögerungen aufgrund von temporären Minenstillegungen in einigen Produktionsländern vorbereitet zu sein. Diese erhöhte Nachfrage traf zwar auf ein relativ stabiles Angebot, allerdings führten selbst kurzfristige, wetterbedingte Unterbrechungen in der Logistikkette in Australien immer wieder zu Preisausschlägen. Erst Ende März gaben die Notierungen im Zuge einer schwächeren Nachfrage aus China, aber auch aus Indien und Europa bei einer weiterhin auf einem hohen Niveau laufenden Kohleproduktion in Australien deutlich nach. Der Durchschnittspreis des ersten Quartals lag bei 155 USD/t und damit ein Viertel unter dem Vorjahresquartal. Definierte Kokskohlemengen sichern wir durch Hedging preislich ab, um die aus der Beschaffung resultierenden Risiken abzufedern.

Geschäftsverlauf

Der Auftragseingang des Geschäftsbereiches Flachstahl entwickelte sich zum Jahresauftakt zunächst positiv, gab jedoch in der zweiten Märzhälfte erheblich nach. Insgesamt lagen die Buchungen dennoch etwas über de- nen des ersten Quartals 2019, der Orderbestand blieb stabil. Die Rohstahlproduktion erreichte den Vorjahres- wert nicht, da seit dem Spätsommer 2019 ein Hochofen aus der Produktion genommen wurde. Brammenbezüge von der Beteiligungsgesellschaft Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH deckten einen Teil des Vormaterial- bedarfs ab. Die Walzstahlerzeugung und der Versand rangierten geringfügig über dem Vergleichszeitraum. Segment- und Außenumsatz bewegten sich erlösbedingt unter dem Vorjahresniveau. Der Geschäftsbereich Flachstahl verzeichnete bei signifikant gesunkenen Erlösen und einer geringeren Erzeugungsmenge -6,8 Mio. € Ergebnis vor Steuern (1. Quartal 2019: 46,3 Mio. €).

Investitionen

Der Geschäftsbereich Flachstahl führt die 2019 gestarteten strategischen Investitionsprojekte fort, um den erhöhten Kundenanforderungen nach feuerverzinkten, höher- und höchstfesten Stahlgüten gerecht zu wer- den. Darüber hinaus wird weiterhin in die erforderliche Optimierung und Erweiterung vorhandener Anlagen investiert. Beim Projekt "Feuerverzinkung 3" befindet sich der Anlagenbau in der Engineeringphase. Für die dazugehörige Halle wurden im Berichtszeitraum die Fundamentarbeiten weitestgehend abgeschlossen und mit dem Hallenbau begonnen. Mit dem Austausch des Maschinenkopfes an der Stranggießanlage 1 wird die Belegung auf der Anlage flexibler und die Produktqualität verbessert. Zur Sicherung der Qualitätsanforde- rungen werden die Schweißmaschinen an der Coillinie 4 ersetzt. Das Projekt ist in der Engineeringphase. Im November 2019 wurde der Auftrag zum Bau einer 2,2-Megawatt-PEM-Elektrolyse (PEM = Protonen Exchange Membran) an Siemens Gas and Power vergeben. Damit ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung einer was- serstoffbasierten Stahlerzeugung vollzogen. Die Anlage soll Ende 2020 in Betrieb gehen und den kompletten gegenwärtigen Wasserstoffbedarf der SZFG decken. Der dazu erforderliche Strom wird in sieben Windkraft- anlagen mit einer Leistung von 30 Megawatt erzeugt, welche die Avacon AG auf dem Gelände des Salzgitter- Konzerns errichtet und ebenfalls ab 2020 betreibt.

Quartalsmitteilung 3 Monate 2020 7

Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl

Auftragseingang1)

Auftragsbestand1)zum Stichtag

Rohstahlerzeugung

Walzstahlproduktion

Versand1)

Segmentumsatz2)

Außenumsatz

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)

  1. ohneDMU-Gruppe
  2. inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen

Q1 2020

Q1 2019

Tt

583,8

524,5

Tt

369,4

337,8

Tt

295,3

255,2

Tt

538,4

525,9

Tt

531,0

560,7

Mio. €

385,9

455,1

Mio. €

194,5

229,6

Mio. €

-4,2

1,7

Marktentwicklung

Der Grobblechmarkt zeigte sich trotz des schwachen Jahresstarts im ersten Quartal weitgehend stabil. Lagerergänzungskäufe der Händler sowie die in der ersten Januarhälfte gestiegenen Rohstoffkosten und die damit verbundene Spekulation auf mittelfristig weiter steigende Preise führten zu teils hohen Auftragseingän- gen bei den Werken. Die verbesserte Buchungssituation der europäischen Walzwerke wirkte zur Quartalsmitte mildernd auf den hohen Wettbewerbsdruck. Erste Werke kündigten moderate Preiserhöhungen an, sodass ins- besondere im Standardsegment zwischenzeitlich eine hohe Spreizung der Angebotspreise zu beobachten war. Die Importe blieben auf einem vergleichbaren Niveau wie im Vorjahreszeitraum, dabei dämpften die niedrigen Einfuhrpreise die avisierten Preissteigerungen. Hauptmengenträger blieb im Berichtszeitraum die Ukraine, gefolgt von Südkorea mit einem starken Zuwachs sowie Indonesien und Russland. Der schrittweise Shutdown in vielen Ländern verbunden mit EU-Grenzschließungen führte ab Mitte März zu Beeinträchtigungen des Waren- transfers. Auch der Grobblechmarkt spürte einen Nachfragerückgang. Das Preisgefüge in Europa zeigte sich uneinheitlich: Während die Preise in Nordeuropa zunächst noch relativ stabil blieben, gingen sie in Südeuropa nachfragebedingt schneller zurück.

Die niedrigen Lagerbestände zum Jahresstart und die erwartete Schrottpreissteigerung wirkten sich positiv auf die Belegung der Produzenten auf dem europäischen Trägermarkt aus. Es erfolgten umfängliche Bestel- lungen aufgrund der vorhandenen Bestandslücken sowie der Erkenntnis, dass von den Werken keine weiteren Preisreduzierungen akzeptiert werden. Die ab Mitte Januar nachlassende Nachfrage führte aber aufgrund der großen Liefermengen der Erzeuger bereits ab Anfang Februar wieder zu einem Bestandsaufbau des lagerhal- tenden Handels, der daraufhin zur Normalisierung des Lagerbestands die Preise senkte. Dennoch konnten die Werke die Preise - bis auf geringfügige Korrekturen - zunächst stabil halten. Die Zurückhaltung bei den Bestel- lungen für den Produktionsmonat März führte dann jedoch zu Preissenkungen, um die Belegung zu sichern.

Beschaffung

Stahlschrott

Der Schrottmarkt in Deutschland war zum Jahresauftakt von steigenden Preisen geprägt, die sich jedoch Ende Januar abschwächten. Diese Entwicklung kehrte sich im Folgemonat aufgrund geringerer Zukäufe der türki- schen Verbraucher um. Im März kennzeichneten die Folgen der Corona-Pandemie den Schrottmarkt. Nachdem zu Beginn des Monats angesichts des überwiegend guten Bedarfs deutliche Preisaufschläge verzeichnet wur- den, drehte sich der Trend in der zweiten Hälfte. Der Nachfragerückgang auf dem Tiefseemarkt sowie Werks- schließungen verursachten einen zunehmenden Preisdruck. Wegen der noch robusten Bestellmengen der deutschen Verbraucher stiegen die Preise dennoch etwas an.

8Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

Geschäftsverlauf

Der Auftragseingang des Geschäftsbereiches Grobblech/Profilstahl bewegte sich deutlich über dem schwa- chen Vorjahresniveau. Vor allem die Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH, die von der Buchung des Groß- rohrauftrages "Baltic Pipe" profitierte, aber auch die übrigen Gesellschaften verzeichneten Zuwächse. Auf- grund der höheren Mengen im Grobblechbereich übertraf auch der Orderbestand den Vergleichszeitraum merklich. Die Rohstahlerzeugung lag spürbar über den ersten drei Monaten 2019, während sich die Walzstahl- produktion insgesamt auf dem Level des Vorjahres bewegte. Bei einem gesunkenen Versand unterschritten Segment- und Außenumsatz die Vergleichswerte. Der Geschäftsbereich verbuchte -4,2 Mio. € Verlust vor Steu- ern (1. Quartal 2019: +1,7 Mio. €). Die DEUMU Deutsche Erz und Metall-Union-Gruppe erzielte einen stabilen Vorsteuergewinn, die Grobblechgesellschaften wie auch die Peiner Träger GmbH wiesen mengen- und erlösbe- dingt niedrigere Resultate aus als ein Jahr zuvor.

Investitionen

Den Schwerpunkt der Investitionen des Geschäftsbereiches Grobblech/Profilstahl bildet die Fortführung des als Teil des strategischen Wachstumsprogramms "Salzgitter AG 2021" gestarteten Projektes "Neue Wärmebe- handlungslinie" beim Ilsenburger Grobblechproduzenten. Die Investition dient dazu, das Produktportfolio zu erweitern und eine stärkere Positionierung im höherwertigen Gütensegment zu erreichen. Die Inbetriebnahme der Anlage ist bis Anfang 2021 vorgesehen.

Quartalsmitteilung 3 Monate 2020 9

Geschäftsbereich Mannesmann

Auftragseingang

Mio. €

Auftragsbestand zum Stichtag

Mio. €

Rohstahlerzeugung Hüttenwerke Krupp Mannesmann (30%)

Tt

Versand Rohre1)

Tt

Segmentumsatz2)

Mio. €

Außenumsatz

Mio. €

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)

Mio. €

  1. Ausweis von nach IFRS 15 bewerteten Mengen
  2. inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen

Q1 2020

Q1 2019

319,5

342,1

402,3

477,3

317,1

332,1

135,4

146,5

406,3

447,3

295,9

290,3

-4,6

8,4

Marktentwicklung

Die weltweite Stahlrohrkonjunktur zeigte sich während des ersten Quartals 2020 insgesamt etwas schwächer als noch im recht dynamischen Vorjahresquartal. Dabei entwickelte sich die Nachfrage nach nahtlosen Stahl- rohren vergleichsweise robust, wohingegen sie bei den mittleren Leitungs- und Präzisrohren deutlich geringer ausfiel. Das Großrohrgeschäft litt unter einer anhaltenden Zurückhaltung der Investoren. Ausbleibende Projekt- aufträge führten zu niedrigen Kapazitätsauslastungen. Die Auswirkungen der Corona-Krise werden erst ab dem zweiten Quartal sichtbar und treffen die Stahlrohrindustrie besonders hart, da diese überproportional stark von der Situation am Energiemarkt abhängig ist. Weltweit werden nach wie vor rund 50% der Stahlrohrpro- duktion vom Öl- und Gasmarkt absorbiert. Niedrige Ölpreise führen zu weniger Bohrtätigkeit und geringeren Investitionen in der Öl- und Gasindustrie und damit zu einer verminderten Bestelltätigkeit aus diesem Sektor.

Geschäftsverlauf

Der Auftragseingang des Geschäftsbereiches Mannesmann kam in den ersten drei Monaten unter dem Vorjah- reswert aus. Dies war insbesondere auf die merklich gesunkenen Ordermengen der Präzisrohrgruppe zurückzu- führen, die auch als Folge der Corona-Pandemie einen Nachfrageeinbruch seitens der wichtigen Abnehmerbran- chen Kraftfahrzeug- und Zulieferindustrie, Maschinen- und Anlagenbau sowie Energiewirtschaft verzeichnete. Die Mannesmann Grossrohr GmbH (MGR) sieht sich nach wie vor einer verzögerten Ausschreibung und Vergabe von Großrohrprojekten im europäischen Kernmarkt gegenüber und verbuchte einen Orderrückgang. Im Segment mittlere Leitungsrohre blieb der Auftragseingang stabil. Bei der Mannesmann Stainless Tubes-Gruppe ließ die Bestellaktivität etwas nach. Der Auftragsbestand des Geschäftsbereiches war erkennbar niedriger als der Vergleichswert. Bei einem geringeren Rohrversand ging der Segmentumsatz zurück, der Außenumsatz blieb stabil. Der Geschäftsbereich Mannesmann wies -4,6 Mio. € Ergebnis vor Steuern aus (1. Quartal 2019: 8,4 Mio. €). Zwar zeigte die MGR mit einem ausgeglichenen Resultat eine Verbesserung, alle anderen Rohrgesellschaften erreichten die Vorjahreswerte jedoch nicht.

Außerhalb des Konsolidierungskreises bewegten sich Ordereingang und -bestand der EUROPIPE-Gruppe (EP- Gruppe) trotz des im März gebuchten Auftrags "Baltic Pipe", welcher für eine Grundauslastung über mehrere Monate in den deutschen Werken sorgt, wegen ausbleibender Buchungen in den USA erheblich unter dem Vorjahreslevel. Der Umsatz und der at equity Beitrag der EP-Gruppe lagen bei einem merklich schwächeren Absatz spürbar unter der Vergleichsperiode.

Investitionen

Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit des Geschäftsbereiches Mannesmann liegt 2020 weiterhin auf Er- weiterungs- und Ersatzinvestitionen. Im Zuge des Ausbaus der mexikanischen Präzisrohrgesellschaft am Standort El Salto schreitet der Produktionshochlauf mit entsprechenden Serienfertigungen voran. Die große Kaltpilgermaschine am Standort Remscheid der Edelstahlrohrgruppe ist seit Ende des ersten Quartals produk- tionsbereit. Die Maßnahme dient dem Ausbau der Kapazität und des Produktangebotes im kaltgefertigten nahtlosen Edelstahlrohrbereich, um größere Durchmesser herzustellen.

10Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

Geschäftsbereich Handel

Q1 2020

Q1 2019

Versand

Tt

977,5

1.043,4

Segmentumsatz1)

Mio. €

707,9

814,1

Außenumsatz

Mio. €

703,4

797,9

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)

Mio. €

0,3

3,0

  1. inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen

Marktentwicklung

Die Nachfrage auf den internationalen Stahlmärkten hat sich im Berichtszeitraum stark eingetrübt. Insbesondere das Tradinggeschäft sah sich weiterhin mit einer reduzierten Ordertätigkeit als Folge protektionistischer Han- delsmaßnahmen und des vorherrschenden Marktumfelds konfrontiert. Auch der europäische Lagerhandel vor allem in Deutschland verzeichnete eine eher verhaltene Entwicklung. Die Preise im internationalen Trading be- wegten sich nachfragebedingt auf einem niedrigen Niveau mit sehr geringen Schwankungen. Im lagerhaltenden Bereich, insbesondere bei Flachprodukten, standen die Margen aufgrund der zum Jahresende 2019 deutlichen Preisrückgänge und der nachlaufenden Bestandswerte unter Druck.

Geschäftsverlauf

Der Absatz des Geschäftsbereiches Handel blieb in der Berichtsperiode aufgrund gesunkener Tonnagen des internationalen Tradings und der UES-Gruppe unter den Vorjahreswerten. Die Volumina im europäischen La- gerhandel zeigten sich in Summe gegenüber dem ersten Quartal 2019 unverändert. Das Mengendefizit im in- ternationalen Trading sowie die im Vergleich zur Vorjahresperiode unbefriedigende Preissituation im lagerhal- tenden Handel führten zu einem entsprechend merklich niedrigeren Segment- und Außenumsatz. Der Geschäftsbereich Handel erwirtschaftete margenbedingt und gestützt vom Resultat der UES-Gruppe 0,3 Mio. € Gewinn vor Steuern, der jedoch unter dem Resultat des ersten Quartals 2019 lag (3,0 Mio. €).

