LONDON (dpa-AFX) - Die Aktionäre des Stahlkonzerns Salzgitter könnten nach Einschätzung der Privatbank Berenberg mit Blick auf deutliche Kursgewinne noch ein wenig Geduld brauchen. Zwar gebe es Kurstreiber, doch könnte die Zeit noch nicht wirklich reif sein, schrieb Analyst Alessandro Abate in einer Studie vom Mittwoch. Er stufte die Papiere von "Kaufen" auf "Halten" ab und begründete das vor allem mit einer ins erste Halbjahr 2016 hinein anhaltenden Schwäche des Marktes für Grobblech-Stähle. Das Kursziel senkte der Experte von 31 auf 25 (Kurs 20) Euro.

Noch sei der Stahlblechmarkt schwach, doch dürften die von der EU teilweise verhängten Einfuhrzölle sich positiv auf die Stahlpreise auswirken. Das erste Halbjahr 2016 dürfte aber auch wegen der aktuellen konjunkturellen Unsicherheit noch schwierig werden. Salzgitter könnte bei der an diesem Freitag erwarteten Veröffentlichung der Eckdaten für 2015 einen vorsichtigen Geschäftsausblick geben.

Sollte es dazu kommen, dürften sich die Anleger angesichts des ungewissen Marktumfeldes eher auf die negativen Punkte statt auf die positiven Aspekte fokussieren. Zu letzteren zählten weitere Anti-Dumping-Untersuchungen der EU mit Blick auf chinesische Stahlprodukte, der sich verbessernde Ausblick für das Geschäft mit Stahlröhren mit einem großen Durchmesser sowie die starke Bilanz von Salzgitter.

Mit der Empfehlung "Hold" sieht Berenberg ein begrenztes Aufwärts- oder Abwärtspotenzial ohne einen unmittelbaren Kurstreiber für die Aktie./mis/ag

Analysierendes Institut Berenberg.