COURBEVOIE (dpa-AFX) - Der französische Industriekonzern Saint-Gobain zieht wegen der Corona-Krise die Gewinnprognose für 2020 zurück. Wegen der hohen Unsicherheiten sehe sich das Unternehmen derzeit nicht in der Lage, einen entsprechenden Ausblick zu geben, teilte Saint-Gobain am Donnerstag nach Börsenschluss in Courbevoie mit. Bislang hatte der Konzern für das laufende Jahr angepeilt, beim operativen Gewinn weiter zu wachsen. Zudem wollen die Franzosen ihre geplante Dividende zunächst aussetzen.

Im ersten Quartal bekam der Baustoffkonzern die Pandemie deutlich zu spüren. Konzernweit sackte der Umsatz um fast 10 Prozent auf rund 9,4 Milliarden Euro ab. Ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen sowie Zu- und Verkäufen gingen die Erlöse um knapp 5 Prozent zurück. Gegenwind gab es etwa aus der Autobranche. Die Baustoffgeschäfte in Europa, dem Nahen Osten und Afrika waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls deutlich rückläufig. Besonders schlecht lief es in der Asien-Pazifik-Region. Angaben zum Gewinn im ersten Quartal machte Saint-Gobain nicht.

Konzernchef Pierre-André de Chalendar verwies darauf, dass Saint-Gobain in Anbetracht der Krise unter anderem seine Liquidität gestärkt und geplante Investitionen gestrichen habe. Er erwartet ein schwieriges zweites Quartal und setzt auf eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte. Schon Ende Februar hatte Saint-Gobain davor gewarnt, dass der Einfluss des neuartigen Coronavirus auf das Geschäft schwer einzuschätzen sei./eas/jha/he