Investitionen

Der Erhalt und die Modernisierung bestehender Anlagen bilden 2020 die Investitionsschwerpunkte des Geschäftsbereiches Handel. Darüber hinaus werden die im Zuge der Strategie "Salzgitter AG 2021" und "FitStructure 2.0" angestoßenen Maßnahmen weiterverfolgt.

Akquisitionen

Mit der Übernahme des auf Grobblech spezialisierten Handelsunternehmens Statendam Steel Plates B.V. durch die Salzgitter Mannesmann Staalhandel B.V. baut der Salzgitter-Konzern sein europäisches Handelsnetzwerk aus und stärkt die Marktpräsenz in den Niederlanden. Beide Unternehmen sind in Oosterhout ansässig. Die Statendam Steel Plates B.V. wurde im Jahr 2000 gegründet und befand sich zuvor 100 % in Privatbesitz. Sie belie- fert Kunden aus den Bereichen Baugewerbe, Handel, Kesselbau, Maschinenbau, Metallbau, Offshore und Schiffsbau.

Geschäftsbereich Technologie

Auftragseingang

Auftragsbestand zum Stichtag

Segmentumsatz1)

Außenumsatz

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)

  1. inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen

Quartalsmitteilung 3 Monate 2020 11

Q1 2020

Q1 2019

Mio. €

337,3

330,0

Mio. €

739,3

704,5

Mio. €

310,4

333,9

Mio. €

310,3

333,8

Mio. €

5,2

11,8

Marktentwicklung

Laut Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) blieben die Auftragseingänge des ersten Quar- tals 2020 erheblich unter denen des Jahres 2019. Die Nachfrage hat sich im In- und Ausland abgeschwächt. Auch die Umsätze der Branche blieben signifikant unter dem Vorjahresniveau. Der Markt für Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen verzeichnete ebenfalls einen spürbaren Rückgang, vor allem die ausländische Ordertä- tigkeit gab nach.

Geschäftsverlauf

Der Auftragseingang des Geschäftsbereiches Technologie setzte sich - dank der erfreulichen Entwicklung im Projektgeschäft der KHS-Gruppe - vom Markttrend ab und war in den ersten drei Monaten 2020 etwas höher als ein Jahr zuvor. Die Klöckner DESMA Elastomer-Gruppe(KDE-Gruppe) wie auch die DESMA Schuhmaschinen GmbH (KDS) konnten die Vergleichswerte jedoch nicht einstellen. Der Auftragsbestand des Geschäftsbereiches lag über dem Vorjahr. Segment- und Außenumsatz gingen gegenüber dem Vergleichszeitraum zurück und spie- geln ebenfalls die heterogene Entwicklung im Geschäftsbereich wider: Während die KHS-Gruppe den Wert des ersten Quartals 2019 annähernd erreichte, folgte der Umsatz der KDE-Gruppe und der KDS dem Auftragsein- gang. Die KHS-Gruppe steigerte das Resultat abermals erfreulich und konnte so die deutlichen Ergebnisrück- gänge der KDS und KDE-Gruppe teilweise kompensieren. Insgesamt erwirtschaftete der Geschäftsbereich Technologie einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 5,2 Mio. € (1. Quartal 2019: 11,8 Mio. €).

Die KHS-Gruppe verfolgt nach wie vor konsequent das umfassende Effizienz- und Wachstumsprogramm "KHS Future". Mit den Schwerpunkten Kostensenkungen und Ausweitung des Servicegeschäftes trug es bereits we- sentlich zur erzielten Ergebnissteigerung bei und soll auch 2020 die Entwicklung des Unternehmens im wettbe- werbsintensiven und herausfordernden Marktumfeld weiter verbessern.

Investitionen

Der Geschäftsbereich Technologie konzentrierte sich im Berichtszeitraum auf die Fortsetzung der Ersatz- und Rationalisierungsmaßnahmen. Um die organisatorischen Abläufe zu optimieren, werden außerdem bei der KHS-Gruppe in Deutschland und in den Auslandsgesellschaften IT-Projekte durchgeführt. Die umfassende Modernisierung des Standortes Bad Kreuznach mit Blick auf das "Lean Manufacturing" wurde in einzelnen Teil- projekten weiter umgesetzt. Am Standort Dortmund fanden weitere Investitionen statt, mit denen der Geschäftsbereich die Fertigung modernisieren und die Montagebereiche erweitern will. Für den chinesischen Markt ist ein Investitionsprogramm zur strategischen Neuausrichtung in der Umsetzung.

Bei der KDS wurde das Projekt "Fabrik der Zukunft" fortgeführt, das den Neubau von Büro- und Produktionsge- bäuden auf dem Bestandsgelände in Achim vorsieht. Die Investition dient dazu, das Wachstum und die Wirt- schaftlichkeit der KDS nachhaltig sicherzustellen. Damit einhergehend sollen der Informations- und Material- fluss sowie die Montageprozesse optimiert und auf diese Weise die Produktivität gesteigert werden.

12Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

Industrielle Beteiligungen/Konsolidierung

Umsatz1)

Außenumsatz

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)

  1. inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen

Q1 2020

Q1 2019

Mio. €

204,9

231,1

Mio. €

38,0

43,3

Mio. €

-21,3

54,7

Der Umsatz des Bereiches Industrielle Beteiligungen/Konsolidierung, der hauptsächlich durch das Halbzeug- und Servicegeschäft mit Tochtergesellschaften und Konzernfremden generiert wird, nahm im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2019 erkennbar ab. Auch der Außenumsatz verringerte sich im Vergleich zum Vorjahres- zeitraum spürbar. Das Ergebnis vor Steuern -21,3 Mio. € (1. Quartal 2019: 54,7 Mio. €) beinhaltet -18,7 Mio. € Beitrag der nach der Equity-Methode(IFRS-Bilanzierung) ausgewiesenen Beteiligung an der Aurubis AG (1. Quartal 2019: 50,2 Mio. €). Im Vorjahr umfasste dieser 20,0 Mio. € Ertrag aus einer erfolgswirksamen bilanziellen Anpassung im Zusammenhang mit den zu einem durchschnittlichen Kurs unterhalb des Marktwertes des anteiligen Eigenkapi- tals erworbenen Aktien der Aurubis AG.Die Ergebnisse aus der Bewertung von Derivatepositionen hingegen liefer- ten einen positiven Beitrag. Die überwiegend für den Konzern tätigen Dienstleistungsgesellschaften übertrafen den Vorsteuergewinn des Vergleichszeitraumes.

Quartalsmitteilung 3 Monate 2020 13

Finanz- und Vermögenslage

Erläuterungen zur Bilanz

Die Bilanzsumme des Salzgitter-Konzerns verringerte sich im aktuellen Berichtszeitraum gegenüber dem 31. Dezember 2019 um 188 Mio. €.

Die Abnahme der langfristigen Vermögenswerte (-74 Mio. €) ist insbesondere auf die geringeren Anteile an nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen (-32 Mio. €) und die verminderten latenten Ertragsteuer- ansprüche (-42 Mio. €) - deren Rückgang im Wesentlichen aus der im Vergleich zum letzten Bilanzstichtag niedrigeren Rückstellungen für Pensionen resultiert - zurückzuführen. Die Investitionen in immaterielle Ver- mögenswerte und Sachanlagen (+95 Mio. €) rangierten im Berichtszeitraum über den planmäßigen Abschrei- bungen des Anlagevermögens (-74 Mio. €). Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich im Vergleich zum letzten Bilanzstichtag um 114 Mio. € verringert. Sowohl die Finanzmittel (----236 Mio. €), vor allem aufgrund der

im Januar 2020 erfolgten Zahlung des Bußgeldes an das Bundeskartellamt, als auch die Vorräte (----151 Mio. €)

nahmen beträchtlich ab. Dem entgegen standen die stark erhöhten Forderungen aus Lieferungen und Leis- tungen inklusive der Vertragsvermögenswerte (+250 Mio. €), die zum Jahresende stichtagsbedingt eher niedrig waren, und erkennbar gestiegene sonstige Forderungen und Vermögenswerte (+24 Mio. €).

