Ryanair wird wegen der Corona-Krise deutlich weniger Passagiere zählen als vor einigen Monaten noch erwartet.

Im Geschäftsjahr zu Ende März 2021 werde nun mit 50 Millionen Fluggästen gerechnet, sagte Firmenchef Michael O'Leary der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Das entspricht einem Drittel der im Vorjahreszeitraum von dem irischen Billigflieger transportierten Passagiere. Das sind noch mal zehn Millionen weniger als im Juli prognostiziert. Im Mai war der Marktführer Ryanair sogar noch von 80 Millionen Passagieren ausgegangen.

"Wir hoffen, dass ein Impfstoff möglicherweise im ersten Quartal des nächsten Jahres verfügbar ist. Aber ich denke, dass wir den Winter 2020 abschreiben müssen", sagte der Airline-Chef. Das könne zu geringeren Auslastungen führen. Laut O'Leary könnten deswegen weitere Standorte geschlossen werden und Kapazitäten reduziert werden. Für Deutschland oder Italien sei aber auch ein Ausbau des Angebots denkbar.

Die Corona-Krise setzt der Branche massiv zu. Wegen der Reisewarnungen blieben zwischen April und Juni etwa 99 Prozent der Ryanair-Maschinen am Boden. Seither läuft der Flugbetrieb nur sehr schleppend, was zu Entlassungen führt - allerdings laut O'Leary weniger als die ursprünglich 3000 anvisierten Stellenstreichungen.