BERLIN (dpa-AFX) - Die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für Teile des Urlaubslandes Kroatien ist ein weiterer Schlag für die Tourismusbranche. Auch wenn nur wenige Landesteile betroffen seien, "trifft diese Entscheidung sowohl Urlauber als auch die Reisebüros und Reiseveranstalter erneut", sagte Norbert Fiebig, Präsident des Reiseverbandes DRV am Donnerstag. Vergangene Woche hatte die Bundesregierung bereits eine Reisewarnung für fast ganz Spanien einschließlich Mallorcas ausgesprochen. Das belastet die Branche ungleich stärker.

Zwar zählt Kroatien zu den beliebten Urlaubszielen der Bundesbürger im Ausland. Allerdings ist der Anteil von Individualreisenden vergleichsweise hoch.

Der DRV betonte, die Reisewarnung gelte nicht für den Großteil der touristischen Regionen, in denen deutsche Urlauber gerne unterwegs seien - wie etwa Istrien. "Dennoch gilt auch hier, dass sich Urlauber an die bekannten Abstands- und Hygieneregeln halten sollten."

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat das Auswärtige Amt für zwei südliche Verwaltungsbezirke in Kroatien, die sogenannten Gespanschaften Sibenik-Knin sowie Split-Dalmatien eine Reisewarnung ausgesprochen. Zuvor hatte das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) die Regionen als Corona-Risikogebiete eingestuft.

Fiebig mahnte, die Debatte um die steigenden Corona-Zahlen dürfe nicht auf Reiserückkehrer verengt werden. Zudem müsse zwischen Reisen zu Freunden und Familien in Länder wie den Kosovo, die Türkei, Kroatien oder Bulgarien und dem klassischen Pauschalreisetourismus unterschieden werden. "Der organisierte Tourismus ist nur in äußerst geringem Umfang von Corona-Infektionen betroffen. Den deutschen Reiseveranstaltern ist nur eine sehr geringe Anzahl an Fällen bekannt", sagte Fiebig./mar/DP/stw