Auf der Passivseite reduzierten sich bei einem gegenüber dem Jahresende erhöhten Pensionszinssatz von 1,8% (31.12.2019: 1,4%) die Pensionsrückstellungen um 155 Mio. €. Entsprechend hat sich das Eigenkapital trotz des negativen Ergebnisses erhöht (+38 Mio. €). Die Eigenkapitalquote beträgt solide 35,3%. Die langfristigen Schulden rangierten insgesamt 142 Mio. € unter dem Vergleichsstichtag. Die langfristigen Finanzschulden blieben etwa auf dem Niveau des Vorjahres (+15 Mio. €). Die kurzfristigen Schulden verminderten sich um 84 Mio. €, weil die sonsti- gen Verbindlichkeiten insbesondere als Folge der Zahlung des Bußgeldes an das Bundeskartellamt erheblich gesunken (----176 Mio. €) sind. Gegenüber dem Jahresende wurden dagegen höhere Verbindlichkeiten aus Lieferun-

gen und Leistungen inklusive Vertragsverbindlichkeiten (+68 Mio. €) sowie Finanzschulden (+14 Mio. €) verzeichnet.

Die Nettofinanzposition (-415 Mio. €; 31.12.2019: -140 Mio. €) verringerte sich vor allem aufgrund der zuvor ge-

nannten Strafzahlung. Den Geldanlagen einschließlich Wertpapieren (554 Mio. €; 31.12.2019: 797 Mio. €) standen

Verbindlichkeiten von 969 Mio. € (31.12.2019: 937 Mio. €) gegenüber; davon 815 Mio. € bei Kreditinstituten

(31.12.2019: 783 Mio. €). Wie bisher werden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen nicht in der Nettofinanzposition berücksichtigt.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Bei einem Vorsteuerverlust von -31 Mio. € ergibt sich ein negativer Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von -143 Mio. € (Vorjahreszeitraum: +54 Mio. €). Dabei legten die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger Aktiva erheblich zu, die Vorräte nahmen bei gleichzeitig nur geringem Aufbau der Verbindlich- keiten aus Lieferungen und Leistungen und anderer Passiva ab.

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit von -95 Mio. € (Vorjahreszeitraum: -143 Mio. €) spiegelt über- wiegend die Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und das Sachanlagevermögen (-101 Mio. €; Vorjahreszeitraum: -84 Mio. €) wider. Im ersten Quartal 2019 waren noch Investitionen in sonstige langfristige Vermögenswerte enthalten, die im Wesentlichen aus den Zukäufen der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligung an der Aurubis AG resultierten.

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit ist geprägt von Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten (+16 Mio. €). Dem stehen Rückzahlungen für erhaltene Kredite sowie Zinsauszahlungen gegenüber, sodass sich insge- samt ein positiver Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit von 4 Mio. € (Vorjahreszeitraum: -25 Mio. €) ergibt.

Wegen des negativen Gesamt-Cashflows verminderte sich der Finanzmittelbestand (464 Mio. €) gegenüber dem 31. Dezember 2019 (701 Mio. €) entsprechend.

14Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

Mitarbeiter

31.03.2020

31.12.2019

Veränderung

Stammbelegschaft1)

23.308

23.354

-46

Geschäftsbereich Flachstahl

6.113

6.090

23

Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl

2.353

2.352

1

Geschäftsbereich Mannesmann

4.609

4.643

-34

Geschäftsbereich Handel

2.036

2.066

-30

Geschäftsbereich Technologie

5.568

5.557

11

Industrielle

Beteiligungen/Konsolidierung

2.629

2.646

-17

Ausbildungsverhältnisse

1.207

1.380

-173

Passive Altersteilzeit

499

493

6

Gesamtbelegschaft

25.014

25.227

-213

Unter Berücksichtigung der quotalen Beteiligungsverhältnisse sind Rundungsabweichungen möglich.

  1. ohne Organmitglieder

Am 31. März 2020 umfasste die Stammbelegschaft des Salzgitter-Konzerns 23.308 Mitarbeiter und verringerte sich damit gegenüber dem 31. Dezember 2019 um 46 Belegschaftsmitglieder.

Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 129 Ausgebildete übernommen, von denen 87 befristete Verträge er- hielten. Gegenläufig wirkten vor allem der Eintritt in die passive Phase der Altersteilzeit sowie das Erreichen der Altersgrenze.

Die Gesamtbelegschaft umfasste 25.014 Personen.

Die Zahl der Leiharbeitnehmer lag zum 31. März 2020 bei 1.038. Dies entspricht einer Abnahme gegenüber dem Vorjahresstichtag um 190 Personen.

Zum Ende des Berichtszeitraumes waren 827 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen, überwiegend in den Gesell- schaften Mannesmann Precision Tubes GmbH, Klöckner Desma Elastomertechnik GmbH, DESMA Schuhma- schinen GmbH sowie Salzgitter Automotive Engineering GmbH & Co. KG. In Anbetracht der Auswirkungen der Corona-Pandemie wurde im zweiten Quartal in weiteren Betrieben Kurzarbeit eingeführt.

Quartalsmitteilung 3 Monate 2020 15

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Nachdem sich die Ergebnisse der ersten drei Monate 2020 noch weitgehend unbeeinträchtigt von den Auswir- kungen der Corona-Pandemie zeigten, werden die kommenden Quartale von den globalen Beschränkungen wirtschaftlicher Aktivitäten geprägt sein. Die Gesellschaften des Salzgitter-Konzerns reagieren darauf in unter- schiedlichem Ausmaß mit Produktionskürzungen und Kurzarbeit sowie weiteren ergebnis- und liquiditätsstüt- zenden Maßnahmen. Die Dauer der Maßnahmen hängt vom Fortgang der Corona-Krise ab, deren weitere Ent- wicklung aktuell nicht vorhersehbar ist.

Die Geschäftsbereiche gehen, verglichen mit dem Vorjahr, vom nachstehend beschriebenen Verlauf des Geschäfts- jahres 2020 aus:

Nachdem das Erlösniveau zum Jahresende 2019 einen Boden fand, verzeichnete das Flachstahlsegment im ersten Quartal zunächst eine Trendumkehr. Diese fand jedoch mit stark rückläufigen Auftragseingängen aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie Mitte März ein Ende. Infolgedessen wird die Produktion am Standort Salzgitter ab Mai vorübergehend zurückgefahren und Kurzarbeit beantragt. Die Quoten der europäischen Anti-Dumping-Maßnahmen werden aufgrund der niedrigen Nachfrage für nahezu alle Produkte nicht annähernd ausgeschöpft und entfalten so in der Breite keine Wirksamkeit. Für das Geschäftsjahr 2020 rechnen wir nunmehr mit einem erkennbaren Umsatzrückgang und einem beträchtlich negativen Vorsteuerergebnis in wahrscheinlich dreistelliger Millionen-Euro-Größenordnung.

Für die relevanten Märkte des Geschäftsbereiches Grobblech / Profilstahl unterstellen wir bei gleichbleibend hohen Importmengen im Grobblechsegment eine unverändert angespannte Marktlage. Dennoch kann das Grob- blechwalzwerk in Ilsenburg eine gute Belegung für das zweite Quartal vorweisen, das Mülheimer Werk sichert sich

  • auf Basis der reduzierten Kapazität - mit der Produktion des Vormaterials für den Großrohrauftrag "Baltic Pipe" eine Grundauslastung bis Ende Juni. Für das Profilstahlsegment wird weiterhin von einem auf Kurzfristigkeit ausgerichteten, volatilen Marktumfeld ausgegangen. Da die Belastungen aus den 2019 gebuchten Restrukturie- rungsrückstellungen und dem Impairment entfallen, werden spürbare Ergebnisverbesserungen prognostiziert. Gleichwohl gehen wir für den Geschäftsbereich Grobblech / Profilstahl von einem nahezu unveränderten Umsatz sowie einem hohen Vorsteuerverlust aus.

Die Auswirkungen der Corona-Krise werden ab dem zweiten Quartal sichtbar und treffen die Stahlrohrindustrie und damit die Gesellschaften des Geschäftsbereichs Mannesmann besonders hart. Niedrige Ölpreise führen zu einer geringen Bohrtätigkeit sowie verminderten Investitionen in der Gas- und Ölindustrie und folglich einer reduzierten Bestelltätigkeit aus diesem Sektor. Entsprechend rechnen wir für die Segmente große und mittlere Leitungsrohre mit einer deutlich reduzierten Nachfrage. Außerhalb des Konsolidierungskreises bleibt die Geschäftslage der EUROPIPE-Gruppe weiterhin gekennzeichnet von der unbefriedigenden Auslastung des deut- schen Werkes. Die amerikanischen EUROPIPE-Gesellschaften profitieren hingegen noch von Vorjahresbuchun- gen, die für eine Auslastung bis in das zweite Halbjahr sorgen. Für die Präzisrohrgesellschaften dürfte sich die Situation vor dem Hintergrund der Automobil- und Industrieabhängigkeit aufgrund der Corona-Krise drastisch verschlechtern. Hingegen antizipiert der Edelstahlbereich eine nur leicht rückläufige Entwicklung. Insgesamt prognostizieren wir für den Geschäftsbereich sinkende Absatzmengen, einen geringeren Umsatz sowie ein negatives Vorsteuerresultat.

Der Geschäftsbereich Handel erwartet für das Geschäftsjahr 2020 aufgrund der weltweiten Einschränkungen in Verbindung mit der Corona-Pandemie eine unter der ursprünglichen Annahme liegende Absatz- und Umsatz- entwicklung. Die Margenerwirtschaftung im internationalen Trading dürfte wegen der verunsicherten Märkte und allerorten restriktiven Handelspolitik unter Druck bleiben. Im lagerhaltenden Geschäft ist für die kommen- den Monate ebenfalls mit einer deutlich reduzierten Nachfrage der Kunden zu rechnen. Folglich erscheint auch die Fortsetzung der zu Jahresbeginn verzeichneten Margenausweitung unwahrscheinlich. Unter Berücksichti- gung dieser Einflüsse prognostiziert der Geschäftsbereich Handel für das Geschäftsjahr 2020 ein negatives Er- gebnis vor Steuern.

16Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

Die Corona-Krise wird sich auch auf den Geschäftsbereich Technologie auswirken. Die KHS-Gruppe blickt zwar auf einen guten Auftragseingang zurück, jedoch waren die Orderzuläufe, insbesondere im Projektgeschäft, bereits ab März rückläufig. Der erfreulich hohe Auftragsbestand zum Ende des ersten Quartals bietet dem Geschäftsbereich die Basis, eine kurzfristige Periode der Investitionszurückhaltung auf Kundenseite zu überbrücken. Bei einem Ende der Wirtschaftsbeschränkungen könnte bereits im dritten Quartal eine Belebung der Geschäftsaktivität einsetzen. Zusammen mit verstärkten Maßnahmen zur Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung wird ange- strebt, das gute Vorjahresniveau erneut zu erreichen. Die beiden Spezialmaschinenbauer antizipieren aufgrund der anhaltend schwachen Auftragslage und der insgesamt zurückhaltenden Marktprognose eine gegenüber dem Vorjahr rückläufige Umsatz- und Ertragslage. Für den Geschäftsbereich Technologie werden folglich ein gegen- über dem Vorjahr geringerer Umsatz sowie Vorsteuergewinn erwartet.

Vor diesem Hintergrund rechnen wir für das Geschäftsjahr 2020 für den Salzgitter-Konzern mit:

  • einem merklich reduzierten Umsatz,
  • einem negativen Vorsteuerergebnis in beträchtlicher, sehr wahrscheinlich dreistelligerMillionen-Euro- Größenordnung sowie
  • einer sichtbar unter dem Vorjahreswert liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).

Die Bandbreite denkbarer Szenarien gestattet keine exakten Quantifizierungen, ohne sich in den Bereich der Spekulation zu begeben..

Wir weisen darauf hin, dass darüber hinaus Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormate- rialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungskursen den Verlauf des Ge- schäftsjahres 2020 erheblich beeinflussen können. Die hieraus resultierende Schwankungsbreite des Konzern- ergebnisses vor Steuern kann ein beträchtliches Ausmaß sowohl in negativer als auch in positiver Richtung annehmen. Welche Dimension diese Volatilität erreichen kann, wird an folgender Beispielrechnung deutlich: Bei rund 12 Mio. t abgesetzten Stahlerzeugnissen der Geschäftsbereiche Flachstahl, Grobblech / Profilstahl, Mannesmann und Handel reichen im Schnitt bereits 25 € Margenveränderung pro Tonne aus, um 300 Mio. € jährliche Ergebnisvarianz zu verursachen. Darüber hinaus begrenzen volatile Rohstoffkosten sowie kürzere Vertragslaufzeiten auf der Beschaffungs- genauso wie auf der Absatzseite die Planungssicherheit des Unter- nehmens.

Risikomanagement

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung bestanden keine Risiken, die den Fortbestand des Salzgitter-Konzerns gefährden könnten. Hinsichtlich einzelner Chancen und Risiken verweisen wir auf den Geschäftsbericht 2019.

Für den Salzgitter-Konzern ist die Entwicklung der Preise auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten, der Ener- giepreise sowie der Währungskurse (vor allem USD/EUR) besonders bedeutend. Ergebniseffekte für Risiken hieraus sind im laufenden Jahr in den Gesellschaften - soweit abschätzbar - einbezogen worden.

Um darüberhinausgehende Auswirkungen der daraus resultierenden Geschäftsrisiken zu minimieren, be- obachten wir die jeweiligen Trends und lassen sie in die Risikoprognosen einfließen. Dies gilt auch für eventuel- le finanzielle oder politisch bedingte Restriktionen des Auslandsgeschäfts.

Risiken sehen wir im Nachfrageeinbruch infolge der Corona-Pandemie, den weiterhin bestehenden globalen Handelsstreitigkeiten sowie dem Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU.

Quartalsmitteilung 3 Monate 2020 17

Branchenspezifische Risiken

Aufgrund von Wettbewerbsverzerrungen auf dem internationalen Stahlmarkt, massiven und weiter steigen- den Überkapazitäten, den US-Sonderzöllen auf Stahlprodukte sowie dem damit verbundenen Importdruck in der EU bestehen seit mehreren Jahren branchenspezifische Risiken. Der Ausbruch der Corona-Pandemie, ver- bunden mit dem wirtschaftlichen "Shutdown" großer Teile Europas, hat diese Risiken auf noch nicht absehbare Zeit verstärkt.

Infolge der Corona-Pandemie ist die EU-Stahlnachfrage stark eingebrochen. Insbesondere Hauptabnehmer- branchen wie die Automobilindustrie sehen Rückgänge von über 80%. Drittstaaten wie beispielsweise China haben trotz Corona-Krise keine Drosselung ihrer Stahlproduktion vorgenommen, sondern unüblich hohe La- gerbestände aufgebaut. Aus dieser Situation ergibt sich ein hohes Risiko einer Importwelle aus Drittstaaten, sobald eine Besserung der Nachfrage eintritt und der EU-Stahlmarkt Erholungstendenzen zeigt.

Ein mögliches Instrument, um dauerhaften Schaden von der EU-Stahlindustrie abzuwenden, ist die Verschär- fung der von der EU-Kommission erlassenen Safeguard-Maßnahmen. Diese wurden als Reaktion auf amerikani- sche Schutzzölle auf Stahl und Aluminium im Sommer 2018 eingeführt, zeigten sich jedoch aufgrund mehrerer Liberalisierungsschritte, sinkender Stahlnachfrage und falscher administrativer Weichenstellung als nur be- grenzt wirksam. Mittels einer deutlichen Reduzierung der Quoten könnte das oben beschriebene Szenario eines drastischen Importanstiegs vermieden werden. Die EU-Kommission befindet sich zurzeit in einem Pro- zess zur Überprüfung der bestehenden Maßnahmen.

Aufgrund der Corona-Pandemie treten einige bestehende Risiken zwischenzeitlich in den Hintergrund, spielen jedoch weiter eine relevante Rolle bei der Bewertung der aktuellen Lage.

So haben neben der EU auch zahlreiche Drittstaaten mit eigenen Schutzmaßnahmen auf die US-Einfuhrzölle für Stahlprodukte reagiert. Dadurch dürften Exporte weiter erschwert werden, zusätzliche Umlenkungen in den EU-Markt drohen. Von den Maßnahmen sind einige Konzernunternehmen auch direkt, jedoch bislang in geringem Umfang betroffen. Durch die Corona-Pandemie dürften sich entsprechende Tendenzen verstärken und die Risiken für den Export ansteigen.

Weitere Risiken ergeben sich aus Versuchen von Importeuren, bestehende Handelsschutzmaßnahmen zu um- gehen und sie somit unwirksam zu machen. Um derartigen Praktiken entgegenzuwirken, werden die Waren- ströme kontinuierlich überwacht und potenzielle Verstöße über den Europäischen Stahlverband Eurofer an die EU-Kommission und die EU-Korruptionsbekämpfungsbehörde OLAF weitergeleitet.

Mit der Unterzeichnung des Austrittsabkommens hat das Vereinigte Königreich die EU offiziell zum 31. Januar 2020 verlassen. Bis Jahresende 2020 gilt eine Übergangsphase, in der das Vereinigte Königreich Mitglied der Zollunion sowie des EU-Binnenmarktes bleibt und weiterhin unter das EU-Recht fällt. In dieser Zeit wollen die EU und das Vereinigte Königreich ein Freihandelsabkommen abschließen. Angesichts des ohnehin engen Zeit- plans, der infolge der Corona-Pandemie zusätzlich beeinträchtigt werden könnte und der damit verbundenen Gefahr einer ungeregelten Handelsbeziehung ab 2021 bestehen die erheblichen, mit dem Brexit verbundenen Unsicherheiten fort.

Zudem besteht nach wie vor Ungewissheit bezüglich direkter und indirekter Geschäftsbeziehungen zu Russ- land, unter anderem wegen des im August 2017 in Kraft getretenen US-Sanktionsgesetzes ("Countering Ameri- ca's Adversaries Through Sanctions Act"). Es sieht vor, dass Firmen, die von der US-Administration mit russi- schen Energie-Export-Pipelines geschäftlich in Verbindung gebracht werden, vom US-Präsidenten mit Straf- maßnahmen in den USA belegt werden können. Während im Dezember 2019 im Rahmen der Verabschiedung des Verteidigungsbudgets auch gezielte Maßnahmen gegen Betreiber von Verladeschiffen verhängt wurden, die an NordStream 2, Turkstream sowie an Folgeprojekten beteiligt sind, konkurrieren im US-Senat weiterhin mehrere breit angelegte Gesetzgebungsvorschläge zur Ausweitung der Sanktionen.

18Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

Zwischenabschluss

I. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. €

Umsatzerlöse

Bestandsveränderungen/andere aktivierte Eigenleistungen

Sonstige betriebliche Erträge

Materialaufwand

Personalaufwand

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Ergebnis aus Wertminderung und Wertaufholung von finanziellen Vermögenswerten

Beteiligungsergebnis

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen

Finanzierungserträge

Finanzierungsaufwendungen

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Konzernergebnis

Anteil der Aktionäre der Salzgitter AG

Minderheitenanteil

Gewinnverwendung

Konzernergebnis

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

Anteil fremder Gesellschafter am Konzernergebnis

Entnahme aus (+)/Einstellung in (-) andere Gewinnrücklagen

Bilanzgewinn der Salzgitter AG

Ergebnis je Aktie (in €) - unverwässert

Ergebnis je Aktie (in €) - verwässert

Q1 2020

Q1 2019

2.108,3

2.293,8

-36,5

26,9

2.071,8

2.320,7

90,1

51,8

1.378,8

1.495,1

439,0

442,5

74,1

87,4

260,8

260,1

-2,5

-0,5

0,0

0,0

-18,3

52,9

2,4

5,6

22,2

19,4

-31,4

125,9

12,3

29,2

-43,7

96,7

-44,7

95,2

1,0

1,5

-43,7

96,7

12,1

33,1

1,0

1,5

44,7

-95,2

12,1

33,1

-0,83

1,76

-0,83

1,66

Quartalsmitteilung 3 Monate 2020 19

II. Gesamtergebnisrechnung

in Mio. €

Q1 2020

Q1 2019

Konzernergebnis

-43,7

96,7

Reklassifizierbare Gewinne und Verluste

Wertänderungen aus der Währungsumrechnung

-13,5

6,1

Wertänderungen aus Cashflow-Hedges

-15,3

29,2

Zeitwertänderungen

-15,7

30,2

Erfolgswirksame Realisierung

0,4

-0,9

Latente Steuern

-

-0,1

Wertänderungen aus Anteilen an nach

der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen

2,8

1,8

Zeitwertänderungen

-

-0,0

Erfolgswirksame Realisierung

-

-

Währungsumrechnung

2,8

1,8

Latente Steuern

-

-

Latente Steuern auf sonstige erfolgsneutrale Veränderungen

-0,3

0,0

Zwischensumme

-26,2

37,1

Nicht reklassifizierbare Gewinne und Verluste

Wertänderungen aus erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten Eigenkapitalinstrumenten

-

-0,0

Zeitwertänderungen

-

-0,0

Latente Steuern

-

-

Neubewertungen

110,2

-120,7

Neubewertung Pensionen

142,7

-175,9

Latente Steuern

-32,5

55,2

Wertänderungen aus Anteilen an nach

der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen

-

-

Zwischensumme

110,2

-120,7

Sonstiges Ergebnis

84,0

-83,5

Gesamtergebnis

40,2

13,2

Auf die Aktionäre der Salzgitter AG entfallendes Gesamtergebnis

39,3

11,6

Auf Anteile Fremder entfallendes Gesamtergebnis

0,9

1,6

40,2

13,2

20Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

III. Konzernbilanz

Aktiva in Mio. €

31.03.2020

31.12.2019

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

207,0

211,6

Sachanlagen

2.145,0

2.131,4

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

81,7

82,0

Finanzielle Vermögenswerte

61,8

64,7

Anteile an nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen

1.040,5

1.072,9

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

18,5

18,4

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

19,9

25,6

Ertragssteuererstattungsansprüche

0,0

0,0

Latente Ertragsteueransprüche

450,4

492,3

4.024,8

4.099,0

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte

2.097,3

2.248,1

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

1.315,1

1.118,4

Vertragsvermögenswerte

239,2

186,3

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

216,2

191,8

Ertragsteuererstattungsansprüche

27,1

22,6

Wertpapiere

45,7

50,9

Finanzmittel

464,5

700,5

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte

0,0

0,0

4.405,0

4.518,5

8.429,8

8.617,5

Passiva in Mio. €

31.03.2020

31.12.2019

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

161,6

161,6

Kapitalrücklage

257,0

257,0

Gewinnrücklagen

2.910,4

2.845,2

Andere Rücklagen

-5,4

23,0

Bilanzgewinn

12,1

12,1

3.335,7

3.298,7

Eigene Anteile

-369,7

-369,7

2.966,0

2.929,0

Anteil fremder Gesellschafter am Eigenkapital

10,5

9,6

2.976,5

2.938,6

Langfristige Schulden

Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen

2.201,2

2.356,1

Latente Ertragsteuerschulden

72,6

72,0

Ertragsteuerschulden

36,8

36,6

Sonstige Rückstellungen

328,2

334,9

Finanzschulden

652,4

637,1

Sonstige Verbindlichkeiten

20,6

16,8

3.311,8

3.453,6

Kurzfristige Schulden

Sonstige Rückstellungen

216,7

224,6

Finanzschulden

444,1

430,1

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

954,8

915,2

Vertragsverbindlichkeiten

228,7

200,7

Ertragsteuerschulden

8,1

8,6

Sonstige Verbindlichkeiten

289,1

446,0

2.141,5

2.225,3

8.429,8

8.617,5

Quartalsmitteilung 3 Monate 2020 21

IV. Kapitalflussrechnung

in Mio. €

Q1 2020

Q1 2019

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)

-31,4

125,9

Abschreibungen (+) /Zuschreibungen (-) auf Vermögenswerte des Anlagevermögens

74,0

87,3

Gezahlte (-) /erhaltene (+) Ertragsteuern

-3,3

-7,1

Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-)

74,2

3,1

Zinsaufwendungen

16,9

19,4

Gewinn (-) /Verlust (+) aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten

-1,3

2,0

Zunahme (-) /Abnahme (+) der Vorräte

142,4

-9,9

Zunahme (-) /Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit

zuzuordnen sind

-280,8

-76,6

Zahlungswirksamer Verbrauch der Rückstellungen ohne Verbrauch der

Ertragsteuerrückstellungen

-64,2

-56,9

Zunahme (+) /Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind

-69,2

-33,7

Mittelabfluss/-zufluss aus laufender Geschäftstätigkeit

-142,8

53,6

Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten,

Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien

3,5

0,1

Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen

und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

-100,9

-83,8

Einzahlungen aus Geldanlagen

0,0

-

Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen Vermögenswerten

3,4

2,2

Auszahlungen für Investitionen in langfristige Vermögenswerte

-0,7

-61,7

Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit

-94,7

-143,2

Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten und anderen

Finanzverbindlichkeiten

15,5

-

Rückzahlungen von Krediten und anderen Finanzverbindlichkeiten

-6,5

-18,6

Zinsauszahlungen

-5,4

-6,0

Mittelabfluss/-zufluss aus der Finanzierungstätigkeit

3,6

-24,6

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode

700,5

555,6

Finanzmittelbestand Konsolidierungskreisveränderung

-

-

Wechselkursänderungen des Finanzmittelbestandes

-2,1

3,0

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes

-233,9

-114,3

Finanzmittelbestand am Ende der Periode

464,5

444,3

22Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

Anhang

Segmentberichterstattung

in Mio. €

Flachstahl

Grobblech/Profilstahl

Q1 2020

Q1 2019

Q1 2020

Q1 2019

Mannesmann

Q1 2020

Q1 2019

Außenumsatz

566,2

Umsatz mit anderen Segmenten

181,1

Umsatz mit Konzerngesellschaften, die nicht einem

anderen Segment zugeordnet sind

1,0

Segmentumsatz

748,2

Zinsertrag (konsolidiert)

0,0

Zinsertrag von anderen Segmenten

-

Zinsertrag von Konzerngesellschaften, die nicht

einem anderen Segment zugeordnet sind

0,0

Segmentzinsertrag

0,0

Zinsaufwand (konsolidiert)

2,9

Zinsaufwand an andere Segmente

-

Zinsaufwand an Konzerngesellschaften, die nicht

einem anderen Segment zugeordnet sind

3,7

Segmentzinsaufwand

6,6

davon Zinsanteil der Zuführungen zu

Pensionsrückstellungen

2,7

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle

Vermögenswerte

34,8

davon planmäßige Abschreibungen auf

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

34,8

EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)

34,6

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

-0,2

Periodenergebnis des Segments

-6,8

davon Ergebnis aus nach der Equity-Methode

bilanzierten Unternehmen

-

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle

Vermögenswerte

29,7

598,8

194,5

229,6

205,5

191,1

225,3

1,0

0,2

0,2

805,3

385,9

455,1

0,5

0,0

0,0

-

-

0,0

0,0

1,8

0,0

0,6

1,9

0,1

3,5

0,7

0,7

-

-

-

5,5

0,5

1,8

9,0

1,1

2,5

3,1

0,6

0,7

45,4

7,1

9,8

45,4

7,1

9,8

100,1

2,2

14,0

54,7

-4,9

4,2

46,3

-4,2

1,7

-

-

-

34,3

34,6

24,1

295,9

290,3

39,7

47,8

70,7

109,2

406,3

447,3

0,3

0,2

-

-

0,8

0,4

1,1

0,5

1,6

1,7

-

-

1,8

2,2

3,5

4,0

0,9

1,1

12,8

13,8

12,8

13,8

10,5

25,6

-2,2

11,8

-4,6

8,4

0,4

2,7

13,8

20,7

Quartalsmitteilung 3 Monate 2020 23

Handel

Technologie

Summe der Segmente

Q1 2020

Q1 2019

Q1 2020

Q1 2019

Q1 2020

Q1 2019

Industrielle Beteiligungen /

KonsolidierungKonzern

Q1 2020

Q1 2019

Q1 2020

Q1 2019

703,4

797,9

310,3

333,8

2.070,3

2.250,5

4,5

16,2

0,1

0,1

416,4

494,9

0,0

0,0

-

-

71,9

110,3

707,9

814,1

310,4

333,9

2.558,7

2.855,7

0,5

1,0

0,2

0,4

1,0

2,2

-

-

-

-

-

0,0

1,6

1,3

0,0

0,3

4,3

2,0

2,1

2,3

0,2

0,8

5,3

4,2

3,7

5,7

0,8

0,6

9,7

12,3

-

0,0

-

-

-

0,0

0,1

0,1

0,3

0,3

6,4

10,0

3,8

5,8

1,1

0,9

16,1

22,2

0,4

0,5

0,5

0,5

5,1

5,8

3,8

3,2

6,5

5,8

65,0

78,0

3,8

3,2

6,5

5,8

65,0

78,0

5,8

9,8

12,6

17,8

65,7

167,3

1,9

6,5

6,1

12,0

0,8

89,2

0,3

3,0

5,2

11,8

-10,1

71,2

-

-

-

-

0,4

2,7

2,3

21,3

10,2

12,9

90,6

113,4

38,0

166,9

-

204,9

1,5

6,4

-

7,9

7,3

4,3

-

11,6

3,0

9,2

9,2

-8,5

-17,7

-21,3

-18,7

4,3

43,3

2.108,3

2.293,8

187,8

583,4

682,7

-

71,9

110,3

231,1

2.763,6

3.086,8

2,3

2,4

4,4

10,0

6,4

10,0

-

4,3

2,0

12,2

13,2

16,4

7,1

16,9

19,4

2,0

4,3

2,0

-

6,4

10,0

9,2

27,7

31,4

3,8

8,1

9,6

9,4

74,1

87,4

9,4

74,1

87,4

61,0

57,2

228,3

51,7

-16,9

140,9

54,7

-31,4

125,9

50,2

-18,3

52,9

88,1

94,9

201,5

24Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

Grundsätze der Rechnungslegung und Konsolidierung, Bilanzierungs- und

Bewertungsmethoden

  1. Der Konzernabschluss für die Berichtsperiode vom 1. Januar bis 31. März 2020 der Salzgitter AG, Salzgitter (SZAG), wurde als verkürzter Abschluss mit ausgewählten erläuternden Anhangangaben aufgestellt. Die Auf- stellung erfolgte unverändert nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) unter Berücksichtigung des IAS 34 für verkürzte Zwischenabschlüsse.
  2. Gegenüber dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 wurden im Quartalsabschluss zum 31. März 2020 unter Beachtung der nachstehenden Ausnahmen grundsätzlich keine Änderungen in den Bilanzierungs- undBewertungs-, Berechnungs- und Konsolidierungsmethoden vorgenommen.
  3. Bei der Ermittlung des Barwertes der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen zum 31. März 2020 wurde ein Rechnungszinssatz in Höhe von 1,8% zugrunde gelegt (31. Dezember 2019: 1,4%). Die daraus resultierende Verringerung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wird im sonstigen Ergebnis er- fasst (Neubewertung Pensionen) und führt zu einer korrespondierenden Eigenkapitalerhöhung.
  4. Im Rahmen der kontinuierlichen Beobachtung der wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen sowie der gesellschaftsspezifischen Entwicklungen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurde die im ersten Quartal 2020 aufgetretene weltweiteCorona-Pandemie sowie deren Folgen auf die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung als Anhaltspunkt (Triggering Event) für eine mögliche Wertminderung von Ver- mögenswerten identifiziert. Die hierzu durchgeführten Ermittlungen des beizulegenden Zeitwerts abzüg- lich Veräußerungskosten erfolgten unverändert nach der Discounted-Cashflow-Methode und unter Zugrun- delegung eines Nachsteuer-Zinssatzes von 7,92% (2019: 7,97%) für den Geschäftsbereich Technologie bezie- hungsweise von 6,48% (2019: 6,22%) für die übrigen Geschäftsbereiche. Unter Berücksichtigung aktueller Schätzungen zur weiteren Ergebnisentwicklung sehen wir auf Basis dieser Berechnungen die Werthaltigkeit des ausgewiesenen Anlagevermögens und der at-Equity bilanzierten Beteiligungen zum jetzigen Zeitpunkt unverändert als gegeben an.
  5. Der Ansatz der den Finanzierungsverbindlichkeiten zugeordneten Leasingverbindlichkeiten bestimmt sich als Barwert der zu leistenden Leasingzahlungen. In der Folgebewertung wird der Buchwert der Leasingver- bindlichkeit aufgezinst und erfolgsneutral um die geleisteten Leasingzahlungen vermindert. Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Ab- schreibungen sowie gegebenenfalls erforderlicher Wertminderungen angesetzt.

In der nachfolgenden Darstellung sind die historischen Anschaffungskosten der Nutzungsrechte sowie Lea- singverbindlichkeiten zu entnehmen, die nach IFRS 16 Leasingverhältnissen bilanziert sind:

in Mio. €

31.03.2020

31.12.2019

Nutzungsrechte an Grundstücken, grundstücksgleiche Rechte und

Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

94,5

94,9

Nutzungsrechte an technische Anlagen und Maschinen

35,8

34,7

Nutzungsrechte an andere Anlagen, Betriebs- und

Geschäftsausstattung

22,2

21,5

Langfristige Vermögenswerte

152,5

151,1

Nutzungsrechte an Grundstücken, grundstücksgleiche Rechte und

Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

12,6

10,4

Nutzungsrechte an technische Anlagen und Maschinen

11,7

8,0

Nutzungsrechte an andere Anlagen, Betriebs- und

Geschäftsausstattung

9,7

8,0

Abschreibungen

34,0

26,4

Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen

121,5

125,5

Auf die langfristigen Leasingverbindlichkeiten entfallen 98,4 Mio. €. Im 1. Quartal 2020 ergaben sich zudem 5,9 Mio. € Abschreibungen, 0,7 Mio. € Zinsaufwendungen sowie Zahlungsmittelabflüsse von insgesamt 6,4 Mio. €.

Quartalsmitteilung 3 Monate 2020 25

Ausgewählte Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

  1. Die Umsätze nach Geschäftsfeldern werden in der Segmentberichterstattung dargestellt.
  2. Das Ergebnis je Aktie berechnet sich entsprechend IAS 33. Das auf die gewichtete Anzahl von Aktien der SZAG ermittelte unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich in der Berichtsperiode auf-0,83 €. Eine Verwäs- serung würde dann eintreten, wenn das Ergebnis je Aktie durch die Ausgabe potenzieller Aktien aus Opti- ons- und Wandelrechten vermindert wird. Derartige Rechte waren am Bilanzstichtag aus einer Wandelan- leihe vorhanden. Bei deren Berücksichtigung ergibt sich keine Verminderung des Gewinns je Aktie, sodass diese Options- und Wandelrechte zu keiner Verwässerung führen. Das verwässerte Ergebnis beträgt -0,83 € je Aktie.

Angaben zum Fair Value

Die Angaben zum Fair Value erfolgen entsprechend den Regelungen des IFRS 13 "Bemessung des beizulegen- den Zeitwerts". Eine Abweichung vom Buchwert zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) resultierte aus der Bilanzierung einer Wandelanleihe zu fortgeführten Anschaffungskosten. Zum 31. März 2020 entspricht der Buchwert der Wandelanleihe aufgrund der geringen Restlaufzeit nunmehr nahezu vollständig dem Fair Value.

Angaben zu Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Neben den Geschäftsbeziehungen zu vollkonsolidierten Tochtergesellschaften existieren Beziehungen zu Gesell- schaften, die als nahestehende Unternehmen nach IAS 24 zu qualifizieren sind. Die Kategorie der gemeinschaftli- chen Tätigkeiten beinhaltet ausschließlich die Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH, Duisburg. In der Kategorie der anderen nahestehenden Unternehmen befinden sich die Mehrheitsbeteiligungen und Gemeinschaftsunter- nehmen des Landes Niedersachsen.

Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen umfasst im Wesentlichen Lieferungen von Vormaterial zur Groß- rohrproduktion. Ihr Volumen ergibt sich aus nachfolgender Tabelle:

Verkauf von

Kauf von

Waren und

Waren und

in Mio. €

Dienstleistungen

Dienstleistungen

Forderungen

Verbindlichkeiten

01.01.-31.03.2020

01.01.-31.03.2020

31.03.2020

31.03.2020

Nicht konsolidierte Tochtergesellschaften

11,5

6,6

12,4

2,9

Gemeinschaftsunternehmen

8,8

5,4

5,9

7,3

Gemeinschaftliche Tätigkeiten

0,5

0,2

38,0

24,0

Assoziierte Unternehmen

-

5,1

-

0,0

Andere nahestehende Unternehmen

0,6

0,0

5,3

92,6

Ereignisse nach der Berichtsperiode

Für die im Juni 2015 von der Salzgitter Finance B.V., Oosterhout (Niederlande) begebene Wandelschuldver- schreibung hatten bis zum 21. April 2020 Anleihegläubiger für 166,1 Mio. € des Nominalbetrages die Put Option zur Rückzahlung zum 5. Juni 2020 zu pari erklärt.

Angabe gemäß § 37w Abs. 5 WpHG

Der vorliegende Zwischenabschluss und der Zwischenlagebericht wurden keiner prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen.

26Quartalsmitteilung 3 Monate 2020

Haftungsausschluss

Einige der in diesem Text gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen beziehungsweise können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt - unbeschadet bestehender gesetzlicher, insbesondere kapitalmarktrechtlicher Anforderungen - keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.

Aus rechentechnischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe ± einer Einheit (€, % usw.) auftreten.

Der Zwischenbericht der Salzgitter AG steht auch in englischer Sprache zur Verfügung. Bei Abweichungen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

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Herausgeber

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Konzept und Gestaltung wirDesign Berlin Braunschweig

Redaktion/Text

SALZGITTER AG, Investor Relations

Diese Quartalsmitteilung wurde mit Unterstützung des Redaktions­ systems firesys erstellt.

Salzgitter AG veröffentlichte diesen Inhalt am 13 Mai 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 13 Mai 2020 07:23:08 UTC.

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